Helgoland

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
gildor8879

Helgoland

Beitrag von gildor8879 » 14.04.2007 00:18

Habe diesen Artikel heute auf Spiegel Online gefunden. Es sind ein paar interessante Fakten drin, die vielleicht nicht jedem so geläufig sein dürften. Ich werde es vielleicht im Herbst endlich schaffen, mir die Insel selbst anzusehen.
http://www.spiegel.de/panorama/zeitgesc ... 76,00.html

Pacman

Beitrag von Pacman » 14.04.2007 02:45

Auf jeden Fall ist ein Besuch der Insel lohnenswert!

Gerade im Oberland kann man viele Bombenkrater sehen.

In der Touristen-Info sind auch noch weitere Bücher und Broschüren über Helgoland im Krieg erhältlich.

Kleiner Tip: Nicht nur ne "Butterfahrt" machen, sondern ruhig ein verlängertes Wochenende - dann kann man viel mehr entdecken, und auch nebenbei die Inselruhe genießen.

FastandFurious

Beitrag von FastandFurious » 14.04.2007 06:26

Hat eigentlich jemand Bilder von dem erwähnten Zivilschutzbunker?

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3717
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Beitrag von zulufox » 14.04.2007 09:09

Hallo,

vom Zivilschutzbunker nicht, aber von einem großen Krater im Oberland. Der wurde von einer der abgeworfenen "Tallboy" gerissen.

MfG
Zf :holy:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Leif
Forenuser
Beiträge: 2804
Registriert: 12.05.2002 23:27
Ort/Region: Kiel

Beitrag von Leif » 14.04.2007 10:29

Hallo,
bei dem "Bunker" handelt es sich um eine LS-Stollen, der am Oberland zu besichtigen ist. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, liegt der Eingang bei der Kirche und es werden gegen 16 oder 17 Uhr Führungen angeboten (zumindest vor einigen Jahren).

Viele Grüße,
Leif

PS: Claus Fröhle / Hans-Jürgen Kühn, Hochseefestung Helgoland, Teil II (1934-1947), ISBN3-9805415-2-5

Benutzeravatar
Helmholtz
Forenuser
Beiträge: 1018
Registriert: 08.11.2003 20:31
Ort/Region: Berlin

Helgoland

Beitrag von Helmholtz » 14.04.2007 16:03

Falls ich mal eine bescheidene Bitte äussern darf:

Sollte jemand einmal dorthin fahren bitte ich darum die VORTAC Helgoland DHE zu fotografieren. (Navigatinonsanlage)

Diese steht auf dem Flugplatz Helgoland Düne und soll abgebaut werden, zumindest ist der TACAN Teil (mil.) nicht mehr gefragt nachdem die Wende da war.

Des weiteren ist die Instandhaltung der Anlage teuer, Salzluft sorgt dafür.

Zu übersehen ists nicht, am besten mal am Platz Helgoland Düne fragen.

:)
Obacht Nebenkeule!

Benutzeravatar
Maddin
Forenuser
Beiträge: 225
Registriert: 31.05.2005 11:14
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Maddin » 15.04.2007 13:31

Moin, moin,

ja Helgoland ist wirklich eine interessante Location.

Zu Bilder des LS-Stollen guckt mal hier, es sind zwar nicht viele aber mal eben bei Google nachgesehen. http://www.museum-helgoland.de/html/bunker.html oder hier http://www.bunkerland-ruhrgebiet.de/helgoland.htm

Die Ursprünglichen Zivilen LS-Anlagen waren auch größer. Soweit ich richtig informiert bin, gab es auch mehrere Sprengungen der gesamten Anlagen. So ist der Schutt der sogenannte „Spirale“ z.B. heute zum Teil der Unterbau der neuen Treppe ins Oberland. Von der Spirale aus konnten andere Zivile Stollen im Ober- und Unterland erreicht werden.
Apropos Sprengung. In einem Buch wurde ein Bunker auf der Düne in der Nähe des ehemaligen Flugfeldes erwähnt, der in den 60er Jahren durch die Bundeswehr gesprengt wurde. Vielleicht gibt es ja da an entsprechenden Stellen mehr zu erfahren.
Dieses Buch ist sowieso sehr interessant. Da wird z.B. von der sogenannten „Wlassow-Armee“ gesprochen. Das Buch heißt „Helgoland Bd. I Erinnerungen Tatsachen Dokumente Aus der Zeit von 1933 – Mai 1945“ gesammelt von Benno Krebs“ Es ist also von einem Helgolander geschrieben. Allerdings habe ich das Buch nur noch im Antiquariat finden können. Als möglicher Anlaufpunkt für Bücher sei noch die Buchhandlung von Maren Knauß auf Helgoland im Unterland zu nennen. Indes war ich schon lange nicht mehr auf der Insel und weiß nicht wie der Umfang der Bücher zu Thema dort jetzt ist.

