Artillerieeinheiten

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
CliffMcLane
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Artillerie

Beitrag von CliffMcLane » 20.06.2006 00:20

Hallo Kollegen,

ich hab hier noch einen Text gefunden, der die Situation NACH Verabschiedung der HJ und VOR der Umgliederung Mitte der 80er Jahre beschreibt. Längeres Zitat:

"Zur Division gehören ein Regimentsstab mit einer Stabsbatterie, ein Spezialzug, ein Feldartillerie-, ein Raketenartillerie- und ein Beobachtungsbataillon. Die Begleitbatterie des Raketenartilleriebataillons ist in Zusammenarbeit mit einem US-Detachment für die Bewachung, Sicherung und den Transport der Sondermunition (Atomsprengkörper) aller Kaliber [SIC!] verantwortlich. Der Artilleriespezialzug (wie auch ein Spezialzug im Feldartilleriebataillon des Regiments [das ist Dieters Zug 'Transport und Montage']) dient zur Sicherung. Seine Aufgaben sind auch Montage, Zuführung und Verschuss der Atomgeschosse. Das Korps verfügt neben dem Stab des Artilleriekommandos über ... ein schweres Raketenartilleriebataillon (Aufgaben der Begleitbatterie dieses Bataillons: siehe Begleitbatterie des Raketenartilleriebataillons im Artillerieregiment)." Und weiter: "Die H 203 mm SF M 110 ist neben der PzH 155 mm M 109 G das Geschütz, das auch Atomgeschosse verschießen kann."

aus: Wilfried Guder: Die Artillerie, Auftrag, Organisation, Ausrüstung. In: Jahrbuch des Heeres 8, 81, S. 126-135.

Wir lernen daraus: Der ArtSpezZg wird vom "Spezialzug im Feldartilleriebataillon" klar unterschieden, ist aber schon zu diesem Zeitpunkt zwar bei einem PzArtBtl der BrigArt angesiedelt, aber dem ArtRgt unterstellt.

Grüße

CML

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 20.06.2006 20:37

Hallo, CML,
habe da noch eine kleine Ergänzung, vielleicht noch nicht bekannt:

http://www.sh-nordsee.de/dlz-bz/archiv/ ... 60531.html

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Kai
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Beitrag von Kai » 21.06.2006 05:51

Moin!!


Ich war 1990 bei der StkpPzGrenBrig 31 der 11.PzGrenDiv.
In Delmenhorst in der Barbara-Kaserne lag ein Raketenartilleriebatallion 11,das Beobachtungsbatallion 11 und die Begleitbatterie 11 sowie die zuständigen Amis.In Wildeshausen lag das Feldartilleriebatallion ?? und in Oldenburg in der Hindenburgkaserne der Artillerieregimentsstab mit dem Panzerartilleriebatallion ??.Das Sonderwaffenlager lag in der Nähe von Harpstedt.
Gehörten diese Artillerieeinheiten alle zu dem Regiment??
Und hieß dieses Regiment dann Artillerieregiment 11??

Hab mich damals nie sonderlich für die Artillerie interessiert da die für uns nur "Bumsköppe" hießen und ausserdem für das beschissene Essen(eher Menschenrechtsverletzung) in der Grundausbildung in Delmenhorst verantwortlich und somit für mich und andere ein rotes Tuch waren.Und zwar bis DZE Juli 94. :x :mrgreen:

Tante Edit meint noch das sich das durch dieses großartige Topic etwas geändert hat und die Artillerie auch für mich jetzt existent ist. :lol:

Alphatec

Beitrag von Alphatec » 10.06.2010 13:49

Hallo zusammen,

hab meine Grundausbildung 86 bei der 4. FArtBtl 41 gemacht und war im gleichen Gebäude wie der SpezZug 4 untergebracht. Danach war ich 14 Monate in Hemau in der BeglBatt 4.
Also falls noch jemand was zu dem veralteten Faden hier wissen will: Einfach mal nachfragen….

Grüße

Alphatec

Lauterbacher

2. ArtSpezZug II

Beitrag von Lauterbacher » 13.07.2010 18:31

Hallo,
habe 1990 meine Wehrpflicht im 2. ArtSpezZug II in Treysa absolviert. Gehörten damals zur 4./21. War im montagezug eingesetzt, haben also die Murmeln montiert. Wir hatten die 155mm und 203mm nukleare Gefechtsfeldmunition. Gelagert wurde das ganze Zeug im Lager in Rörshain. Unsere Begleiter waren (glaube ich) der 2./22 unterstellt, bin mir aber nicht mehr ganz sicher.

Habe etliche Übungen gefahren...mannometer so was beklopptes:

z.B.:

Anweiser: "Munitionsbehältnis belüften"

Ich : "Munitionsbehältnis belüften"

Ich belüfte das Munitionsbehältnis und melde dann:

"Munitionsbehältnis belüftet"

bei der 155er mit Kopüfzünder waren das unheimlich viele Befehle....danach braucht man dringend was zum Trinken weil Schlagsahne im Mund. Die 203er mit Innenzünder waren da viel "pflegeleichter"!


