Die Sprengung des Flakbunkers Hamburg Wilhelmsburg

Foto: Robert W. Obbard

Über die monströsen Flakbunker in Berlin, Hamburg und Wien und deren Planung und Nutzung während des Zweiten Weltkriegs ist schon viel geschrieben worden und zahlreiche Fachpublikationen befassten sich mit diesem Thema – so auch mit dem Gefechtsturm in Hamburg-Wilhelmsburg. Mehr als sechzig Jahre stand die riesige Ruine fast unverändert auf der Elbinsel, der innere Zustand blieb weitgehend undokumentiert. Im Sommer 2009, kurz vor dem Beginn der Bauarbeiten für das IBA-Projekt „Energiebunker“, entstanden zahlreiche Fotos und Panoramabilder im Inneren des Beton-Kolosses.

Der Flakturm bzw. Flakbunker – im NS-Jargon propagandistisch auch als "Luftwehrturm" bezeichnet – wurde im Oktober 1943 fertiggestellt. Anders als der auf dem Heiligengeistfeld errichtete Bunker entsprach er dem deutlich kompakteren „Typ 2“, wie er auch im Wiener Arenbergpark realisiert wurde. Rund um den fast würfelförmigen Bau mit einer Kantenlänge von 47 Metern verläuft ein fünf Meter breiter, umlaufender Gang stabilisiert die Basis und gibt den insgesamt elf Eingängen einen gewissen, zusätzlichen Splitterschutz. Mit einer Höhe von fast 42 Metern, einer Außenwandstärke von minimal 2 Metern, einer  3,5m starken Decke besteht der Koloss aus etwa 80.000 Tonnen Stahl- bzw. Eisenbeton. Im Inneren wurden die neun nutzbaren Etagen von sechs großen (1,98m x 5,03m) und vier kleineren (1,98m x 1,98m) Hilfspfeilern sowie sechs Hauptpfeilern (1,98m x 1,98m)  gestützt. Während die vier unteren Stockwerke als Luftschutzraum für die Bevölkerung genutzt wurden, waren die oberen Stockwerke dem militärischen Personal vorbehalten. Rund 30.000 Menschen konnten in diesem gigantischen Bunker Schutz vor Luftangriffen finden.

In den teilgedeckten, zylindrischen Kampfständen auf dem Dach waren vier Zwillings-Flakgeschütze von Typ Flak 40 mit einem Kaliber von 12.8cm und einer maximalen Schusshöhe von 15km untergebracht. Die Versorgung mit Munition sollte über Kettenaufzüge aus den Munitionskammern im Erdgeschoss erfolgen, bis Kriegsende war aber nur einer davon montiert - die Munition musste also größtenteils von Hand hinauf getragen werden. Bis zu 2.900 der jeweils rund sechzig Kilogramm schweren Granaten konnten pro Stunde verschossen werden. Unterhalb der vier Türme befindet sich ein umlaufender „Balkon“, auf dem leichte Flak zur Verteidigung gegen Tiefflieger stationiert werden konnte – wozu es aber wohl nie kam. Zur Unterscheidung waren diese einzelnen Türme als „Anton“ „Berta“, „Cäsar“ und „Dora“ benannt, im Uhrzeigersinn beginnend mit der südwestlichen Ecke.

Unmittelbar nach dem Krieg

Nachdem während des Krieges fast die Hälfte des gesamten Hamburger Wohnraums zerstört worden war, stellte sich die Unterbringung der Bevölkerung in der direkten Nachkriegszeit natürlich als gewaltige Herausforderung dar und die Idee, auch die Bunker als Wohnraum zu nutzen, lag nahe.  Auch Industrie- und Handwerksbetriebe benötigten Raum, um ihre Arbeit wieder aufnehmen und die Beschäftigten ernähren zu können.

