Beutelager Breloh, Munster

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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HarmWulf
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Beitrag von HarmWulf » 02.10.2015 21:06

Moin,

bei meinen Recherchen bin ich vor einiger Zeit auf dieses Luftbild gestossen:

Es scheint sich hier um einen Lagerbereich, bestehend aus Lagerschuppen sowie einem südöstlich gelegenen Eingangs-/Verwaltungsbereich zu handeln. Ist dies evtl. das genannte "Beutelager"?
Augenscheinlich spricht nichts für einen Produktions- bzw. dazugehörigen Lagerbereich (fehlende Prduktionsgebäude, offenbar minimale logistische Erschließung) oder einen Teil eines Truppenlagers (keine Truppenunterkünfte, etc., auch nicht in der näheren Umgebung. Der Beschreibung bzw. Lage nach könnte es sich in der Tat um das Beutelager handeln.
Offenbar besteht der Komplex aus oberirdischen Gebäuden mit Giebeldach, die Zuwegungen sind entweder gut getarnt (die Gebäude allerdings nicht => erscheint unstimmig) oder einfach nur minimal und zweckdienlich angelegt. Interessant ist das "Kleingewässer" in der Mitte des Komplexes. Handelt es sich hier um einen explodierten Lagerschuppen oder einen Löschwasserteich? Betrachtet man die Abstände zwischen den einzelnen Lagergebäuden, so liegt dieser "Teich" nicht ganz mittig zwischen den Nachbargebäuden. Auch die zentrale Lage innerhalb des Gebäudeensembles lässt ein Löschwasserreservoir durchaus plausibel erscheinen.


Gruß,

Olli
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Beitrag von HarmWulf » 02.10.2015 21:26

Hier noch eine generelle Frage bezüglich der NCAP-Lubis:

wenn ich die Nutzungsbedingungen recht verstanden habe, so ist die Wiedergabe wie im vorigen Beitrag geschehen in Ordnung. Wie verhält es sich jedoch mit einer zusätzlichen Ausschnittvergößerung ("no cropping of watermark" ist seitens NCAP gefordert)? Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen bzw. kann mir hier weiterhelfen? Für einige zukünftige Anliegen bzw. Beiträge hier im Forum ist das für mich recht wichtig - was soll ich auf Details verweisen, die nur (kostenpflichtig) registrierte NCVAP-Nutzer dort auf der Webseite sehen können.



Gruß,

Olli
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Beitrag von HarmWulf » 02.10.2015 21:36

.... das Luftbild zeigt rechts unten im Bild die Ortschaft Breloh - hatte ich vergessen zu erwähnen bzw. in meiner Antwort als bekannt vorausgestzt. Somit trifft die Verortung des "Beutelagers" ja durchaus zu.

Gruß,

Olli
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Beitrag von MikeG » 03.10.2015 11:07

Moin!

Wenn Du einen Ausschnitt posten möchtest, solltest Du den weissen Balken mit Text und NCAP-Logo per Bildbearbeitung (Photoshop, Paintshop o.ä.) unten an diesen Ausschnitt anhängen.

Zum Thema: Es handelt sich definitiv um das Beutelager (siehe Planausschnitt von Hamerla). Außerdem habe ich noch einen Ausschnitt eines Luftbilds von 1945 angehängt (Quelle: WIS), das die Anlage etwas deutlicher zeigt.

Auf topografischen Karten der Zeit ist die Ecke dort als Heidefläche mit wenig anderem Bewuchs eingetragen, nicht als Wald. Bemerkenswert ist aber in der Tat, dass die Zuwegungen wohl wenig genutzt wurden bzw. so aussehen.

Mike
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Beitrag von HarmWulf » 03.10.2015 13:31

@Mike - danke für's Verschieben bzw. die Einrichtung eines eigenen Beitrages.

Anbei noch eine Ausschnittvergrösserung des Lufbildes vom 17.09.1944.


Gruß,

Olli
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Beitrag von MikeG » 03.10.2015 20:00

Moin!

Ich halte das eigentlich eher für einen Teich. Bei einer Explosion hätte das meiner Ansicht nach anders ausgesehen.