Gruß Ulrich

Baum
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PzArtBtl 365

Beitrag von Baum » 13.07.2010 20:07

Hallo,

CliffMcLane schrieb auf der vorherigen seite, dass das PzArtBtl 365 auch einen SpezZug hatte. Nachdem ich in einem anderen Thread ja schon einmal nach dem Lager Phillipsburg gefragt und erfahren hatte, dass dort die "Spezial"-Sprengköpfe der Feldartillerie aus TBB lagerten, würde mich nun auch interessieren, wo diejenigen der 365er gelagert waren. Auch in Phillipsburg, da ja auch 12. PD bzw. 36.PzBrigade?

Baum

augustdieter
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Beitrag von augustdieter » 13.07.2010 20:29

Hallo Ulrich,
Habe etliche Übungen gefahren...mannometer so was beklopptes:

z.B.:

Anweiser: "Munitionsbehältnis belüften"

Ich : "Munitionsbehältnis belüften"

Ich belüfte das Munitionsbehältnis und melde dann:

"Munitionsbehältnis belüftet"
weist du auch warum das so war ? Das ganze lief nach übersetzen amerikanischen instruction manual´s ab.
Kannst du dich noch erinnern wie viel Umdrehungen du mit dem Schraubdreher machen musstest um an das
Zünderfach eine 203 mm Granate zu öffnen ? Das war auch vorgeschrieben und wenn es mit den vorgeschriebenen Windungszahl nicht aufging war Feierabend.

spinnen die Amis...ja sie spinnen :lol:

Gruss Dieter

muffty69
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Übungsschuß mit der Goldenen Mürmel

Beitrag von muffty69 » 14.02.2015 17:57

Hab in meiner Zeit als Geschützführer der M110 einmal das Scharfe Schießen mit der Übungsgranate Atomar mitgemacht. Mit Amis, Begleitern und Artspezialzug in der Feuerstellung.
Haben erst ganz normal die Stellung bezogen und das Einsatzgeschütz und das Reservegeschütz eingerichtet.
Dann haben die vom Spezialzug alles überprüft, dann würden ich und die beiden Richtkanoniere ausgetauscht gegen Personal vom Spezialzug, der Rest der Kanoniere 3-7 blieben auf den Plätzen und halfen beim Laden des Geschützes.
Würde unter großem Aufwand gemacht, die Amis schauten zu und Rauchten, die Begleiter sicherten das Gelände. Das Geschoß würde von 4 Mann (das normale Sprenggeschoß mit 2)
zum Geschütz gebracht und geladen. Nach dem Abfeuern mussten alle Blendschutz einnehmen.
Reichweite lag wenn ich mich richtig erinnere bei knapp über 20 km, es wog etwas über 100kg
Das war erst mal alles
Von 89 bis 93 Artillerist in Albersdorf

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Beitrag von Lasse » 14.02.2015 21:52

augustdieter hat geschrieben:manual´s ab.
Kannst du dich noch erinnern wie viel Umdrehungen du mit dem Schraubdreher machen musstest um an das
Zünderfach eine 203 mm Granate zu öffnen ? Das war auch vorgeschrieben und wenn es mit den vorgeschriebenen Windungszahl nicht aufging war Feierabend.
Machen die das wirklich so? Also die befinden sich im Krieg und der Hersteller der Granaten hat es geschafft die Schrauben ein paar Umdrehungen mehr reinzudrehen. Das Fach geht natürlich nicht auf. Was machen die dann? Beine in die Hand nehmen und wegrennen? Dem Feind sind die Manuals egal und er kann dann die Amerikaner atomar beschießen oder sie schrauben die Fächer einfach auf und kommen an die Zünder?
Sorry, aber sowas kann man doch nicht ernsthaft durchziehen?
"Siehst Du einen Atompilz: Schau gut hin, Du bekommst so etwas nie wieder zu sehen."

fasel
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Re: Artillerie

Beitrag von fasel » 19.03.2015 00:06

Und wäre der ArtSpezZug im Einsatzfall bei der 2./PzArtBtl 135 geblieben oder im Rahmen des ArtRgt 5 evtl. auch bei anderen Brig-Art-Einheiten eingesetzt worden?
Mitte der 80er Jahre ist mal ein Spezialzug mit amerikanischen Offizieren während einer Übung bei einer schiessenden Batterie des PzArtBtl 145 aus Stadtallendorf aufgetaucht und haben so getan als würden sie eine blaue(?) Murmel verschiessen. Wir mussten alle weit weg von der Transport-Kiste bleiben, ausser den Kanonieren. Einer musste die Murmel ja ins Geschütz tragen. :-)

Da damals die 135er und 145er zur gleichen Division gehörten, war das vielleicht so ein geübter Einsatz bei einer anderen Einheit.

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