Ln.Standort Kenzingen 1940

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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zulufox
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Ln.Standort Kenzingen 1940

Beitrag von zulufox » 29.05.2015 18:06

Hallo Nerds,

aus der "Anlage zum Luftwaffenatlas des Luftgaukommandos VII" mit dem Titel "Verzeichnis der baulichen Anlagen der Luftwaffe", aufgestellt am 29. November 1940 folgende Information:

Bezeichnung der Anlage: J 11
Name der Anlage: Kenzingen b/Freiburg
Art der Anlage: Zielflugsender
Zuständiges Bauamt: Stuttgart
Baulicher Zustand: fertig gestellt

Ist über diese Anlage und ihre Geräteausstattung etwas bekannt?

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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nordfriese
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Beitrag von nordfriese » 31.05.2015 01:45

Moin Jürgen!

Dipl.-Ing. Hans-Joachim Zitzmann (Regierungsbaurat im Reichsflugsiche-
rungsdienst) hat 1939 eine "Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde"
geschrieben. Dort geht es um "Die flugsicherungstechnischen Einrichtungen
des Schlechtwetterlandedienstes und ihre Bedeutung für Bodenorganisation
und Luftverkehr".

U.a. steht da etwas über "Zielflug- und Markierungssender". Der "Zielflug-
und Markierungsfunkfeuersender" befand sich in einem Abstand von 15km
+/- 400m von der Rollfeldgranze des angeflogenen Flugplatzes.

Es handelt sich also um die Position "MP" auf der ersten Skizze dieser
Seite (ganz rechts): http://www.gyges.dk/fliegerhorst_grove9a.htm

Es findet sich auch ein "Vorschlag für eine Anflugsektorkarte" für den
Flpl Freiburg. Dort ist ein Kilometerraster eingezeichnet. Dieses endet
nach 20 km genau bei Kenzingen.

Ich vermute einmal, dass der Vorschlag des "Regierungsbaurat im Reichs-
flugsicherungsdienst" in die Tat umgesetzt wurde. Warum es jedoch 20 km
statt 15 km sind, habe ich noch nicht herausgelesen.

Gruss aus NF!
Rolf
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zulufox
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Beitrag von zulufox » 31.05.2015 09:03

Moin Rolf,

:thanx: danke für die Information. Wusste ich es doch, dass man sich auf die Nerds verlassen kann.

Gruss nach NF
Zf :holy:
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Cremer
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Beitrag von Cremer » 31.05.2015 23:57

Könnte dies ggf. mit der Topographie mit den östlich gelegenen Bergrücken zu tun haben, um damit die aus dem Norden anfliegenden Flugzeugen die Ansteuerung zu erleichtern. Wenn der Abstand 15 km gewesen wäre, also weiter südlich, könnte das Funkfeuer durch einen Bergrücken abgeschattet sein.
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

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