Fort Blauwkapel

Militärische Objekte des Ersten Weltkriegs, der Kaiserzeit etc.
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Red Baron
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Fort Blauwkapel

Beitrag von Red Baron » 09.10.2006 15:39

Das Fort Blauwkapel ist mit eines der größten Festungsanlagen der Waterlinie und wurde rund um ein ehemaliges Dorf angelegt. Als einziges Monument des Dorfes ist die kleine Kirche in der Festung übrig geblieben, die dem Fort den Namen gab. Das heutige Fort entstand zwischen 1818 – 1821 aus Erdwerken des 18. Jahrhunderts. Es besitzt eine viereckige Grundform mit Bastionen in den Ecken. Zur Stadtseite war ein Reduit gebaut, welches als letzter Zufluchtsort der Verteidiger diente. Dieses Reduit existiert heute nicht mehr. Zwischen 1849 und 1852 erbaute man anstelle des Reduits ein beschussfestes Wachgebäude, welches heute noch existiert. Das Wachgebäude bot 70 Soldaten Platz und konnte 4450 kg Schiesspulver aufnehmen.
Das Fort hatte die Aufgabe die Bahnlinie nach Amersfoort und Hilversum zu schützen und zusammen mit den Forts Ruigenhoek und Voordorp die Ostseite von Utrecht zu decken.
Nachdem 1874 die Nieuwe Hollandse Waterlinie für Bautätigkeiten mehr Priorität bekam, wurde auch Fort Blauwkapel den Erfordernissen angepaßt. Zwei beschussfeste Kasernen wurden erbaut, von denen jedoch nur noch eine existiert. Gleichzeitig legte man kleinere Munitionsdepots und Unterstände für Mannschaften an. Während der Mobilisierung im 1. Weltkrieg funktionierte Fort Blauwkapel als Infanteriestützpunkt. Dafür legte man Laufgräben, Maschinengewehrstellungen und Beobachtungsposten an. 1918 kamen noch drei betonierte Gruppenunterstände hinzu. Vor dem 2. Weltkrieg erbaute man weitere betonierte Unterstände, betonierte Laufgräben sowie Panzersperren.
1960 gab das Militär das Fort Blauwkapel auf. Im Jahre 1997 ging das Fort in den Besitz der Stadt Utrecht über. Seitdem sind auf dem Gelände Häuser und Wohnungen gebaut worden, ohne das der Charakter des Forts vollständig verloren gegangen ist. Das ehemalige Wachgebäude wird heute von Pfadfindern genutzt. Fort Blauwkapel ist teilweise zugänglich.

Gruss

Andreas
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