Frage an Spezialisten von Bunkertüren (Luftschutz)

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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flowerfix (†)

Frage an Spezialisten von Bunkertüren (Luftschutz)

Beitrag von flowerfix (†) » 02.09.2004 20:55

Hallole :)

Bei der Begehung einer Luftschutzanlage ist mir an den Eingangstüren folgender Gewindebolzen mit Vierkant (siehe Bild)
aufgefallen. Er befindet sich an der Innenseite der Tür im unteren Bereich. Direkt dahinten steckt auch noch der passende Vierkantschlüssel. Welche Funktion könnte der Gewindebolzen (ca. M 20) wohl haben :?: :?: :?:

Schönen Abend noch Flowerfix
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Varga
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Beitrag von Varga » 02.09.2004 21:53

Hallo flowerfix.

Der Gewindebolzen wird zum aufdrücken der Türe verwendet. Es könnte ja sein, dass draussen nach einem Bombenangriff Schutt liegt oder die Türe sonstwie verklemmt ist. Muskelkraft würde in so einem Fall nicht ausreichen.

Gruss
Varga

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Beitrag von Frischling » 03.09.2004 06:52

Hi Varga,

der Gewindebolzen wirkt aber nur in die Senkrechte - hat also keinen Einfluß auf die Drehbewegung der Türe.

Unsere Überlegungen waren:

Wenn die Türe geschlossen ist, wird sie durch den Gewindebolzen an die obere Zarge/Türsturz gedrückt. Sinn???

Wenn die Türe ausgewechselt wird (warum auch immer) kann man sie im geöffneten Zustand damit leichter aus den Angeln heben. Sinn???

Noch eine Idee??

gruß andy

Gast

Beitrag von Gast » 03.09.2004 09:01

mit der gewindestange wird die tür "aus den angeln" gehoben. sprich, sie kann dann von innen nach aussen umgestossen werden.
dafür muß die tür natürlich bündig an der türzarge anliegen, es muß nach oben der entsprechende freiraum vorhanden sein.

wie schon richtig beschrieben, dient es in der notfallsituation als notbehelf zum öffnen der tür.

Mr.Kimura
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Beitrag von Mr.Kimura » 03.09.2004 11:44

wo wir gerade bei luftschutztüren sind, hätte ich da auch noch eine frage:

warum sind die drucktüren nach innen gewölbt (sh bild), also in das bunker innere und nicht nach aussen?? - damit sie die tür bei einem überdruck nicht in den rahmen spreizt?

auf den abgebildeten türen der fa thyssen bj 81 ist auch eine druckangabe von 3 bar beschrieben. ist das nicht etwas wenig??


ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen...
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Gast

Beitrag von Gast » 03.09.2004 12:26

Mr.Kimura hat geschrieben:warum sind die drucktüren nach innen gewölbt (sh bild), also in das bunker innere und nicht nach aussen?? - damit sie die tür bei einem überdruck nicht in den rahmen spreizt?
.
irgendwie, irgendwann hatten wir schon einmal eine diskussion darüber.
und wenn ich mich recht erinnere, gab es als fazit keine allgemeine regel/antwort auf diese fragestellung.
ob nun innen/aussengewölbt hängt von einigen faktoren ab, so zB: platzverhältnisse bei offener tür für den schliessmechanismus, bzw bei geschlossener tür.

werkstoff/ausführung der drucktüren. bei stahlblechen als schweißkonstruktion vermutlich unerheblich, aber bei drucktoren die in eisenguß ausgeführt sind, schon von bedeutung. hier sollten dann am drucktor nur druckspannungen auftreten, deshalb wölbung zur druckseite.

als ein weiteres merkmal könnten evtl druckverhältnisse bzw strömungsverhältnisse eine rolle spielen, ob nun innen- oder aussengewölbt (venturi-effekt).

nach meiner ganz persönlichen beobachtung, spielt aber sehr wahrscheinlich der einbauraum (also die örtlichen platzverhältnisse) die größte rolle für die auslegung der wölbung.

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Jan Hartmann
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Beitrag von Jan Hartmann » 03.09.2004 14:04

Moin,
dwarslöper hat geschrieben:...deshalb wölbung zur druckseite.
Sorry, aber ich frage mich gerade, welche ist denn die Druckseite? Heissen Drucktüren Drucktüren weil sie den Druck der Überdruckbelüftung halten, oder weil sie evtl. Druckstösse von aussen (Explosionen) abhalten?

Gruß
Jan

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Beitrag von MikeG » 03.09.2004 15:43

Hi!

Wie schon gesagt, hatten wir diese Diskussion schon ausgiebig und ich tendiese zu Holgers (dwarslöper) Auslegung.

Einig sind wir sicher darüber, daß die Wölbung der Tür Stabilität geben und sie druckfester machen soll. Bei der Detonation einer nuklearen Waffe mittleren bis großen Kalibers entsteht zunächst eine Druckwelle, danach eine Sogwelle - auf die Tür wirkt also zunächst extremer Druck, danach extremer Unterdruck. Wenn man es so betrachtet, ist die Richtung der Wölbung eher egal.

Aber auch das ist nur eine Überlegung und basiert keineswegs auf Quellen zur Konstruktion der besagten Türen.

Mike

flowerfix (†)

Verwirrung komplett !!!!!

Beitrag von flowerfix (†) » 05.09.2004 18:17

Hallole

Hier haben wir eine Türe mit Alu - Dichtungen die im Falle eines Atomschlages geschmolzen wären und die Türe damit noch besser abgedichtet hätte. Um die Türe danach wieder zu öffnen, hätte man sie mit Hilfe der Bolzen (oben und unten) aufdrücken können. Das verwirrende ist nur das die Bolzen außerhalb des Bunkers liegen.

Fragen über Fragen !!!!!!!
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