Bereits im Oktober 1945 bemühte sich die Wirtschaftskammer Hamburg bei der britischen Militärregierung um eine Genehmigung, auch den damals nahezu unversehrten Flakbunker Wilhelmsburg zur Unterbringung von Menschen nutzen zu dürfen. Zwar wurde die Räume des Erdgeschosse des Leit- und des Geschützturms dem Amt Wilhelmsburg im November 1945 zur industriellen oder gewerblichen Nutzung freigegeben, auf Grund der Verwendung  vieler dieser Räume als Lager der Baupolizei und der Art der Räume beschränkte sich das realistisch auf wenige hundert Quadratmeter. So weit möglich wurde dieser verfügbare und genehmigte Raum genutzt. Als die Militärregierung bei einer Besichtigung im Flakbunker Heiligengeistfeld Umbauarbeiten durch die Nutzer feststellte, erließ sie im April 1946 ein Verbot jeglicher baulicher Veränderungen, das auch die beiden Flakbunker in Wilhelmsburg umfasste. Zu einer Nutzung als Wohnraum kam es nicht mehr, lediglich einige Firmen verwendeten die Räume für Lagerzwecke. Mitte des Jahres 1947 gab die Militärregierung bekannt, dass sowohl der Leitturm als auch der Gefechtsturm in Wilhelmsburg gesprengt werden sollten.

Die Meldungen in der Presse sorgten bei der Bevölkerung auf der Elbinsel für Angst und Sorge.  In Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden wurde ein Plan für die notwendigen Maßnahmen rund um die beiden Sprengungen erarbeitet. Hierzu gehörte die Evakuierung der Bevölkerung im Umkreis von 500m und deren Unterbringung, der weitestgehende Schutz der umliegenden, noch nutzbaren Gebäude (z.B. durch Demontieren der Fensterscheiben), aber auch der Schutz vor Plünderungen durch Stellung von Wachbeamten.

Die Sprengung am 17. Oktober 1947

Für den Leitturm war eine komplette Beseitigung geplant, er wurde am 10. Oktober 1947 planmäßig und erfolgreich gesprengt. Das Bauwerk brach in zwei Hälften und stürzte ein, die Trümmer wurden 1952 endgültig beseitigt. Die bei der Zerstörung des benachbarten Leitturms und der des Flakbunkers Berlin-Zoo kurz zuvor gemachten Erfahrungen dienten als Grundlage für die Planung der Sprengung des Wilhelmsburger Gefechtsturms. Die Pfeiler und Unterzüge sollten durch Erschütterungsladungen so weit geschwächt werden, dass das Bauwerk durch sein eigenes Gewicht einstürzt. Dazu wurde der Bunker sorgfältig vorbereitet. Die größere Öffnung auf der Ostseite wurde von innen bis in eine Tiefe von etwa vier Meter mit Sandsäcken verschlossen. Die kleineren Öffnungen des Lüftungskanals im fünften Stock wurden ebenfalls mit Sandsäcken verdämmt, ebenso sämtliche Eingänge. Insgesamt kamen rund 40.000 Sandsäcke zum Einsatz.

Der zuständige Sprengtrupp des britischen Royal Corps of Engineers bereitete den Gefechtsturm  mit rund dreizehn Tonnen Sprengstoff vor.

1. Geschoss 91 kg geballte Ladung am Fuß des Fahrstuhlschachtes
2. Geschoss 340 kg bei jedem der 6 großen Hilfspfeiler
227 kg bei jedem der 4 kleinen Hilfspfeiler
227 kg bei jedem der 6 Pfeiler als Bohrlochladung
3. Geschoss 227 kg bei jedem der 6 großen Hilfspfeiler
227 kg bei jedem der 4 kleinen Hilfspfeiler
340 kg bei jedem der 6 Pfeiler als Bohrlochladung
4. Geschoss 340 kg bei jedem der 6 großen Hilfspfeiler
227 kg bei jedem der 4 kleinen Hilfspfeiler
227 kg bei jedem der 6 Pfeiler als Bohrlochladung
5. Geschoss 91 kg geballte Ladung am oberen Ende des Fahrstuhlschachtes

