Mitnehmen is nich-von der Verantwortung gegenüber Lostplaces
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Mitnehmen is nich-von der Verantwortung gegenüber Lostplaces
Kleiner Exkurs letztens irgendwo in Deutschland.
Vorab einige Worte, wie schwer manchmal eine Entscheidung fallen kann, etwas zu veröffentlichen.
Grundsätzlich leben Foren ja vom Mitmachen, inklusive aber der Möglichkeit,
daß nach Bekanntgabe marodierende Banden sich auf das Objekt stürzen werden.
Aber so isses halt mal, es gibt überall solche und solche.
Ich kann nur immer wieder an die Vernunft appellieren, denkt an Eure Nachkommen,
die freuen sich über sowas auch noch, unvermüllt und grafittifrei.
Falls also jemand in die Ecke kommt, behaltet Eure Finger und Euren Müll einfach bei Euch.
Nun zur Sache, statistisch gesehene Chance,
nachfolgendes zu finden etwa bei 1 : 100, wenn man wie ich alle 3 Wochenenden unterwegs ist.
Also sagen wir mal selten, demnach war die Freude entsprechend
.............................................................................................................................................................
Irgendwo in Deutschland...typischer Westwallstollen mit 3 Eingängen, davon 2 verfüllt. Der Eingangsbereich ist mit Sandsäcken erhöht, davor eine Tonne zum Sammeln des Regenwassers. Der Eingangstunnel ist unverhältnismäßig hoch, 2 kleiner Nischen befinden sich auf beiden Seiten kurz nach dem Eingang. Man gelangt in den Wohnbereich, linkerhand das Eßzimmer mir den Vorräten an Trinkwasser und Cola, rechterhand der Küchenblock mit Kochgelegenheit, Dunstabzugshaube, Waschkessel mit Ofen. Auf der Spüle findet sich der Hinweis auf die Datierung der Einbauten und wohl auch das vermutlich letzte Antreffen des Bewohners. Er hat keine Mühen gescheut, die Bruchteile des originalen Innenausbaus aufzuschlichten und zu vermauern. Eine Treppe wurde in Beton gegossen, die ins Obergeschoß und zum Badebereich mit Spiegel, Dusche und Toilette führt. Im Kuppelsaal stand vermutlich einst auch ein Aggregat, für das er auch die im Gang gefundenen Dieselkanister benötigte. Was er allerdings mit der Aluminiumkugel, die drehbar über einem kleinen Ofen angebracht ist, wollte, bleibt schleierhaft, vielleicht ein kleiner Schwarzbrenner. Auf dem Weg zu den verschütteten Ausgängen gelangt man auch an den ehemaligen Notausstieg, Ein Metallgestell mit 2 Achsen, welches auf Schienen beiseitegeschoben werden konnte. Der verbaute Altreifen war ebenso trefflich für den Zweck geeignet, wie auch die handgefertigten Leuchter aus 4-Kantmaterial und Muttern, die sich auch am Spiegel im Bad als Kerzenhalter wiederfinden. An Werkzeugen herrscht kein Mangel, 5 Wagenheber verschiedenster Größe bis hin zum 1,20m großen Helferlein sind vorhanden. Die Arbeiten am Untergeschoß sind anscheined aufgegeben worden, dort findet sich nur die Bettstatt mit Kolbenluftpumpe und ein kleinerer Ofen. Irgendwann hat aber anscheinend der eine oder andere Umstand dazu geführt, daß dieses Gesamtwerk nicht vollendet wurde, und der Bewohner nicht mehr wiederkam.
Im Sinne der Erhaltung der Anlage im jetzigen Zustand appeliere ich an jeden Besucher:
Fotos gerne, Anfassen grade noch so, MITGENOMMEN WIRD NICHTS, behaltet den Ort für Euch.
Und: nehmt bitte Euren Müll wieder mit, damit sich auch andere noch dran erfreuen können.
Die Fotostrecke: http://www.forschungsgruppe-untertage.de/1972
Gruß flow
Vorab einige Worte, wie schwer manchmal eine Entscheidung fallen kann, etwas zu veröffentlichen.
Grundsätzlich leben Foren ja vom Mitmachen, inklusive aber der Möglichkeit,
daß nach Bekanntgabe marodierende Banden sich auf das Objekt stürzen werden.
Aber so isses halt mal, es gibt überall solche und solche.
Ich kann nur immer wieder an die Vernunft appellieren, denkt an Eure Nachkommen,
die freuen sich über sowas auch noch, unvermüllt und grafittifrei.
Falls also jemand in die Ecke kommt, behaltet Eure Finger und Euren Müll einfach bei Euch.
Nun zur Sache, statistisch gesehene Chance,
nachfolgendes zu finden etwa bei 1 : 100, wenn man wie ich alle 3 Wochenenden unterwegs ist.
