Flak im Raum Hannover

Luftverteidigung durch Flak und andere Fliegerabwehr, Scheinwerferstellungen, Scheinanlagen und ähnliche Objekte
Antworten
Benutzeravatar
niemandsland
Forenuser
Beiträge: 1775
Registriert: 18.01.2004 11:19
Ort/Region: GU5 (52.37 9.66)
Kontaktdaten:

Flak im Raum Hannover

Beitrag von niemandsland » 20.12.2015 22:07

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende entgegen, die Feiertage stehen vor der Tür.

Wie in den vergangenen Jahren pünktlich zur Weihnachtszeit ein kleines PDF von mir. :8):

In diesem Jahr mein bisherigen Wissen zum Thema "Flak" im Raum Hannover.

Dieses PDF ist auch die Grundlage für meine neue Homepage, an der ich gerade (wenn ich Zeit habe) arbeite. Ich habe schon vor einiger Zeit die Domain "http://www.flakgruppe-hannover.de/" angemeldet.
Und im Jahr 2016 soll irgendwann mit viel Bildmaterial das Wissen gebündelt online gehen. Leider habe ich seit Herbst 2015 nicht mehr so viel Zeit, so das sich dieses Vorhaben etwas länger hinziehen kann.

Sozusagen als kleines vorab "Leckerli", heute als Anhang eine 28 Seiten umfassende PDF-Datei die schon eine ganze Menge enthält. Darin steckt viel Zeit, Nerven und auch einiges an Geld. Für den privaten Gebrauch stelle ich diese Datei zur Verfügung.

Ich wünsche jedenfalls viel Spaß beim lesen.

Gruß aus Hannover
Guido Janthor
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

g.aders
Forenuser
Beiträge: 419
Registriert: 04.05.2013 10:25
Ort/Region: Altenberge

Beitrag von g.aders » 22.12.2015 15:11

Kompliment!

Und beste Wünsche zu Fest und viele Erfolg im nächsten Jahr
Ihr
Gebhard Aders

Benutzeravatar
niemandsland
Forenuser
Beiträge: 1775
Registriert: 18.01.2004 11:19
Ort/Region: GU5 (52.37 9.66)
Kontaktdaten:

Beitrag von niemandsland » 04.02.2016 11:00

Update

Der Einsatz der Flak-Artillerie in den letzten beiden Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs

In der vom "Oberkommando der Luftwaffe" (OKL) herausgegebenen sogenannten "Rangfolgeliste" wurde unter Rang 16 Hannover-Misburg (Fa. Deurag-Nerag), der Verschiebebahnhof Seelze und das Gleisdreieck Lehrte als wichtiger Verkehrsknotenpunkt geführt.

Im vorletzten Kriegsjahr 1944 wurde "unter Aufgabe eines gewissen Flakvorfeldes" - in Hannover der sogenannte Flak-Außenring - durch taktische Umgruppierungen der Batterien und Massierung, in der Mehrzahl die Zusammenlegung der Batterien zu Großbatterien und Verlegung näher an die zu schützenden Objekte, die Feuerkraft der Flak-Artillerie noch einmal verstärkt.

Im Frühjahr 1945 waren im Raum Hannover und Hannover Misburg 35 Batterien der schweren Flak mit insgesamt 228 Rohren im Einsatz.

Diese setzten sich wie folgt zusammen:

Raum Misburg - Lehrte

Flakuntergruppe Ost (Schutzobjekt Deurag-Nerag / Gleisdreieck Lehrte)

Schwere Flak

1 Batterie 12,8 cm Flak a 4 Rohre; Insgesamt 4 Rohre.
4 Batterien Eisenbahn-Flak a 4 Rohre wahrscheinlich 10,5 cm Flak; Insgesamt 16 Rohre.
6 Batterien 10,5 cm Flak a 6 Rohre; Insgesamt 36 Rohre.
8 Batterien 8,8 cm FLak a 8 Rohre; Insgesamt 64 Rohre.

Mittlere Flak

3 Batterien 3,7 cm Flak a 3 Rohre; Insgesamt 9 Rohre.

Leichte Flak

2 Batterien 2,0 cm Flak a 3 Rohre; Insgesamt 6 Rohre.


Raum Hannover


Flakuntergruppe West (Schutzobjekt Verschiebebahnhof Seelze)

Schwere Flak

6 Batterien 10,5 cm Flak a 6 Rohre; Insgesamt 36 Rohre.
9 Batterien 8,8 cm FLak a 8 Rohre; Insgesamt 72 Rohre.

Leichte Flak

1 Batterie 2,0 cm Flak a 15 Rohre; Insgesamt 15 Rohre.

Hinzu kamen im gesamten Einsatzgebiet rings um Hannover 13 Flakscheinwerferbatterien.

