Heeresversuchsanstalt Peenemünde

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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alex k.
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Beitrag von alex k. » 05.03.2013 16:26

Hallo Siegfried,

wir sind auch Ostseefans, da gibt es tolle Campingplätze und sehr schöne und auch interessante Gegenden ;) EIn weiterer "Geheimtipp" ist noch der "Hangar 10" am Flugplatz Heringsdorf (http://www.hangar10.de), ein sehr interessantes Flugzeugmuseum, bei dem man in doppelsitzigen WW2-Warbirds Rundflüge machen kann...

Ja, ich komme aus der Nähe von Niefern-Öschelbronn. Die ehemalige Nike-Station kenne ich ;) Es gibt nochmal eine bei Sachsenheim, davon ist aber nichts mehr zu sehen weil da jetzt ein Industriegebiet drauf ist...

Gruß, Alex

Siegfried-Kremer
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Beitrag von Siegfried-Kremer » 05.03.2013 20:04

Hallo Alex,

dann hast Du ja Deine eigene Nike-Abschußrampe vor der Haustüre. Wenn ich im Sommer nochmals hingehe, melde ich mich, habe ja nur Schneebilder. Heringsdorf war ich noch nicht, da sind wir nur dran vorbeigesegelt auf unserem Törn rund um Usedom. Dafür haben wir hier in Philippsburg unsere eigene SAS. Habe darüber schon einen Beitrag eingestellt.

sas-depot-phillipsburg-t4930.html

Alles sehr gut erhalten, sehenswert. Ich glaube bei Euch verläuft irgendwo die badisch-schwäbische Grenzlinie ?

VG Siegfried

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alex k.
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Beitrag von alex k. » 06.03.2013 21:22

Hallo Siegfried,

ja, sind gleich 2 Nike-Abschussrampen ;) Kannst Dich gerne melden im Sommer!

Die Badisch-Württembergische Grenze verläuft zwischen den Orten Öschelbronn und Pinache. Gehört zwar nicht ganz hier her, ist aber ne Geschichte die dazu gehört: in Öschelbronn wütete 1933 ein verheerender Großbrand. Die Württembergischen Feuerwehren der umliegenden Gemeinden kamen den Badischen zu Hilfe, nur dummerweise verwendete man in den beiden Ländern unterschiedliche Schlauchkupplungen. So kam es, dass der Ortskern fast vollständig niederbrannte (über 200 Häuser wurden zerstört). Dazu gibt es sogar Originalaufnahmen auf Youtube:



Dies wurde zum Anlass genommen, Schlauchkupplungen deutschlandweit zu vereinheitlichen... soviel am Rande... sorry für Offtopic... :oops:

Gruß, Alex

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Beitrag von Siegfried-Kremer » 06.03.2013 22:04

Hallo Alex,

interessante Geschichte mit den Feuerwehrschläuchen. Habe mal in Öschelbronn gewohnt, hatte beim Schaub-Lorenz in Pforzheim gearbeitet. Also die Nike bei Wurmberg hat sogar 3 Abschußrampen, weil ich an einem Bunker die Aufschrift "Charlie" gefunden habe.

http://www.panoramio.com/photo/85900688

Auf dem Bild kann man noch Charlie lesen. Also wenn es Charlie gibt wie C, dann gibts auch Alpha wie A und Bravo wie B. Habe auch alle 3 gesehen. Ja im Sommer gehen wir mal hin nach den Kühen schauen.

Grüße Siegfried

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Peenemünde

Beitrag von Phobos312 » 08.03.2013 09:49

Nur als Hinweis
Prora hatte als Rüstungsstandort im Zusammenhang mit Peenemünde keinerlei Funktion, war "nur" KdF.
Peenemünde selbst war in zwei Zuständigkeiten aufgegliedert. W.-v.-Braun mit der Raketenforschung und die Luftwaffe ( der Flugplatz, auch als Peenemünde West bezeichnet).
Vorsicht in den Wäldern: Da stehen nicht nur Schilder zum abschrecken rum, da liegt tatsächlich noch jede Menge Munition. Vom Bernsteinsammeln am Strand würde ich die Finger lassen - kann Phosphor sein.
Ich habe das nicht aus der Zeitung, ich habe da oben 10 Jahre gedient.
Vorher genaue Lageskizzen studieren ist sehr hilfreich. Ehemalige Objekte sind in den Jahrzehnten dermaßen zugewachsen, da stehen oft nur noch Fragmente - oft aber mit Geschichte im Hintergrund. So wie eben die Peenebunker. Zwischengelagert wurden sie, bevor sie in den Ringwällen getestet und erprobt wurden. Gab mal drei Ringwälle, aber nur noch zwei existieren. Einer davon war unser Sprengplatz. Also nicht wundern wenn es da noch immer wüst aussieht... :lol: :lol: :lol: :lol:

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Beitrag von zulufox » 08.03.2013 11:34

Hallo,

um die Aussage von Phobos312 aufzugreifen, äußerste Vorsicht beim Sammeln von "Bernstein" am Strand ist wirklich angebracht, denn die westalliierten Siegermächte haben ja 1945 Schiffe mit deutscher Munition, darunter auch Kampfstoffmunition (Chemischer Munition) dort in der Ostsee z. B. zwischen Rügen und Bornholm versenkt. Einiges von diesem Zeug ist inzwischen durch die Korrosion der dünnwandigen Bomben/Granaten ins Wasser gelangt.

MfG
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"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Beitrag von Siegfried-Kremer » 08.03.2013 14:07

@ Zulufox. Kann sich dieser Chemische Kampfstoff in Bernstein verwandeln ?

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Beitrag von Bart » 08.03.2013 14:20

Moin,

ich bin zwar nicht Zulufox, antworte aber trotzdem mal.

Bei dem "Chemischen Kampfstoff" handelt es sich um weißen Phosphor aus Brandmunition. Über die Jahre hat dieser ein Bernstein ähnliches Aussehen angenommen. Das Problem beim sammeln ist, solange er im Wasser unter Luft Abschluss ist ist alles gut nur wenn er mit Luft in Berührung kommt entzündet er sich. Was nicht gerade günstig ist wenn man das Zeug in der Hosentasche hat.

Siehe auch hier

Grüße
Jens

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Beitrag von nordfriese » 08.03.2013 14:24

Moin!

Bin auch Jürgen, aber trotzdem...

In Wort:
http://de.wikipedia.org/wiki/Phosphorbombe

"An der Ostsee führt dies zu einem besonderen Problem: Aufgrund seines Aussehens wird der Phosphor
oft irrtümlich für Bernstein gehalten. Dies führt zum Beispiel im Bereich der bombardierten Heeresversuchs-
anstalt Peenemünde auf Usedom immer wieder zu schweren Verletzungen, wenn sich der vermeintliche
Bernstein nach dem Abtrocknen entzündet und die Kleidung der Finder in Brand setzt."

...und Bild:


Gruss aus NF!
Rolf
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Beitrag von zulufox » 08.03.2013 15:07

Siegfried-Kremer hat geschrieben:@ Zulufox. Kann sich dieser Chemische Kampfstoff in Bernstein verwandeln ?
Nein,

mancher davon sieht aber heute auf den Strand geschwemmt blöderweise Rohbernstein sehr ähnlich.

Das kann z.B. gelblich kristallin gewordenes Senfgas sein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Senfgas Absatz Nach 1945

http://www.zeit.de/1984/15/kampfgas-statt-hering

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13518887.html

MfG
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