Funksendezentralen

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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bettika
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FuSZ Häschendorf

Beitrag von bettika » 07.02.2014 22:20

zulufox hat geschrieben:Funksendezentrale Häschendorf (that village ist now part of Mönchhagen) see pic.

Bregds
Zf :holy:
Hallo,
diesen "Prototyp" der FuSZ in "U-Form" wollte ich mal in heutiger Zeit sehen.
Der 1.Eindruck mit Zaun aus Betonpfählen und Wachhäuschen wies auf eine militärische Nachnutzung hin. Der anwesende Besitzer war interessiert ,hat mir freundlicherweise Auskunft gegeben und das Fotografieren erlaubt.
Seine gerüchteweisen Informationen "Funk für U-Boote, Kabel bis zur Hohen Düne,Nachnutzung Stasi und Post/Regulierungsbehörde" wiesen zumindest in die richtige Richtung ;)
Das Gebäude selbst hat leider nur wenig Ähnlichkeit mit dem Original, das Reetdach ist einem
nur noch leicht geneigten Hartdach gewichen, der kurze Schenkel des U wurde verlängert. Ein Keller war nach Aussage des Besitzers nicht vorhanden.
Im Gelände existieren noch Fundamente mit Abspannungsresten neueren Datums.
Eine grössere Fundamentplatte mit aufgekanteten Betonblöcken könnte noch vom Mast der FuSZ stammen?.
Die Recherchen zu Nachnutzung ergaben :
Betriebsstelle Nord des Zentralamtes für Funkkontroll- und Messdienst http://www.sachsenschiene.net/bunker/fnk/fnk_94.htm
eine Mischung aus Deutsche Post und Stasi :
1. Messung und Korrektur der Sendefrequenzen der DDR-Sender..
2. Abhören der Mittel- und Kurzwellenbänder ..
3. Überwachung des Funkverkehrs, einschließlich der Amateurfunker... http://forum.hidden-places.de/archive/i ... -1029.html
Nachnutzung nach der Wende durch "Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post" ließ sich noch am Postkasten ablesen.
Ein "Bunker" im Außengelände (lt.Besitzer) war als Form im Wald aber ohne erkennbaren Eingang sichtbar .

Eine Gelände mit interessanter Geschichte.
Abschließend noch die Frage an Jürgen@Zf: Wie kamst Du vom Bild der "Wetterfunkstelle" auf Häschendorf ;)

Grüsse
Beate
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FuSZ Oberschwarzach

Beitrag von aflubing » 27.10.2014 13:00

Hallo,
zur Ergänzung des Beitrages von Nordfriese zur FuSZ z.b.V. Oberschwarzach füge ich ein paar Fotos bei, die ich im Okt. 2014 machte. Die FuSZ bestand nach Aussagen eines Anwohners von Anfang bis Ende des Krieges.
MfG aflubing.
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Beitrag von nordfriese » 29.10.2014 16:18

Moin aflubing!

Vielen Dank fürs Vorbeischauen in Oberschwarzach! :-)

Gruss aus NF!
Rolf
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Beitrag von Fieldmouse » 07.11.2014 21:27

Kann dieses Gebäude irgendetwas mit einer Funksendezentrale zu tun haben ?
Vom Gebäudegrundriss könnte es passen, zwei Hauptgebäude miteinander verbunden.
Es liegt mittig zwischen Dreierwalde und Hörstel an der K14, eigenartig so als Schule,
als dieses wird das Gebäude in einer Harolds-digital-map 1953er Karte bezeichnet.
Besseres Foto ist nur ohne Laub möglich. Im Netz nichts gefunden. Jetzt privat.
:?: Fm.
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Beitrag von nordfriese » 08.11.2014 13:37

Moin Fieldmouse!

In der Tat ein interessanter Fund!
Stimmt, das Gebäude sieht von der Form her sehr verdächtig aus.

Für die "FuSZ z.b.V. 270, Altenrheine" (sofern es sich um diese handelt) habe ich
nur eine wage Beschreibung/Vermutung. Es soll ja (zu einem bestimmten Zeitpunkt)
eine "z.b.V." gewesen sein, aber wir haben ja schon einmal festgestellt, dass es
auch "feste z.b.V.'s" gab bzw. dass sie feste Gebäude bekommen haben.