Zu dem Spiegel Artikel sei noch angemerkt:

Zitat Spiegel: „Alles wurde genauestens geplant, rund 3000 Einwohner in Sicherheit gebracht.“

Ich will nicht kleinlich sein aber die Bevölkerung musste die Insel schon im April 1945 nach dem verheerenden Angriff der Engländer die Insel verlassen. Also mal abgesehen von dem Angriff, keine Planung der seitens der Engländer was die Bevölkerung betrifft. Nach Übernahme der Insel seitens der Engländer mussten alle bis dahin noch verbliebenen Personen die Insel verlassen.

Viele Grüße

Martin
Kopf ist nicht alles. Auch der Kohl hat einen Kopf.

Joachim Ringelnatz
----------------------------------------------------------------

Stefanau
Forenuser
Beiträge: 40
Registriert: 15.06.2004 00:48
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Stefanau » 16.04.2007 21:10

Moin!

Also Helgoland ist immer eine Reise wert! Eine Woche Helgoland und man man ist von jeglichem Alltagsstress befreit. Wenn die Tagestouristen weg sind, dann ist die Insel erst richtig schön!
Und Lostplaces zum Erkunden gibts ja genug!

Stefan
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Der_Eisenschmyd
Forenuser
Beiträge: 24
Registriert: 09.09.2005 11:55
Ort/Region: Landsberied

Beitrag von Der_Eisenschmyd » 17.04.2007 11:50

Nur etwas Seefest sollte man sein ;)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Ralf
Forenuser
Beiträge: 214
Registriert: 22.11.2003 20:26
Ort/Region: Essen

Der "Big Bang" veränderte Helgoland

Beitrag von Ralf » 17.04.2007 23:52

Heute erinnern die Helgoländer mit Gottesdiensten, Kranzniederlegungen und Glockenläuten an den "Big Bang".
GESCHICHTE. Heute wird an den Tag vor 60 Jahren erinnert, als 6700 Tonnen Munition und Sprengstoff explodierten.

HELGOLAND. Der Rauch- und Staubpilz über der Insel war gigantisch, die Explosion noch auf dem Festland zu hören. Als vor 60 Jahren 6700 Tonnen Munition und Sprengstoff in den Bunkern und Flakstellungen auf Helgoland detonierten, veränderte sich das Gesicht der Insel aus Buntsandstein für immer - die Südspitze des Oberlandes verschwand. Heute erinnern die Helgoländer mit Gottesdiensten, Kranzniederlegungen und Glockenläuten an den "Big Bang".

Jahrelang nutzte die britische Luftwaffe nach Ende des Zweiten Weltkriegs das Felsen-Eiland als Übungsplatz für ihre Bomber. Erst 1952 konnten die rund 2500 über ganz Norddeutschland verstreuten Helgoländer nach sechs Jahren des Exils auf ihre Insel zurück. Internationale Proteste und eine spektakuläre Besetzung durch Studenten bewegten die Engländer zum Abzug.

Diesmal flogen die Bomber nicht vorbei
Während 1947 die rund 2000 heimatlosen Helgoländer die Sprengung, auch "Big Bang" und "British Bang" genannt, aus weiter Ferne miterleben mussten, erinnern sich noch einige Inselbewohner an den größten Bombenangriff auf die Insel auf den Tag genau zwei Jahre vorher. Ernie Rickmers (79), die Schwester des Kinderbuchautors James Krüss (1926-1997): "Der Tag des Angriffs begann schon beunruhigend." Einige Helgoländer waren verhaftet worden, weil sie versucht hatten, die Insel kampflos an die Engländer zu übergeben. Die Unruhe wuchs, als gemeldet wurde, dass wieder Bombenflugzeuge im Anflug waren. Meist hatten sie Hamburg als Ziel, doch diesmal flogen die 971 Bomber nicht vorbei.

Zwei Tage mussten Ernie Rickmers und die vielen hundert Helgoländer im Bunker bleiben, denn draußen war fast alles kaputt, überall lagen Blindgänger. Mit großem Respekt beobachtete sie die Helferinnen des Deutschen Roten Kreuzes, die weinende Kinder beruhigten, alten Frauen halfen, deren Kräfte zu schwinden drohten, und verletzte Soldaten versorgten. "Wir waren froh und dankbar, überlebt zu haben", sagt sie.

Wenige Tage nach dem Angriff musste die damals 17-Jährige wie alle anderen Helgoländer ihre Insel verlassen - sieben Jahre später gehörte sie gemeinsam mit ihrem Mann Henry Peter Rickmers, langjähriger Inselbürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg, zu den ersten Helgoländern, die zurückkehren durften.

Im Herzen gab es für sie nie einen Zweifel, nach Helgoland zurückkehren zu wollen. Ernie Rickmers: "Hier ist meine Heimat. Viele Familien stammen seit Jahrhunderten von der Insel. Es gibt großen Zusammenhalt und ein großartiges Gemeinschaftsleben" - auch heute, wenn die Gedanken wieder an den Platz fürs Überleben im Bunker zurückkehren. (dpa

www.nrz.de
Gruß Ralf

Antworten