Nur eine Woche nach der Sprengung des Leitturms, also am 17.10.1947 um 11:00 Uhr, war es so weit. Die Detonation leistete ganze Arbeit, die gewaltige Druckwelle erzeugte einen etwa in Höhe der dritten Etage rund um das Gebäude laufenden Riss in der Außenwand, Obwohl Dach und Wände nicht wie geplant eingestürzt waren, hatte die Sprengung den gewünschten Effekt, die Unnutzbarmachung für militärische Zwecke, erfüllt. Im Zentrum des Bunkers bildete sich ein riesiger Hohlraum, die Trümmer der mittleren Etagen drückten die darunter liegenden trichterförmig nach unten. Die Decke des fünften Geschosses blieb größtenteils nur als ein an der Eisenbewehrung hängender Trümmerteppich erhalten, in den Stockwerken darüber wölbte sich auf Grund der nun fehlenden Stützen der Boden nach unten, die Innenwände auf diesen Etagen stürzten zum großen Teil  ein. In dem entstandenen Raum zwischen erster und fünfter Etage hingen nun Betonbrocken an der Eisenbewehrung wie ein Mobile von der Decke, zum Teil nahezu von der Größe einer Gefriertruhe.

Nutzung nach der Sprengung

Nur der umlaufende Gang im Erdgeschoss und die von dort zugänglichen Munitionskammern blieben nach der Sprengung als nutzbare Räumlichkeiten erhalten. An der nordwestlichen Ecke des Bunkers entstand ein kleiner, vorgelagerter Anbau für einen Getränkemarkt, der auch einen Teil des Umgangs bis etwa 2010 als Lagerfläche nutzte. Im südlichen Teil des Außenganges quartierte sich über lange Jahre ein Maler- und Tapezierbetrieb ein. Ob dieser oder ein Nutzer vor ihm für die mit Unrat recht gefüllten, südlichen  Munitionskammern verantwortlich war, ließ sich nicht mehr klären.

Getränkemarkt Meerkötter, NordwesteckeHinterlassenschaften eines Nachkriegsnutzers in der südöstlichen Munitionskammer

An der Außenseite der vier Flak-Rondelle wurden später Mobilfunkantennen montiert und in der Mitte zwischen den Stellungen ein Technikcontainer aufgestellt. Der Zugang für das technische Personal erfolgte nicht durch das Innere der Ruine, sondern über eine eigens an der Westseite installiere Leiter hinauf zur umlaufenden Plattform.  Dieser „Balkon war ab 1980 für mehrere Jahre lang zur „Verschönerung“ begrünt, bis man bauliche Schäden durch die ständig im eingebrachten Erdreich gehaltene Feuchtigkeit und die Wurzeln feststellte und die Bepflanzung wieder entfernte.

Die panoramische Dokumentation

Das Innere des Flakbunkers aber blieb bis zum Frühjahr 2010 nahezu unverändert im Zustand von 1947 und wurde nur selten von einigen wenigen Personen begangen. Im Sommer 2009 bekam ich dann die Genehmigung, das Bauwerk zusammen mit einigen Mitgliedern des Hamburger Unterwelten e.V. ausführlich zu untersuchen und zu dokumentieren. Im Rahmen dieser, fast den gesamten Sommer andauernden Begehungen entstanden auch die hier gezeigten interaktiven Panoramen. Zwar gab es im Erdgeschoss Strom und zwei oder drei Glühbirnen, neunundneunzig Prozent des Bauwerks lagen aber in stockfinsterer Dunkelheit und mussten für die Dokumentation aufwändig ausgeleuchtet werden. Einige der entstandenen, interaktiven Panoramen sind hier zu sehen:

Ostseite des Bunkers

Die Fläche östlich des Flakturms ist im Sommer 2009 noch eine kleine, wilde Grünfläche ohne jede Nutzung. Auf dieser Seite befindet sich zu dieser Zeit auch der am besten nutzbare, mittige Zugang zum umlaufenden Außengang. Gut erkennbar ist eine größere Öffnung auf Höhe der fünften Etage und das von der oberen Plattform herabhängende Netzgeflecht. Es wurde wenige Jahre zuvor als Steinschlag-Schutz montiert, nachdem sich Betonbrocken gelöst hatten und so Passanten gefährdeten. Heute befindet sich auf dieser Seite des Bunkers der Parkplatz.

