Heuer-Ampeln

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
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Ampelolaf

Beitrag von Ampelolaf » 10.09.2010 16:03

Hallo,

hier bin ich ja mal in meinem Element, es geht um Ampeln! Also, um es mal vorweg zu nehmen,

die erste Ampel Deutschlands stand 1922 auf dem Stephansplatz in Hamburg, und zwar so, wie man heute Ampeln kennt, mit drei Lichtern übereinander. Diese "Ampel" war als "4 Way" Ampel ausgebildet, nämlich 4 Gehäuse zusammen gehörend mit je einem Gehäuse für eine Richtung. Bereits vor dem zweiten Weltkrieg gab es einige LSA in Hamburg, wie man auch manchmal in Kriegsdokus gut sehen kann. Ende der 50er gab es in Hamburg rund 200 LSA, heute sind es über 1700!.

Die Heuer Ampel war in Hamburg ungebräuchlich, aber andere Städte kamen gut mit Ihnen aus, aber wie schon gesagt, sind diese Ampeln nichts für komplexe Knotenpunkte. Meines wissen ist aber die letze Heuerampel erst in den 1980ern abgeschatet worden, denn mein Freund lernte seinerzeit noch die Funktion dieser Ampel, weil sein Fahrlehrer drauf achtete, dass auch solche Exoten vermittelt werden, denn auch ein Hamburger kann ja mal nach NRW kommen.. Erst zwei Jahre nach seiner Prüfung verschwan die Letzte.

Ach ja, Countdown Ampeln,

davon gibt es in HH mehrere, allesamt für Fußgänger. Nur eine Anlage ist Extra für den Straßenverkehr gedacht, diese steht auf dem Ballindamm. Die Fortführung dieser Idee wurde verworfen, da die Investitionen, deutlich höher als bei konventionellen LSA sind, Und die Kosten in keinem Verhältnis zu dem "Volkswirtschaftlichem Nutzen" stehen. Außerdem sind Fußgänger Countdown Ampeln eh Mogelpackungen, denn es wird dem Fußgänger suggeriert, er fordert sein Signal an, In Wirklichḱeit steht der Termin der Phase aber schon fest, denn er hängt von den vor und nachgeschalteten Anlagen ab. Der Countdown bewirkt lediglich, dass der Fußgänger die ablaufende Anzeige sieht und denkt, es pssiert was, und so auf sein Signal wartet, statt vorher loszulaufen.

Harald

Beitrag von Harald » 11.09.2010 18:02

Aber Baustellenampeln mit Countdownfunktion wären doch bestimmt realisierbar und sinnvoll. Warum gibt es sie anscheinend noch nicht?

Ampelolaf

Beitrag von Ampelolaf » 12.09.2010 14:50

Hallo,

die gibt es sehr wohl, ich konnte mich auf der Hannover Messe 2009 selbst davon überzeugen, die Firma Royer, die auch Baustellenampeln anbietet, hatten solche ausgestellt und angeboten, aber es wird wohl noch Zeit vergehen, bis sich diese Anlagen verbreiten, da die Anlagen, auch wie die stationären, sehr teuer sind, und kleine Unternehmen mit solchen Hilfsanlagen, diese Verbrauchen, bis wirklich nichts mehr geht.

Harald

Beitrag von Harald » 13.09.2010 10:44

Sind eigentlich Countdownampeln in Deutschland rechtlich zu 100% abgesegnet? Ich habe nämlich den Eindruck, dass unsere Gesetze bezüglich Verkehrsschildern ( und womöglich auch Lichtzeichenanlagen) nicht sehr flexibel sind. Warum wird denn in Deutschland das Ende eines Radwegs mit dem Verkehrszeichen für Radweg unter dem sich das Schild "Ende" befindet, gekennzeichnet und nicht mit dem durchgestrichenen Verkehrszeichen für Radweg? Oder ein Einfahrtsverbot für Busse wird nicht mit einem Verkehrsschild, welches einen schwarzen Bus in einem roten Kreis zeigt gekennzeichnet, sondern über ein Schild "Verbot für Fahrzeuge aller Art" mit dem Zusatzschild für Bus.
Ich glaube halt, wenn ein Verkehrsschild oder eine Form der Lichtzeichenanlage nicht definitiv in die StVO aufgenommen wurde, dann ist es rechtlich anfechtbar, auch wenn es noch so logisch wäre!

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derlub
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Beitrag von derlub » 13.09.2010 11:20

Hallo.

Ich möchte vorsorglich darauf hinweisen, dass wir uns in diesem Unterforumforum schwerpunktmäßig mit den Relikten von Verkehrsbauwerken befassen.
Nicht, dass hier jetzt eine Diskussion über den aktuellen Verkehrszeichenkatalog ausufert.

Danke für das Verständnis,
Christoph

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 13.09.2010 14:27

@ Harald: Ich hatte in diesem Jahr zweimal an unterschiedlichen Baustellen hier im Norddeutschen das Vergnügen, an so einer Countdown-Baustellenampel zu stehen. Ich weiß aber nicht mehr auf welchen Landstraßen, aber die Baustellen sind ja meist eh temporär. Es sei denn man fährt auf der A1 nach Bremen :lol:

@ Ampelolaf: Ich kann mich an eine Sightseeing-Tour 2009 in Berlin erinnern, wo der Reiseführer erklärte, die Ampel auf dem Potsdamer Platz wäre die erste in Deutschland gewesen. Bevor ich kuck, wat denn nu ??

Des Weiteren meine ich auf einer Autofahrt Richtung Harz über Bundes- und Landstraßen irgendwo südlich von Uelzen, also Celle, Gifhorn, Braunschweig usw.. eine weitere Countdownampel gesehen zu habe, aber vielleicht verwechsel ich das mit den Baustellen.... :?

Grüße
Djensi

Ampelolaf

Beitrag von Ampelolaf » 15.09.2010 12:03

@Djensi

Hallo,

definitiv Hamburg! Stephansplatz 1922 in Hamburg

Potsdamer Platz 1924 in Berlin.

Dass die Berliner immer gerne angeben wissen wir ja. Aber es hat sich wohl aus einer falschen Pressemeldung heraus entwickelt. Als damals diese komische Reproduktion entstand, hatte Siemens behauptet, es w#äre die erste Ampel in Deutschland. Das haben fast alle übernommen, weil man ja nur noch nach Pressemeldungen schreibt, und nicht mehr selbst recherchiert.

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Beitrag von Djensi » 15.09.2010 21:18

Aha,

warum soll es denn auch nur auf den Barkassen im Hamburger Hafen einen "He lücht!" geben. :8):

Das mit den ersten Rolltreppen in D auf einem U-Bhf (Jungfernstieg?) wäre dann wahrscheinlich auch so ein (hier OT) Thema....

Danke für die Info, werde ich bei meinem nächsten Berlin-Besuch in den Ring werfen!

Grüße
Djensi

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Heuer-Ampel

Beitrag von redsea » 07.08.2012 18:31

hollihh hat geschrieben:Wann gibt es denn jetzt BILDER von den beiden Heuerampeln in Bochum und Detmold ???

Hallo zusammen,

hier nun auch für's Forum ein paar Fotos der Heuer-Ampel aus Detmold, die noch immer über dem Campus der HS-OWL in Detmold hängt.

Viele Grüße

Kai
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Beitrag von Cremer » 07.08.2012 23:25

Da fehlen aber die Zeiger :(
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

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