Also sagen wir mal selten, demnach war die Freude entsprechend
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Irgendwo in Deutschland...typischer Westwallstollen mit 3 Eingängen, davon 2 verfüllt. Der Eingangsbereich ist mit Sandsäcken erhöht, davor eine Tonne zum Sammeln des Regenwassers. Der Eingangstunnel ist unverhältnismäßig hoch, 2 kleiner Nischen befinden sich auf beiden Seiten kurz nach dem Eingang. Man gelangt in den Wohnbereich, linkerhand das Eßzimmer mir den Vorräten an Trinkwasser und Cola, rechterhand der Küchenblock mit Kochgelegenheit, Dunstabzugshaube, Waschkessel mit Ofen. Auf der Spüle findet sich der Hinweis auf die Datierung der Einbauten und wohl auch das vermutlich letzte Antreffen des Bewohners. Er hat keine Mühen gescheut, die Bruchteile des originalen Innenausbaus aufzuschlichten und zu vermauern. Eine Treppe wurde in Beton gegossen, die ins Obergeschoß und zum Badebereich mit Spiegel, Dusche und Toilette führt. Im Kuppelsaal stand vermutlich einst auch ein Aggregat, für das er auch die im Gang gefundenen Dieselkanister benötigte. Was er allerdings mit der Aluminiumkugel, die drehbar über einem kleinen Ofen angebracht ist, wollte, bleibt schleierhaft, vielleicht ein kleiner Schwarzbrenner. Auf dem Weg zu den verschütteten Ausgängen gelangt man auch an den ehemaligen Notausstieg, Ein Metallgestell mit 2 Achsen, welches auf Schienen beiseitegeschoben werden konnte. Der verbaute Altreifen war ebenso trefflich für den Zweck geeignet, wie auch die handgefertigten Leuchter aus 4-Kantmaterial und Muttern, die sich auch am Spiegel im Bad als Kerzenhalter wiederfinden. An Werkzeugen herrscht kein Mangel, 5 Wagenheber verschiedenster Größe bis hin zum 1,20m großen Helferlein sind vorhanden. Die Arbeiten am Untergeschoß sind anscheined aufgegeben worden, dort findet sich nur die Bettstatt mit Kolbenluftpumpe und ein kleinerer Ofen. Irgendwann hat aber anscheinend der eine oder andere Umstand dazu geführt, daß dieses Gesamtwerk nicht vollendet wurde, und der Bewohner nicht mehr wiederkam.
Im Sinne der Erhaltung der Anlage im jetzigen Zustand appeliere ich an jeden Besucher:
Fotos gerne, Anfassen grade noch so, MITGENOMMEN WIRD NICHTS, behaltet den Ort für Euch.
Und: nehmt bitte Euren Müll wieder mit, damit sich auch andere noch dran erfreuen können.
Die Fotostrecke: http://www.forschungsgruppe-untertage.de/1972
Gruß flow
Moin,
hochinteressant, danke für den Link - man fragt sich natürlich,w as aus dem Bewohner geworden ist...
Die Nutzung muß übrigens bis weit nach 1972 erfolgt sein. Die Coca - Colaflasche z.B. ist eindeutig jüngeren Datums. 1972 waren die Flaschen etwas anders geformt und bedruckt, nicht beklebt.
Auch die Maurerbütt aus Kunststoff sieht eindeutig neur aus.
Bleibt aber zu hoffen, daß der Platz wirklich lost bleibt....
Gruß
Holli
hochinteressant, danke für den Link - man fragt sich natürlich,w as aus dem Bewohner geworden ist...
Die Nutzung muß übrigens bis weit nach 1972 erfolgt sein. Die Coca - Colaflasche z.B. ist eindeutig jüngeren Datums. 1972 waren die Flaschen etwas anders geformt und bedruckt, nicht beklebt.
Auch die Maurerbütt aus Kunststoff sieht eindeutig neur aus.
Bleibt aber zu hoffen, daß der Platz wirklich lost bleibt....
Gruß
Holli
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Moin,
wie Mike schon erwähnt, die Colaflasche stammt mind. aus den 90gern und auch die großen blauen Kunststofffässer werden in dieser Bauart mind. den 80gern zuzuordnen sein. Was wird denn darin wohl aufgelöst...
Vielleicht hat ja jemand nach seiner Entlassung später nochmal nach seinem Versteck geschaut...
stormy greetings
Djensi
wie Mike schon erwähnt, die Colaflasche stammt mind. aus den 90gern und auch die großen blauen Kunststofffässer werden in dieser Bauart mind. den 80gern zuzuordnen sein. Was wird denn darin wohl aufgelöst...
Vielleicht hat ja jemand nach seiner Entlassung später nochmal nach seinem Versteck geschaut...
stormy greetings
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Ursprünglich ein "normaler" Westwallstollen, allerdings stark von der Bauart anderer abweichend.
Zum Einen ein relativ hohes Gangprofil, im Querschlag die Kuppel,
kleines Kellergeschoß und einige Nischen, die ich in der Form noch nicht gesehen habe. Irgendein Sonderbau halt.
Ich mach mal bei gelegenheit eine Skizze.
Gruß flow
Zum Einen ein relativ hohes Gangprofil, im Querschlag die Kuppel,
kleines Kellergeschoß und einige Nischen, die ich in der Form noch nicht gesehen habe. Irgendein Sonderbau halt.
Ich mach mal bei gelegenheit eine Skizze.
Gruß flow
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Hi,
bin neu hier und hätte nicht gedacht, dass ich so schnell etwas schreiben werde
Eine weitere Möglichkeit der Datierung wäre die Teile genauer unter die Lupe zu nehmen, denn die Fässer, die Cola-Flasche und auch ein Plastikbehälter sehen deutlich neuer aus. Bei der Cola könnte man das MHD kontrollieren, am Faß ist überlicherweiße eine Markierung wann es hergestellt wurde (Die Dinger die aussehen wie eine Uhr).
Ob das Titelblatt der Zeitung was mit dem Bewohner des LP zu tun hat?
Gruß
Pumi
bin neu hier und hätte nicht gedacht, dass ich so schnell etwas schreiben werde
Eine weitere Möglichkeit der Datierung wäre die Teile genauer unter die Lupe zu nehmen, denn die Fässer, die Cola-Flasche und auch ein Plastikbehälter sehen deutlich neuer aus. Bei der Cola könnte man das MHD kontrollieren, am Faß ist überlicherweiße eine Markierung wann es hergestellt wurde (Die Dinger die aussehen wie eine Uhr).
Ob das Titelblatt der Zeitung was mit dem Bewohner des LP zu tun hat?
Gruß
Pumi