Flugplatz Babenhausen

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der zivilen Luftfahrt
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lupo
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Flugplatz Babenhausen

Beitrag von lupo » 30.12.2014 16:46

Im hessischen Städtchen Babenhausen liegt neben der ehemaligen Kaserne ein Flugplatz.
Als im Jahr 1923 die Annexion des Ruhrgebietes durch die Truppen der Entente geschah,
verschoben die Franzosen "ihre Grenze" vom Rhein weit in den Volksstaat Hessen.
Man nannte diese Aktion "entmilitarisierte Zone"!
An der TH Darmstadt gab es einen akademischen Club "Akaflug", der sich auf dem
alten Euler-Flugplatz in Darmstadt-Griesheim mit dem praktischen Segelfliegen beschäftigte.
Da das Euler-Feld in der neuen Tabuzone lag, wich die akademische Fluggruppe nach Babenhausen aus. Man entwickelte dort die Grundlagen für den Segelflug gegen den Wind,
indem man dort die erste Winde in Hessen in Betrieb nahm.
In den Nachrichten für Luftfahrer vom 1. Mai 1927 wurde unter "E) Hessen" geschrieben:
Nr. 1 Babenhausen: Zur Lage: 1km östlich vom Bahnhof Babenhausen, 150 m südlich der Kaserne Babenhausen; zur Beschaffenheit: Gute Grasnarbe, selbst nach längerem Regen trocken (in Babenhausen ist ein Sandboden), Grasnarbe; und zur Größe 500 x 500 m.
Am Sonntag, den 13. August 1933 wurde ein "Nationalsozialistischer Groß-Flugtag" organisiert. Durch den gleichzeitig stattfindenden Rhön-Segelflug-Wettbewerb war kein Segelflugzeug vertreten. Drei Flugzeuge (zwei Doppeldecker D 1172 und D 1253 und der Klemm-Eindecker D 2050) eröffneten um 15.30 Uhr die Flugschau. Am Steuerknüppel waren die Flieger Fritz Fromme, Karl Bock und Fluglehrer Kinna. Sie bewiesen ihr Können mit etlichen Loopings und Trudeln sowie beim Ballonrammen und einem dargestellten Luftkampf. Die junge Kläre Lange aus Hagen absolvierte ihre Fallschirmabsprünge Nr. 95 und 96 aus 500 m Höhe. Oskar Dimpfel aus Düsseldorf zeigte an einer Schaukel unter dem Flugzeug seine "Gymnastik". Den Abschluss bildete ein Bombardement der drei Flugzeuge auf eine extra aufgebaute Stadt! Durch die Nähe der Abwurfzone hallte es schneller als man die Blitze sah. Um 18.45 landete noch ein Zeppelin in Babenhausen. Bürgermeister Klein begrüßte den Kapitän Thomas und den Steuermann Frau Thomas. Zur Unterhaltung spielte der Musikzug des Fliegerhorst Babenhausen.
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