Munitionsanstalt - Delaborierung mit Düsentisch

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Munamann
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Munitionsanstalt - Delaborierung mit Düsentisch

Beitrag von Munamann » 29.01.2004 10:33

Hallo Leute,
hat jemand vielleicht Fotos von einem "Düsentisch"? Dieser wurde benutzt, um gießfähige Sprengstoffe mittels Heißdampf aus Granaten auszudüsen, um Sprengstoff und Hülle wiederverwenden zu können.
Kennt jemand Delaborieranlagen in Mun- Fabriken/Anstalten, in denen die Abwasserbehandlungsanlagen in das Gebäude integriert waren? Kann man sowas noch irgendwo besichtigen?
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 29.01.2004 12:46

Moin Jürgen! Schön, Dich hier zu sehen :mrgreen:

Mike

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Deichgraf (†)
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Beitrag von Deichgraf (†) » 29.01.2004 13:58

MikeG hat geschrieben:Moin Jürgen! Schön, Dich hier zu sehen :mrgreen:

Mike
Wat? Das is alles was Dir dazu einfällt. Is ja nett daß Du ihn begrüßt, aber gerade von Dir hätt ich jetz mal "Butter bei die Fische" erwartet. :mrgreen:

Düsentisch - nie was von gehört - interessiert mich aber. :oops:
Bis dann
Deichgraf

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Beitrag von MikeG » 29.01.2004 15:19

Naja, die gestellten Fragen wurden zwischen dem "munamann" und mir schon mehrmals diskutiert, so daß ich ihm kaum etwas neues sagen könnte.

Es ist aber eine ganz interessante Detail-Fragestellung, die sich in diesem Fall übrigens auf eine Luftmuna bezieht. In der fraglichen Anlage erscheinen einige Punkte im Bereich der Delaborierung eher ungewöhnlich.

Mike

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Beitrag von MikeG » 29.01.2004 15:35


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Beitrag von Munamann » 29.01.2004 15:59

Danke Mike!
Den Verfasser kenne ich persönlich und treffe ihn Anfang März. Der bezieht sich aber eben auf WK I. Dazu gibt es eine ganz nette Broschüre vom UBA. Aber so was modernes?
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Beitrag von Munamann » 30.01.2004 07:33

Hallo Deichgraf,
vielleicht noch mal zur Erklärung: In Munitionsanstalten und Fabriken mit Füllanlage für gießfähige (geschmolzene) Sprengstoffe gab es im Regelfall auch eine Delaborieranlage für die Rückgewinnung von Inhalt und Hülle von Fehlchargen aus der Produktion, Rücklieferungen von Schlachtfeldern und Beutemunition. Nehmen wir mal an, Zünder und Übertragungsladung sind entfernt, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, den Sprengstoff aus der Hülle zu holen, z. B. Ausbohren mit einem Bronzebohrer. Da TNT schon bei ca. 80°C schmilzt, kann man die Granate aber auch im Wasser- oder Paraffinbad erwärmen. Die Füllung beginnt außen zu schmelzen und kann nachfolgend aus der Hülle flutschen. Nun braucht man nur noch Anlagen zur Rückgewinnung des Sprengstoffs. Viel schneller geht das indem man in das Mundloch Heißdampf unter Druck leitet. Dafür gab es entsprechende Vorrichtungen. Zur Muna Hambühren berichtet z. B. der Waffenoberinspektor Philipp:"Die Entdüsungsanlage ist ebenfalls gesprengt. Doch sind die beiden Düsentische noch verwendbar...". Zum Füllen habe ich richtig viel Material, zum Entleeren nix :cry:
Auch das Gebäude bzw. die Trümmer passen nicht zu vergleichbaren Anlagen. Keine Becken, in denen das heiße Wasser abkühlen und der wertvolle Sprengstoff hätte abgeschieden werden können. Ist leider alles ziemlich geheim gewesen...
Gruß
Munamann
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Beitrag von Deichgraf (†) » 30.01.2004 10:09

Hallo Munamann,
das ist ja ein richtig interessantes Thema. Ich hab gar nicht gewußt, daß das in einem so großen Umfang gemacht wurde.
Bis dann
Deichgraf

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