Mess-Geräte einer Flak-Batterie

Luftverteidigung durch Flak und andere Fliegerabwehr, Scheinwerferstellungen, Scheinanlagen und ähnliche Objekte
Imme
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Beitrag von Imme » 24.01.2014 20:34

g.aders hat geschrieben:Hallo,
Horchgerät im Jahr 1945? Wohl kaum.
Moin

Horchgeräte waren ab 1943, nach Einsatz von Düppel zur Störung der Funkmessgeräte, wieder verstärkt in den Flakstellungen im Einsatz! Bei einem Ausfall des Funkmessgerätes waren sie oft ein wichtiges Mittel zur Ortung von einfliegenden Verbänden. Wenn auch nur akustisch!

Gruß
Andreas

g.aders
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Beitrag von g.aders » 25.01.2014 20:42

Interessant, Imme!
Kann ich aber für den Bereich der 7. FlakDivision Köln bei keiner Geschütz-Batterie nachweisen, möglich wäre es bei Scheinwerfern.

Beste Grüße
G. Aders

Imme
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Beitrag von Imme » 25.01.2014 21:05

@g.aders

Die Angaben habe ich u.a. aus:
> Die schwere Flak; Werner Müller und
> Waffen-Arsenal; Horchgeräte-Kommandogeräte und Scheinwerfer der schweren Flak; Werner Müller

Darin steht auch, dass im August 1944 immerhin noch 5.559 Ringtrichter Richtungshörer bei der Flak im Einsatz waren!

Bei den Scheinwerfern waren sie ganz sicher bis zum Kriegsende im Einsatz. In Luftbildern der letzten Kriegsmonate sind Doppelstellungen (Scheinwerfer + Horchgerät) recht häufig zu erkennen!

Gruß
Andreas

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niemandsland
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Beitrag von niemandsland » 25.01.2014 21:50

Ich hab mal eben meine Fotos und Notizen durchgesehen. Ich bin jetzt nicht so erfahren wie Ihr auf diesem Gebiet. Aber wenn ich mir dieses leicht gewölbte Dach von diesem komischen Kasten ansehe, der rechts zwischen den Bäumen, auf der Straße steht. Nur mal so ins blaue geschossen, aber was ist mit einem FuMG 65 Würzburg Riese. Rechts am Rand "könnte" vielleicht ohne Schirm auch ein weiteres Teil von einem FuMG 65 sein.

Ich hab mir einfach mal angesehen, wie klein und verloren die Kommandogeräte wirken.

Und bevor wir aneinander vorbei reden:

Quelle: wikimedia common :: FuMG 65 Funkmessgeraet Wuerzburg Riese

So.. und jetzt versteck ich mich ganz schnell wieder und lese weiter...

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Beitrag von Schneider-Huetter » 26.01.2014 14:05

Hmm, ich finde eher, dass das Funkmessgerät im Vergleich zu den Kommandogeräten klein aussieht. Die Kommandogeräte (die mir bekannt sind) hatten einen aufgesetzten Entfernungsmesser mit 4-m-Basis.

Und ein Würzburg Riese hatte ja wohl einen Spiegeldurchmesser von 7,5m.

Ich werfe jetzt noch das FuMG 76/77 "Marbach" in die Runde. Dieses hatte einen Spiegeldurchmesser von 4,5m und keine unterhalb des Spiegels befindliche Kabine, sondern einen abgesetzten Bedienwagen (Edit: sollte beim "Ansbach" gleich sein, von diesem habe ich allerdings kein Foto parat).

Edit: Ok, ich habe mal wieder nicht richtig gelesen... Was das rechts sein könnte, habe ich ehrlich gesagt gar keine Ahnung.

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niemandsland
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Beitrag von niemandsland » 26.01.2014 20:59

Schneider-Huetter hat geschrieben: Und ein Würzburg Riese hatte ja wohl einen Spiegeldurchmesser von 7,5m.
.oO( Spricht doch erstmal nichts dagegen. Schließlich könnte es sich bei den abgestellten Geräten auch um Teile handeln, und längst könnte schon Teile davon abtransportiert sein. )

Ich behaupte nicht das es so ist. Wäre aber denkbar.

Und jetzt... weitermachen... :-)

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Beitrag von zulufox » 26.01.2014 22:41

Hallo Guido,

der Aufbau des Würzburg-Riesen ist ganz anders, schau dir mal die Bilder an.