Quelle für die Zahlen: BA-MA RL 19/427 Der Einsatz der Flak-Artillerie im Luftgau XI

Im Jahr 1944 und 1945 wurden aus dem Luftgau XI ganze Flak-Batterien rausgezogen, und in andere Gebiete verlegt, die alten Batterien wurden dann oft neu aufgestellt. Im Raum Hannover überwiegend durch Batterien
vom RAD ersetzt. Das herausziehen der Batterien geschah unter drei Stichworten, und zwar "Drohende Gefahr West" unmittelbar vor der Invasion im Juni 1944, "Walküre" im Oktober 1944 und "Gneisenau" Ende Januar 1945.

Etwa ab Oktober/November 1944 wurden die ersten Luftwaffen-Batterien gegen RAD-Batterien ausgetauscht.

Zum Jahreswechsel 1943/1944 wurde die Personal-Batterie Süd/schwere Flak-Abteilung 185 nach Wien verlegt, es folgte kurz danach die 5./schwere Flak-Abteilung 521.

Etwa ab Herbst 1943 wurden damit begonnen, die vielen einzelnen Batterien zu bündeln und zu Großbatterien zusammenzufassen. Im Einsatzraum Hannover-Misburg - Lehrte wurden 14 Großbatterien im Einsatz. Im Einsatzraum Hannover mit Schwerpunkt Seelze waren 15 Großbatterien zusammengezogen. Daneben existierten einige Einzelbatterien.

Die Flak-Batterien waren wie folgt ausgerüstet:

8,8 cm Batterien hatten durchschnittlich 8 Geschütze, maximal 12 Geschütze waren möglich. Das entsprach 3 alte Batterien a 4 Geschütze.
10,5 cm Batterien hatten durchschnittlich 6 Geschütze, maximal 8 Geschütze waren möglich. Das entsprach 2 alte Batterien a 4 Geschütze.
12,8 cm Batterien hatten durchschnittlich 4 Geschütze, maximal 6 Geschütze waren möglich. Das entsprach 1 alten Batterie a 4 Geschütze.

Großbatterien:

4./165+5./461 RAD 7/181 (1944-11-04; 1944-08-12)
2./185+5./185 GrBr (1943-11-22;)
1./461 RAD 10/184+s.Hei.Fl.207/XI (GrBr Stöcken)(1944-11-26; 1944-08-13; 1944-06-20; 1944-02-15; 1943-11-22; )
3./461 RAD 4/180+7./461 GrBr (1944-11-02)
5./461 RAD+PBr. 6/461 GrBr (1944-03-08;)
2./521+2./306 GrBr Wettbergen (1944-11-26; 1944-11-02; 1944-09-12; 1944-08-13; 1944-08-12;)
4./521+5./521 RAD 3/181 GrBr Wettbergen (1943-12-02; 1943-11-22;)
4./521+2./801 RAD GrBr Langenhagen (1944-08-13; 1944-08-12; 1944-06-20;)
1./801+6./461 RAD 1/184 GrBr (1944-12-31; 1944-11-02; 1944-08-12;)
3./801+6./801 RAD 2/181 GrBr Ahlten (1944-11-26; 1944-11-04; 1944-09-12; 1944-08-13;1944-06-20; 1944-06-18; )
4./801+3./165 GrBr Wöhren (1944-12-31;1944-11-26; 1944-09-12; 1944-06-20; 1944-06-18; )
5./801+5925zbV GrBr (1944-08-13;)
5./801+7./801 GrBr (1944-11-26; 1944-11-04;)
7./801+1./461 RAD 10/184 GrBr (1944-12-31)

() Datum in Klammern: nachgewiesen vor Ort (Bestand: BA-MA RL 19/462-468)

In den Akten waren bisher folgende RAD-Flak-Batterien nachweisbar:

RAD-Batterien:

1./461 RAD 10/184
3./461 RAD 4/180
5./461 RAD 7/181
6./461 RAD 1/184
5./521 RAD 3/181
2./801 RAD 4/182
6./801 RAD 2/181

Soweit die neuen Informationen.

Gruß aus Hannover
Guido Janthor

Benutzeravatar
niemandsland
Forenuser
Beiträge: 1775
Registriert: 18.01.2004 11:19
Ort/Region: GU5 (52.37 9.66)
Kontaktdaten:

Beitrag von niemandsland » 06.02.2016 12:39

Hinweis

Das "nachgewiesen" im Zusammenhang mit den Großbatterien steht für die Beteiligung an Abschüssen zu den entsprechenden Datumsangaben die ich in Klammern angeführt habe.

Und der Fehlerteufel hat noch mal zugeschlagen:

In dem Nachtrage zuvor findet sich die Textzeile:
"Etwa ab Oktober/November 1944 wurden die ersten Luftwaffen-Batterien gegen RAD-Batterien ausgetauscht."

Die Jahresangabe 1944 ist falsch; richtig heißen muss es 1943.

Antworten