Mike

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Beitrag von HarmWulf » 03.10.2015 21:43

Moin,

auch mir erscheint das Gewässer eher als Teich denn als Explosionskrater. Bei einer Explosion wäre der umgebende Wald sicher in Mitleidenschaft gezogen worden, dieser reicht aber auf dem Bild z.T. bis an das Ufer. Auch spricht die Form des Teiches nicht sonderlich für eine Explosion. Evtl. handelt es sich auch um einen vollgelaufenen Sandstich, der im Zuge der Erbauung des Lagers z.B. für die Betonherstellung (Sohlplatten der Lagerhäuser o.ä.) entstanden ist.


Eine etwas allgemeinere Frage:

Existieren brauchbare Luftbilder der Heeresversuchsstelle, insbesondere des Produktionsbereiches und der Bahnanbindung? NCAP hat solche zumindest online nicht. Ich habe kürzlich in einem anderen Zusammenhang zwei Bilder bei der Luftbilddatenbank Dr. Carls bestellt (250,-€ für zwei Bilder). Ich kann mir allerdings nicht für jeden Standort meiner Recherchen derartige Ausgaben leisten.

Danke und Gruß,

Olli
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Beitrag von aflubing » 04.10.2015 09:32

Moin Olli,
sicherlich haben die Alliierten brauchbare Luftbilder, die beim NCAP in Schottland zu kaufen sind, auch wenn diese Bilder noch nicht online sind. Dazu muss bei der Bestellung die genaue Ortsangabe benannt werden. Weitere Hinweise auf deren Website.
Eine weitere Quelle neben der Luftbilddatenbank Carls, bei der Luftbilder erworben werden können, sind die Landesvermessungsämter, die z.T. auch über Luftbilder aus dem 2.WK verfügen.
Andere staatliche Einrichtungen, die für ihre Aufgaben mit Luftbildern arbeiten, sind für uns historisch Interessierte nicht zugänglich und nicht zum Verkauf von Luftbildern berechtigt.
Gruß aflubing.

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Beitrag von MikeG » 04.10.2015 09:52

Moin!

Ja, von Munster gibt es sogar ziemlich viele Luftbilder, mit denen sich durchaus etwas anfangen lässt. Als das Luftbild-Archiv der Briten noch in Keele war, bin ich mal dort gewesen und habe mir die betreffenden Befliegungen angesehen. Nun ist bei der HVS die Angabe "die Produktionsanlagen" ja schon ein ziemlich großer Bereich.

Was suchst Du denn ganz konkret?

Mike

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Beitrag von HarmWulf » 04.10.2015 12:21

Moin!

@ aflubing: danke für deine rasche Antwort. Dass NCAP Bilder der HVS beherbergt, hatte ich bereits vermutet. In Anbetracht der Recherchegebühren von immerhin einem GBP pro Minute zzgl. Kaufpreis, MwSt./VAT sowie Porto kommt auch hier schnell ein ansehnlicher Betrag zusammen, ohne vorab das Ergebnis hinsichtlich Brauchbarkeit beurteilen zu können. Den anderen von dir genannten Quellen werde ich auf den Grund gehen.

@ Mike: auch dir sei gedankt für die Bestätigung meiner Vermutung hinsichtlich der Existenz alliierter Luftbilder. Du hast Recht, der Produktionsbereich der HVS bzw. die einzelnen Anlagen verteilen sich auf eine recht grosse Fläche. Ich suche speziell nach Aufnahmen der Nebelfüllstelle sowie eines zugehörigen Lagerbereiches (ich bin diesbezüglich vor einer Weile auf einen entsprechenden Hinweis gestossen). Hintergrund für mein Anliegen sind Recherchen zur HMa Munster-Lager (Munster-Ost) und zugehörigem Füllbetrieb bei Dethlingen - hierzu werde ich aber in Kürze einen separaten Beitrag erstellen. Dazu muss ich jedoch erst noch ein recht interessantes Dokument einscannen, welches ich vor einer Weile in einem Antiquariat erstanden habe.


Danke und Gruß,

Olli
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