MfG
Zf :holy:
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Beitrag von niemandsland » 27.01.2014 05:59

Spielverderber. ;-)

Okay, gehen wir davon aus, das nichts relevantes abgefahren wurde. Die Straße und die Bäume sind rechts größer und werden nach links etwas kleiner. Unter der Voraussetzung, das wir bei den zwei Geräten die dort nebeneinander stehen, z.B. ein Kommandogerät 40 mit einem Em4m drauf haben, dann könnte das Teil was da am äußeren Bildrand steht durchaus 4-5 m breit sein.

@ ZF: Du hast eine PN.

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Beitrag von ChrisMAg2 » 30.01.2014 11:39

niemandsland hat geschrieben:Spielverderber. ;-)
...Unter der Voraussetzung, das wir bei den zwei Geräten die dort nebeneinander stehen, z.B. ein Kommandogerät 40 mit einem Em4m drauf haben, dann könnte das Teil was da am äußeren Bildrand steht durchaus 4-5 m breit sein.

@ ZF: Du hast eine PN.
Also, nach meiner unmaßgeblichen Meinung hat der (unbefestigte) Weg nicht mehr als eine Fahrzeugbreite (also ca. 2-2,5m). Ich sehe nur zwei Radspuren. Demnach kann der Spiegel der unbekannten Anlage etwa 3-4m Durchmesser haben.
Merkwürdig hier ist auch, daß (2!) Kdo.Geräte vorhanden sind. Diese Tatsache läßt mich annehmen, daß diese Stellung einer größeren Flakstellung (der schweren Flak) vorgelagert oder sonst wie nahe sein mußte. Anders macht diese Gerätekombination ja keinen Sinn.

Zum Typ dieses Gerätes hatte ich auch zuerst an "Mannheim" gedacht, aber dafür ist der Unterbau einfach zu schmal. Ich würde mal auf so etwas wie Marburg oder Ansbach tippen.

Vollkommen unklar ist was oberhalb des "Bauwagens" ist. Könnte(!) ein Freya sein, der Form nach. Uberhaupt dieser "Bauwagen" macht mir Probleme. Für einen abgesetzen Kofferaufbau (zB. Funkkoffer oder Bedienwagen Typ "Bayern") scheint er mir zu groß zu sein und ihm fehlen die Lichtöffnungen in Dach. Auch die Wölbung des Dachs ist mir zu groß.

Schon recht unklar, alles...
Zuletzt geändert von ChrisMAg2 am 30.01.2014 11:54, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Christian M. Aguilar

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Beitrag von niemandsland » 30.01.2014 15:04

Weiß jemand ob es sich bei der Stellung überhaupt um eine reguläre Batterie handelt, oder "vielleicht" um eine Versuchsbatterie, wie diese z.B. nach dem Krieg von der US Army im Rahmen ihrer Studien, errichtet wurden? (Die RAF wird da sicherlich auch tätig gewesen sein!)

Was vielleicht die Existenz mehrerer Geräte gleicher/ähnlicher Bauart erklären könnte?!

Darüber wird z.B. in:

Col. Stanley II, Roy M. (USAF):
World War II Photo Intelligence, Sidgwick & Jackson, London, 1981, ISBN: 0-283-98824-X

berichtet.

Und in diesem Zusammenhang vielleicht auch Interessant, ein Foto im zuvor genannten Buch, mit der Bezeichnung "Photo 8-109" (Seite 314) auf dem einige von der Lw eingesetzten Geräte (nebst Stellung) drauf zu sehen sind. So zum Beispiel ein Jagdschloss, Freya, mehre Würzburg, usw. in einer Versuchsbatterie (nach dem Krieg).

Noch ein OFFTOPIC-Hinweis am Rande:
Das Buch vermittelt den Stand und die Technik der militärischen Luftbildauswertung im zweiten Weltkrieg (aus amerikanischer Sicht). Man erfährt z.B. wie die Luftbilder entstanden sind, welche Kameras/Objektive verwendet wurden, und "wie" ausgewertet wurde, welche Verfahren, usw. ! Wer an dem Thema Interesse hat, und die Gelegenheit hat, das Buch günstig zu bekommen, sollte ZUSCHLAGEN! :-)

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