Mobilmachungsstützpunkte

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
Antworten
Benutzeravatar
Leif
Forenuser
Beiträge: 2804
Registriert: 12.05.2002 23:27
Ort/Region: Kiel

Mobilmachungsstützpunkte

Beitrag von Leif » 15.09.2003 14:57

Hallo.
Die Bundeswehr hat ja so einige Mob-Stützpunkte unterhalten. War dort nur die Ausrüstung gelagert oder auch die Waffen und Munition? Waren dies einfache Lagerhallen oder geschützte Objekte? Wieviele gab es in der BRD? Und dann gab es ja noch Gerätedepots. War hier nur das Großgerät gelagert?

Vielen dank für Eure Antworten,
Leif

PS: schon alles abge"googlt".

eclipse
Forenuser
Beiträge: 230
Registriert: 12.06.2003 11:18
Ort/Region: Stuttgart

Beitrag von eclipse » 15.09.2003 17:05

Hallo Leif,

In MobStützpunkten lagerte die persönliche Ausrüstung (und damit auch die Handwaffen) sowie das Großgerät der jeweiligen Einheit. Nicht eingelagert war die sogenannte "materielle MobErgänzung", also Großgerät, das erst im V-Fall einberufen worden wäre. Ob auch Munition gelagert war weiß ich nicht, wenn ja, dann aber nur kleine Mengen für Handwaffen.

MobStützpunkte waren wohl großteils in Kasernen/Depots integriert, selten auch mal einzeln anzutreffen. Die Gelände waren wie andere Depots auch gesichert.

Gerätedepots sind einfach Materiallager, haben als mit MobStützpunkten nichts zu tun.

steffen

Imperial51

Beitrag von Imperial51 » 15.09.2003 17:41

Nur der Richtigkeit halber:
streiche "waren", setze "sind" ;)

HW (†)
Forenuser
Beiträge: 1990
Registriert: 24.07.2002 16:42
Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn

Beitrag von HW (†) » 15.09.2003 18:30

Den Aussagen von eclipse kann ich nur bedingt zustimmen. Die Mob-Stützpunkte kann man nicht in ein einheitliches Schema fassen. Ich kenne Mob-Stützpunkte, da lagerten auch keine Handwaffen, nur die Ausrüstung, dann gab es kleine (quasi nur eine kleine Lagerhalle mit Riba-Zaun als Sicherung), die manchmal mitten im Wald fern jeder Bw-Kaserne/Liegenschaft waren. Dann gab es auch richtige Mob-Kasernen, als Beispiel sei hier die Kaserne in Rhaunen (Idarwald-Kaserne - Sanitätsausbildungszentrum und Reservelazarett) und in Krailling (Pionier-Kaserne) genannt (beide aufgelöst) Hier waren nur eine handvoll Soldaten permanent stationiert. Wenn ich so darüber nachdenke, waren im süddeutschen Raum die meisten Mob-Stützpunkte außerhalb einer Kaserne. Ich glaube, das hatte auch damit zu tun, dass in einem Spannungs- oder Verteidigungsfall die Einheiten sowieso aus den Kasernen in Verfügungsräume verlegten. Früher gab es immer diesen "Nato-Alarm", der sich manchmal bis zu 3 Tagen hinzog.
Viele Mob-Stützpunkte sind und werden noch aufgelöst. Einige bleiben noch etwas länger erhalten.

Die Idarwald-Kaserne bei Rhaunen - Rheinland-Pfalz

http://www.innorev.de/german/028-09p.html

Ein Mob-Stützpunkt bei Baumholder

http://www.innorev.de/german/028-03p.h ... in Depot http://www.innorev.de/german/028-16p.html
Zuletzt geändert von HW (†) am 15.09.2003 23:05, insgesamt 1-mal geändert.

HW (†)
Forenuser
Beiträge: 1990
Registriert: 24.07.2002 16:42
Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn

Beitrag von HW (†) » 15.09.2003 19:27

Leif wollte ja noch was zur Sicherung der Anlagen, zu den Gerätedepots und zur Anzahl wissen.
Zur Absicherung: Grundlage war
- der allgemeine Umdruck "Grundsätzliche Militärische Infrastrukturforderung für bauliche Absicherungsmaßnahmen im Bereich der Bundeswehr (GMIF-BAb-sichBw)"
- und der allgemeine Umdruck "Baufachliche Richtlinien (BFR) - Bauliche Absicherung (BAbsich)"

Diese Umdrucke galten für alle Liegenschaften der Bundeswehr. Ferner wurden in den Absicherungen die Liegenschaften in vier Kategorien unterteilt, also je nach dem, was sich in der Liegensachaft befand.

Grundsätzlich kann man sagen, dass die meisten Liegenschaften damals den obligatorischen Riba-Zaun hatten (mind. 2 m hoher Maschendraht, wobei eine Masche nicht größer sein durfte wie 5 cm und als Abschluß 3 Reihen Stacheldraht, die nach Möglichkeit nach Außen abweisend sein sollten.

Heute gibt es überwiegend die sogen. Betreibermodelle. Da sind die Liegenschaften machmal besser gesichert, wie eine High-Tech-Firma, also mit viel elektronischer Sicherheitsaustattung. Einzelheiten hierzu dürfen aus verständlichen Gründen hier nicht genannt werden.

Zu der Anzahl: Früher wesentlich mehr, ich denke so im dreistelligen Bereich. Irgendwo habe ich es mal gelesen. Wenn es eine offene Info ist, stelle ich sie noch hier rein.

Zu den Depots: In Depots war nicht nur Großgerät sondern auch Kleingerät gelagert. Es gab gemischte Depots und auch spezielle Depot, so z.B. für Bekleidung oder die allgemein bekannten Mun-Depot, hier aber nicht zu verwechseln mit den Standort-Munitionsniederlagen.

@ MikeG, überprüfe doch mal die Konferenzbescheinigung von Leif, der will immer sooo viel Wissen. :lol:

Hier noch ein schöner Link für ein Depot im Norden:

[/url] http://www.depot-ladelund.de

Antworten