[geklärt] unbekanntes Gerät mit Gradeinteilungen > Kreisrechenschieber Bauart Askania

Hier landen die inzwischen gklärten (und somit nicht mehr ungeklärten) historischen Fotos.
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zulufox
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unbekanntes Gerät mit Gradeinteilungen > Kreisrechenschieber Bauart Askania

Beitrag von zulufox » 27.06.2017 15:06

Hallo Freunde,

im Lager des MHM Abteilung Luftwaffenmuseum befindet sich das abgebildete Gerät. Hat jemand eine Idee, wozu es diente und zur genauen Bezeichnung?

MfG
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dolphiner
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Beitrag von dolphiner » 27.06.2017 15:38

Es dürfte sich hierbei um eine Peilscheibe handeln.

Sie ist jedoch nicht komplett.

Innen wird idR noch eine Optik eingesetzt mit Anzeige auf den Ring, womit man die Peilung ablesen kann.
Ich suche gerade mit Google Bildersuche nach einem Beispiel.
Finde aber nur kleine Scheiben die jedoch die Funktion erklären.

Da das Ding so groß ist, sind die Gradzahlen von aussen abzulesen.
Ich gehe auch von einem großen Schiff aus. Denn die Brücke bzw. der Bereich wo das Gerät dauerhaft steht, muss entsprechend groß sein.

Nachtrag:
Der Zustand deutet auf eine lange Liegezeit in Salzwasser hin.
Sie ist am Rand deutlich angefressen, korrodiert. Oder hat Beschussspuren.
Demnach könnte sie Teil von geborgenen Teilen eines großes Schiffes sein.

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stegerosch
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unbekanntes Gerät mit Gradeinteilungen

Beitrag von stegerosch » 03.08.2017 21:22

Hallo liebe Forums - Freunde,

@zulufox,

dieses Anbauteil könnte im Radar-Bereich Verwendung gefunden haben (Richtkreis,Fussmessgerät 39 (Mobiles Radar))....

Ist aber nur eine Vermutung...


Greets,
stegerosch

Paulchen
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Beitrag von Paulchen » 04.08.2017 16:08

Radar hätte ich jetzt auch geraten... Dachte da an ein Würzburggerät oder so. Aber auch Horchgeräte könnten sowas gehabt haben.
Mich stört aber die genaue Gradeinteilung bis Bogensekunden runter. So genau wäre die Ausrichtung bei Radarpeilung doch garnicht nötig. Die Radargeräte ansich hatten doch nur Genauigkeiten von +/- 2°...
Könnte es sich um die Scheibe eines millitärischen Theodolithen gehandelt haben?
Die meissten Bilder die ich via Bildersuche gefunden habe, weisen aber kleinere Scheiben auf.. es sei denn das die Größe der Scheibe auf den Bildern täuscht....

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 04.08.2017 22:31

Hallo Nerds,

der Durchmesser der Scheibe hat auch bei mir Probleme verursacht. Wenn ich mich erinnere, dann lag der bei mindestens 100 cm. Aber ich lasse das mal nachmessen ;)

Ansonsten kamen mir dabei noch einige andere Geräte in den Sinn: z.B. in Verbindung mit einem Entfernungsmesser (optisch) oder mit einem messganauen Theodoliten oder oder ...

Schauen wir mal, was die Schwarmintelligenz da so rausbringt an Vorschlägen.

MfG
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Beitrag von Paulchen » 05.08.2017 19:46

...geht jetzt echt weit in die Spekulation rein... aber zum Beispiel der mobile Starttisch der A4 Rakete mußte nicht nur exakt in der Waage stehen, sondern auch eine Flosse des Aggregates mußte genau in Richtung Ziel zeigen damit die Flugsteuerung funktionierte...


...Edit sagt: hab auf der Seite aggregat4.de diese nette Fibel im PDF Format gefunden:

http://www.aggregat4.de/pdf/A4_Fibel.pdf

Hier wird der Aufbau und das Vermessen des Starttisches im Detail beschrieben. Laut dieser Fibel war wohl auch keine große Scheibe von nöten... Trotzdem wären Fernwaffen vielleicht auch ein Feld in dem man solche Scheiben vermuten kann...
z.B Eisenbahnartillerie?

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bettika
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Beitrag von bettika » 06.08.2017 08:53

Hallo,
wenn die Suche in Richtung Navigations/ Rechenscheibe geht, fällt mir die Fa. Dennert und Pape ein.Sie hat auch Geräte für die Wehrmacht gebaut.

Ein Experte ,auf dem Gebiet der Geschichte des technisch-wissenschaftlichen Rechnens und der dabei benutzten mathematischen Instrumente, der das Buch über Dennert und Pape mit herausgegeben hat ist Prof. Karl Kleine
http://www.eah-jena.de/~kleine/KKleine.html
Ich habe Ihm eine Anfrage geschickt.

Alternativ anfragen im Deutschen Museum München, das den Firmennachlass übernommen hat
http://www.rechenschieber.org/dennert02.html

Grüße
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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Beitrag von Paulchen » 06.08.2017 12:46

Habe Scheiben in der gezeigten größe bei astronomischen Fernrohren entdeckt.
Vielleicht ist die Scheibe nicht militärischen Ursprunges. Vielleicht gehörte sie einst zum Teleskop einer Sternwarte....

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raven63
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Beitrag von raven63 » 06.08.2017 13:42

Ein Richtkreis zum Einrichten mehrerer Geschütze einer Feuerstellung?

http://www.artilleriekunde.de/images/Met-043.JPG
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VitaminB11
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Beitrag von VitaminB11 » 07.08.2017 10:58

Wer braucht denn Winkelangaben in drei (oder mehr) verschiedenen Skalen?
Und wenn bei "meiner" Artillerie ein Vollkreis 400° hat, dann würde ich aus Sicherheitgründen verhindern, dass irgend ein Gerät mit anderer Skalenteilung auch nur in die Nähe einer Feuerstellung kommt.

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