Hauptzugang an der Südseite

Dieser Schleusen-Vorraum bildete den Hauptzugang für das militärische Personal. Hinter der Wand mit dem ungleichmäßigen Durchbruch befand sich die Generatoren-Zentrale bzw. Technikräume. Die gegenüberliegende Tür führte in das Innere, also den geschützten Bereich. Die recht sauberen Aussparungen in der Zarge bzw. Wand  lassen vermuten,  als sei hier niemals eine Splitterschutztür montiert worden. Gut erkennbar ist die fast zweistöckige Raumhöhe des Erdgeschosses. Die größere Tür-/Toröffnung führt in den umlaufenden Außengang und geradeaus durch die Tür ins Freie. Der herumliegende Schrott und die Farbkleckse sind eine Hinterlassenschaft des hier mehrere Jahre ansässigen Malerbetriebes oder eines anderen Nachkriegsnutzers.

Erdgeschoss, Außengang Nordseite

Vor dem mittleren Zugang zwischen Außengang und dem eigentlichen Bunker liegt noch ein Haufen Kalk oder Sand, möglicherweise Reste der Verdämmung. Gut erkennbar auch die scheinbar unbenutzten Aussparungen zur Befestigung der Scharniere einer schweren Splitterschutztür. Die Trennwand im Gang rechts der Tür wurde nachträglich eingezogen, hinter ihr befand sich bis Ende 2009 das Lager des Getränkehandels Meerkötter.

Erdgeschoss, nördliche Räume

Ein Blick in die nördlichen Räume des Erdgeschosses lässt das Ausmaß der Zerstörungen bereits erahnen. Hier waren wahrscheinlich einmal eine Werkstatt oder andere Betriebsräume untergebracht. Durch die Sprengung sind die darüber liegenden Decken eingestürzt und haben alle zentralen Räume dieser Etage komplett unter sich begraben. Von hier aus führt in der Ruine der einzige Zugang in den Keller – er geht als Kriechgang nach unten mitten durch die Trümmer gegenüber der Tür. Die marode wirkende Holzleiter dürfte aus den 1980erJahren stammen und führt auf die Oberseite der nordwestlichen Munitionskammer auf Höhe des zweiten Stockwerks.

Erdgeschoss, südöstliches Treppenhaus

Am Absatz des südöstlichen Treppenhauses zwischen Erdgeschoss und zweitem Stock ist   die originale Wandbeschriftung 2009 noch gut zu erkennen. Neben der weiter oben gezeigten Leiter war dies so ziemlich der einzige Weg, in der Ruine weiter nach oben zu gelangen. Am Fuß der Treppe, im Panorama kaum erkennbar, hatte jemand vor langer Zeit ein Plumpsklo aufgestellt.

Zweiter Stock, Südostecke

Von dieser Etage ist so gut wie nichts mehr erhalten. Die eingestürzte Decke lässt  lediglich an der Süd- und Westseite einen niedrigen Gang mit dreieckigem Querschnitt, an dessen anderem Ende sich die erwähnte Holzleiter befindet. Die erkennbare rot-weiße Absperrung steht am oberen Ende des im vorigen Panorama gezeigten Treppenhauses.  Über die Schutthalde links neben der erkennbaren Türöffnung gelangt man durch eine Öffnung zwischen den Trümmern weiter nach oben.