Dass aus Militärgebäuden "soziale Einrichtungen" wurden, wäre nicht neu. Aus der
"Festen Horchstelle" Husum wurde ein Krankenhaus. Aus einer Barackenanlage bei
Lütjenholm wurde ein Altenheim und ein Jugendaufbauwerk... Nur so als Beispiel...

Falls du dort nochmals hinkommen solltest und weitere Fotos machst, könntest du
die Bewohner einmal über die Vorgeschichte des Gebäudes befragen?

Gruss aus NF!
Rolf
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Beitrag von zulufox » 08.11.2014 19:59

Hallo Rolf,

die zivile Nachnutzung einer FuSZ als Jugendgästehaus haben wir doch auch bei der FuSZ der Seeflugstation Hörnum :-)

MfG
Zf :holy:

P.S.: Bei der westalliierten Beschreibung zu Hopsten ist kein Hinweis zu finden.
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Beitrag von janne » 08.11.2014 21:05

Ich erweitere mal auf die FuSZ 323 "Dünensender" auf Norderney. Diese wird zur Zeit als Jugendherberge genutzt.
Gruß
Jan

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Beitrag von nordfriese » 09.11.2014 12:30

Moin!
nordfriese hat geschrieben:Nur so als Beispiel...
Ich wollte da nur zu der Eintragung "Schule" zwei Beispiele für eine
Nachnutzung militärischer Liegenschaften nennen. Natürlich hatten
auch die eine oder andere FuSZ eine zivile oder auch spätere
militärische Nachnutzung, aber darüber könnte man einen neuen
Thread aufmachen...

Gruss aus NF!
Rolf
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Ergänzungen zu verschiedenen FuSZ

Beitrag von zulufox » 29.05.2015 18:17

Hallo Nerds,

aus der schon einmal genannten "Anlage zum Luftwaffenatlas des Luftgaukommandos VII" mit dem Titel "Verzeichnis der baulichen Anlagen der Luftwaffe", aufgestellt am 29. November 1940 noch folgende Informationen:

hier haben folgende Anlagen in der Spalte "Baulicher Zustand" neben der Bemerkung "fertig gestellt" die Ergänzung: (Barackenanlage)
J 14 Langenargen Wetterempfangsstelle
J 17 Meßstetten Funksendezentrale
J 18 Münchham Funksendezentrale
J 19 Oberhaching Wetterempfangsstelle
J 20 Oberschwarzach Funksendezentrale
J 21 Rehling Funkrelaisstelle
J 25 Wüstenrot Funksendezentrale

MfG
Zf :holy:
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Beitrag von nordfriese » 29.05.2015 20:28

Moin Jürgen!

Interessante Infos!
Danke fürs Posten!

Hier die Infos, die ich dazu habe:

J 17 Meßstetten (FuSZ z.b.V. 28)
J 18 Münchham (FuSZ z.b.V. 29)
J 20 Oberschwarzach (FuSZ z.b.V. (ohne Nummer))
J 25 Wüstenrot (FuSZ z.b.V. (ohne Nummer))

J 21 Rehling Funkrelaisstelle
Nach meinen Unterlagen war Rehling (später?) auch "FuSZ z.b.V.", ebenfalls
ohne Nummer.

Die Info "Barackenanlage" deckt sich mit der Bezeichnung der FuSZ. "Z.b.V."'s
bestanden in der Regel nur aus Baracken.


Komisch, dass diese "festen" (= keine Baracken) FuSZ im dortigen Bereich nicht
auftauchen:
FuSZ 25, Kienhöfe
FuSZ 26, Kreuzholzhausen
FuSZ 27, Marktwald
FuSZ 31, München-Freimann
FuSZ 33, Hafelekar
Vielleicht wurden die erst später gebaut und die Nummernzuordnung dann auch
später durchgeführt.


Die Wetterfunkempfangsstellen (Bezeichnung: W+"zweistellige Nummer")waren
Funkaufklärungsstellen der Luftwaffe.

"J 19 Oberhaching Wetterempfangsstelle" ist mir als "W 13" bekannt.
"J 14 Langenargen Wetterempfangsstelle" ist mir jedoch unbekannt. Bisher
wusste ich nur, dass die Marine mit der MPHS (Marinepeilhauptstelle)
Langenargen dort Funkaufklärung für ihre Teilstreitkraft betrieb.

Gruss aus NF!
Rolf
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