DasLeben meiner Eltern

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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Burkhard
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DasLeben meiner Eltern

Beitrag von Burkhard » 05.06.2015 13:41

1908 wurde meine Mutter in Siddau Ostpreussen, Kreis Bartenstein als neuntes Kind der Buernfamilie Marienfeld geboren.Beim Einmarsch der russischen Armee im 1. Weltkrieg 1914 versteckte sich die Familie in den Wäldern.Der Bruder meiner Mutter, Fritz kämpfte bei den schwarzen Husaren in Polen. Seine Uniform mußte von den Eltern bezahlt werden. Meine Mutter wurde in den 20. Jahren nach Bremerhaven zu einer Hauswirtschaftlichen Ausbildung geschickt.In diesen Jahren wanderte ihr Bruder Gustav mit der Bremen nach Amerika aus.sowie auch ihre Schwester Ella die mitlerweile mit Rudolf Richter verheiratet war mit ihren beiden Kindern nach New York auswanderten und dort eine gute Anstellung als Hausmeister bekamen. Meine Mutter lernte meinen Vater, Richard Brenk kennen,dessen Eltern waren Müller und kamen aus dem Salzburger Land wo sie wegen ihrer evangelischen Glaubenszugehörigkeit nach Ostpreussen geflüchtet waren. Sie wohnten in Dommnau, Kreis Bartenstein Meine Mutter und mein Vater heirateten.Mein Vater machte seine Meisterprüfung im Friseurhandwerk. Er war ein sehr sportlich aktiver Mann. Der 1936 zu den olympischen Spielen nach Berlin gerufen wurde. Seine Erinnerungsmedaillie mit der Inschrift "Für verdienstvolle Mitarbeit bei den olympischen Spielen 1936" liegt noch bei uns im Schrank.In diesem Jahr konnten sie ein neues Siedlungshäuschen mit Geschäftsräumen in Königsberg beziehen. Meine Schwester Brigitta wurde geboren.1939 wurde mein Vater in den Stab der Sanitätsabteilung 501 als Kradmelder eingezogen.Nach dem Überfall auf Polen ging es 1940 nach Frankreich und 1941 nach Russland.Im Jahr 1943 fiel dort sein Bruder, Kurt Brenk als Oberleutnant.Einige Zet später wurde dann Königsberg von den russischen Truppen eingekesselt und vom Hinterland abgescnitten. Meine Mutter mußte mit meiner Schwester das Haus verlassen und in die Innenstadt umziehen.Dort wurde sie von einem Marineoffizier darauf aufmerksam gemacht das in der kommenden Nacht der Seekanal zwischen Königsberg und Pillau freigekämpft wird und er mit seinem Schiff nach Pillau ausläuft. wenn sie mitkommen will, soll sie sich um.. Uhr an der .. Stelle einfinden. (März 1945 ) Meine Schwester kam so mit meiner Mutter nach Pillau und von dort ausweiter mit einem Schiff nach Gotenhaven, Dann mit einem Güterzug und einem Lazarettzug weiter über Stettin nach Pasewalk bis Eckermünde wo ihre SchwesterElla mit ihrem Mann Rudolf Richter lebten. Diese nach Amerika ausgewanderte Familie hatte Adolfs Ruf " alle Deutschen Heim ins Reich erhört und waren wieder nach Deutschland zurück gekommen um mit ihren gut verdienten Geld ein Fuhrgeschäft aufzubauen. Die gekauften Fahrzeuge wurden dann zu Beginn des 2. Weltkrieges von der Whrmacht beschlagnahmt. Von hier aus in Liebgarten, Kreis UeckermündeinPommern ging es für meine Mutter und Schwester weiter über berlin und Magdeburg nach Schöppenstedt in Niedersachsen. Mein Vater war inzwischen ( im März 1945 ) mit der Kurlandarmee bis nach Königsberg gekommen von dort ging es mit dem Schiff nach Dänemark und dann nach langen Erkundigungen nach Schöppenstedt wo er interniert wurde und die Familie sich nach langer Zeit wieder in die Arme nehmen konnte.Sie bekamen dann in Salzgitter Immendrf eine Unterkunft zugewiesen. Mein Vater konnte in einem Flüchtlingslager ein Friseurgeschäft eröffnen. Die schwere Zit war vorbei Sie hatten sich nicht verlohren und waren gesund und glücklich.Im Oktober 1948 kam ich zur Welt. Nach einiger Zeit suchte meine Mutter über die Botschaft nach ihrem auch nach Amerika ausausgewanderten Bruder Gustaf Marienfeld. Sie bekam auch Kontakt zu ihm, und versuchte ihn wieder nach DEutschland zurück zu holen. Er war inzwischen verheiratet und hatte mit seiner Frau eine kleine Bar in New York, kurz bevor weitere Beschlüsse gefällt wurden bekamen wir von der deutschen Botschaft in Amerika die Nachricht das Gustav in seiner Bar erschossen wurde , beiliegend war ein kleiner Zeitungsartikel mit Foto. In dieser Zeit kam noch eine Nachricht über den Verbleib der Schwester meiner Mutter, Olga, die in Königsberg geblieben war und dort mit ihren 4 Kindern verhungert ist. Im Keller unserer Wohnung stand immer eine alte Holzkiste mit Schrauben und Nägeln, eines Tages entdeckte ich auch die Orden meines Vatern dazwischen sowie seinen alten Wehrpass in dem die Orden aufgeführt waren es waren die Ostmedaille, das Eiserne Kreuz 2. Klasse mit Schwertern und ein KFZ-Abzeichen in Silber. Ich habe diese Erinnerungen aus Gesprächen mit meinen Eltern und meiner Schwester, aus schriftlichen Aufzeichnungen und noch vorhandenen Dokumenten für unseren Sohn Tobias Brenk aufgeschrieben Soweit unsere Familiengeschichte in der dunkelsten Zeit Deutschlands. aufgeschrieben. Heute ist mir bewust das ich noch viele Fragen an meine Eltern gehabt hätte, aber es ist leider dafür zu spät. Damal fehlte mir noch das verständnis für diese Zusammenhänge./ Anmerkng: Warum hat es in diesen Jahren nicht die verrückten Selbstmordattentäter, die an die vielen Jungfrauen glauben gegeben?Zu dieser Zeit hätte ich sie mir für Adolf gewünscht.Zu unserem Erschrecken gibt es aber noch immer in unsere so aufgeklärten Gesellschaft einige "braune" Gesellen. Mit den besten Grüssen aus Aachen, Burkhard Brenk. Mehr über mich auf meiner Homepage: www.nordseegalerie.com

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