Hakenkreuz vs. Denkmalsschutz

Nichtmilitärische Zweck- und Repräsentationsbauten und -Projekte des Nationalsozialismus 1933-1945
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n-lange
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Beitrag von n-lange » 30.03.2007 13:53

Hallo Mike!

Danke, bin schon schlauer (Wobei ich bisher noch nicht verstanden habe, wie ein Bauernhof zu der Ehre dieses Schildes gekommen).

Ein "verbotenes Symbol" ist allerdings unter den von mir eingefügten schwarzen Balken mehr als deutlich zu sehen.

Schönes Wochenende, Nils
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Leif
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Beitrag von Leif » 30.03.2007 14:43

Hallo,
in der zur Zeit im Stadtmuseum Kiel laufenden Ausstellung ist meinesachtens auch so ein Schild zu sehen. Im Begleitbüchlein "Kanonen statt Butter"von Sonja Kinzler steht auf Seite 7:
"zudem gelang es nicht, der Landflucht einhalt zu gebieten: Obwohl die Bauern durch die Einführung von "Erbhöfen" enger an ihre "Scholle" gebunden werden sollten, wurde durch solche staatlichen Eingriffe in ältere Traditionen und Besitzrechte die Abwanderung in die Städte eher noch verstärkt..:"

Hier handelt es sich wohl um so einen Erbhof.

Weiter kann ich leider nicht helfen.

Viele Grüße in den Süden,
Leif

Incognitus

Beitrag von Incognitus » 30.03.2007 18:12

mucimuc hat geschrieben:Frage:

War Gesinnung Motivation für dieses Relief, welches sich in Teplitz-Schönau in der heutigen Tschechischen Republik befindet? Oder handelt es sich um eine gängige Verzierung? In dieser recht deutlichen Art habe ich das bisher nicht gesehen...

Leider kann ich das Alter des Gbäudes nicht wirklich einschätzen. Ich denke aber, es stand schon vor den tausend Jahren...
Moin,

das ist nichts als eine Abwandlung des Mäander-Musters, das seinen Ursprung in der griechischen Antike hat.

http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4and ... amentik%29

Auf jeden Fall ist dies nur ein Stilelement aus dem Bereich des Klassizismus, es hat rein gar nichts mit irgendeiner wie auch immer gearteten politischen Gesinnung zu tun! Zeitlich dürfte das in die Jahrzehnte um 1800 einzuordnen sein.

Grüße,
Matthias

Marcus1969
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Beitrag von Marcus1969 » 31.03.2007 13:35

Ich finde diese Disskussion über das Hakenkreuz etwas bedenklich.
1. ist das Hakenkreuz ein Symbol, welches schon weit vor der NS-Zeit bestand (Begriff Swastika).
2. ist es eigentlich blöd, in ein vorhandenes Muster ein Hakenkreuz hinein zu interpretieren. In jedem regelmäßgen Plattenbelag würde dann ein Hakenkreuz stecken. Man kann ja auch nicht ein paar Worte aus einer Rede schneiden und diese dann allein stehen lassen. Die wenigen Worte geben dann einen ganz anderen Sinn, als der Redner in Wahrheit wirklich gemeint hat (siehe "Der schwarze Kanal" von Sudel-Ede im DDR-Fernsehen).
3. ist das Hakenkreuz ein (negativer) Teil unserer Geschichte. Aber aus Denkmalschutzgründen werden auch an historischen Gebäuden und anderen Dingen des Dritten Reichs nicht alle Hakenkreuze vernichtet. Im Verkehrsmuseum steht eine E-Lok, Baureihe E 18 mit Hakenkreuz ausgestellt.
Bei meinem Besuch vor einigen Jahren hat der Mitarbeiter des Museums gesagt, dass dort auch überlegt worden ist, das Hakenkreuz zu entfernen.
Dies ist aber aufgrund der Detailtreue nicht geschehen.

MfG
Marcus

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 31.03.2007 14:25

Moin!

Ich sehe es eigentlich ähnlich wie Marcus. Das Hineininterpretieren z.B. in Fliesenbeläge oder auch in Strassenläufe hat ohne Quellen, die eine Absicht dazu belegen, wenig Wert und ist vollkommen spekulativ. Zudem verwässern die zahlreichen Beispiele dieser Art das eigentlich ganz interessante Thema: Die absichtliche Integration eines Hakenkreuzes als bauliches Stilelement während der NS-Zeit.

Streng genommen gehört damit auch das Reichsnährstand-Schild nicht hierher, obwohl es schon verwunderlich ist, daß so etwas nocht hängt. Wie ich schon schrieb, ist formal(!) ja kein HK erkennbar, da es unter den Ähren in wesentlichen Teilen verdeckt ist. Trotzdem komisch, dass es all die Jahre niemand gestört hat - schliesslich ist trotzdem klar, dass es ein HK ist.

Mike

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