Statistik über Bombenangriffe ???

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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MikeG
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RF hilft bei der Suche nach Blindgängern

Beitrag von MikeG » 24.11.2013 14:17

Moin!

In der "Mail online" erschien der folgende, englischsprachige Artikel zum Thema "Bombenräumung":

World War II’s ticking timebombs: How the RAF is helping to find and destroy unexploded wartime bombs – in Germany

Mike

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bettika
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Beitrag von bettika » 24.11.2013 21:25

Hallo Mike,
danke für den Hinweis auf den überaus interessanten Beitrag :thumbup:

Es ist sicher richtig, das die "neuen" Luftbilder weitere Hinweise auf Blindgängerverdachtspunkte bringen.
Vieles wäre aber heute einfacher, wenn man 1957 :!: auf den Rat von Herrn Kinder,
den damaligen Räumgruppenleiter in Kiel gehört hätte. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41760104.html :
Eine Pflicht zur Untersuchung des Baugrundes vor Baumassnahmen, wie es erst in den letzten Jahren eingeführt wurde.Die Neubauten der Nachkriegszeit wurden auf nicht geräumten Flächen errichtet.Erst bei Abriss und Neubebauung werden manchmal die Blindgänger
gefunden.
Was die heutige Bebauung auch schwierig macht: es gibt keine Dokumentationen der in Kriegszeiten und in den ersten Nachkriegsjahrzehnten gefundenen Blindgängern.
Mit Pech gräbt man heute wieder an gleicher Stelle.

Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 25.11.2013 10:30

bettika hat geschrieben: Eine Pflicht zur Untersuchung des Baugrundes vor Baumassnahmen, wie es erst in den letzten Jahren eingeführt wurde.Die Neubauten der Nachkriegszeit wurden auf nicht geräumten Flächen errichtet.Erst bei Abriss und Neubebauung werden manchmal die Blindgänger
gefunden.
Moin Beate!
Manchmal werden die auch früher gefunden, unter dem Haus:

"Unter diesem Wohnhaus schlummert ein Bomben-Blindgänger" Wobei das "schlummern" ja auch schon fast ein Euphemismus ist.

Grüße
Christian
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Re: Bombenangriffe

Beitrag von Bunkerbob » 09.12.2013 14:07

g.aders hat geschrieben: ...
Alliierte Unterlagen über Luftangriffe erfassen so gut wie nie Bombenabwürfe auf Orte, die nicht in der Zieldirektive standen - das gilt sowohl für Nacht- wie für Tagesangriffe. Kleine Ortschaften in der Nähe von Großstädten bekamen fast immer was ab, wenn die Großstadt das eigentliche Ziel war.
...
Gerade in den Anfangsjahren haben die Briten bei ihren Nachtangriffen z.T. exorbitant danebengelegen:
Bei einem der ersten Angriffe überhaupt im November 1939 gegen den Flugplatz für Wasserflugzeuge in Hörnum landeten die Bomben stattdessen im (nahen) Dänemark.

Im sog. "Butt Report" vom August 1941 wurde nachgewiesen, dass im Ruhrgebiet nur 1/10 der Flugzeug, bei denen der Pilot angab, das vorgegebene Ziel getroffen zu haben, tatsächlich auch nur in einen Radius von 8 km des Ziels gelangt war.

Die fünf Angriffe auf Essen Anfang Juni 1942 (insgesamt 1607 Lufteinsätze) lagen so zerstreut, dass die deutschen Behörden das beabsichtigte Ziel nicht mit Sicherheit feststellen konnten und stattdessen meldeten, dass die Luftangriffe gegen zwei oder drei Städte in der Region gerichtet waren. Aus deutschen Polizeiprotokollen gehen Bombentreffer in Bonn, Bottrop, Köln, Duisburg, Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Krefeld, Leverkusen, Moers, Münster, Oberhausen, Sterkrade, Wesel und Wesseling (bei Köln) hervor.

Insofern können die Zielstatistiken der Alliierten nur begrenzt helfen.


Beate, ganz herzlichen Dank für den sehr interessanten Link! Da hat der Herr Kinder ja echt Weitblick bewiesen, ich arbeite gerade daran, in M-V so etwas einzuführen - und ahne, wie Don Quijote sich gefühlt hat ...
Robert
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