Vierter/Fünfter Stock, Südostecke

Auf diesem Bild ist das tatsächliche Ausmaß der Zerstörungen gut zu sehen. Die oben erkennbare, offen liegende Eisenbewehrung mit den zahllosen, lockeren Brocken stellt die Reste der Decke der fünften Etage bzw. des Fußbodens der sechsten Etage dar. Ebenfalls gut erkennbar sind die Reste der massiven Stützpfeiler. Im Dunkel unterhalb der Lampe nahe dem Seil führt ein Kriech-Durchgang hinab zum zweiten Stock. Die rechteckigen Öffnungen an der weiter hinten bläulich angestrahlten Wand gehören zu einem Luftkanal der Belüftungsanlage.  Das blau wirkende Tageslicht fällt durch die von außen gut sichtbare Öffnung in der östlichen Wand des Bunkers. Über eine Planke weiter hinten zwischen den Trümmern gelangt man dorthin in das nordöstliche Treppenhaus.

Fünfter Stock, nordöstliches Treppenhaus

Auf dieser Etage befand sich die Lüftungsanlage des Bunkers. Die Treppe nach unten ist hier vollkommen zerstört und nicht mehr begehbar, der einzige Weg zur sechsten Etage führt über den nur noch rudimentär vorhandenen Aufgang.  Die Wand in Richtung Innenraum existiert nicht mehr. Eine weitere rechteckige Öffnung führt in dem umlaufenden Lüftungskanal, der von außen durch die Öffnungen recht gut erkennbar ist. Das Tageslicht rechts der Treppe fällt durch die größere Öffnung in der östlichen Außenwand (siehe erstes Panorama).

Sechster Stock, Nordostecke

Diese, ursprünglich für die Luftwaffe vorgesehene Etage macht auf den ersten Blick einen halbwegs unzerstörten Eindruck. Doch dieser täuscht. Fast der gesamte Fußboden besteht nur noch aus losen, durch die Eisenbewehrung zusammengehaltenen Betonstücken, ein Betreten ist nur an wenigen Stellen möglich, an anderen klaffen große Löcher. Nur am Rand ist eine einigermaßen sichere Bewegung noch möglich. Der einzige Weg weiter nach oben zur siebten Etage führt über eine provisorisch montierte Aluminiumleiter.

Siebter Stock, mittig

Auf diesem Stockwerk gab es eine Krankenstation und Zeitzeugen zu Folge auch Unterkünfte der Flak-Soldaten und -Helfer. Der größte Teil der Wände ist durch die Erschütterung der Explosion eingestürzt, der Fußboden hängt in der Mitte auf Grund der weiter unten fehlenden Stützpfeiler mehrere Zentimeter durch. Das zentrale Treppenhaus ist einigermaßen erhalten, endet aber wenige Meter tiefer abrupt im offenen Raum. Gut erkennbar sind die beiden Fahrstuhlschächte, in denen die vorgesehene Technik aber niemals eingebaut wurde.

Achter Stock, Mitte/Ost

Wie auf der Etage darunter sind auch hier zahlreiche Wände eingestürzt, ihre Trümmer bedecken große Teile des Fußbodens. Vollkommen unbeschädigt sind dagegen die massiv gebauten Zugänge zu den einzelnen Türmen und der umlaufenden Au0en-Plattform.

Achter Stock, Außenplattform Ostseite

Wer den Energiebunker heute besucht, wird ein ähnliches Bild vorfinden. Die wilde Begrünung ist einer glatten, nüchternen Spritzbeton-Schicht gewichen, die Mobilfunkantennen natürlich verschwunden. Heute ist die Brüstung zum Wetterschutz mit Blechen abgedeckt und das Geländer deutlich höher. Die hier sichtbare Reling wurde aus Arbeitsschutzgründen extra für die Mitarbeiter der Mobilfunkbetreiber montiert.

Neunter Stock, Geschützbettung „Anton“

In dieser Feuerstellung war, wie in den anderen drei auch, eine 12,8cm-Zwillingsflak montiert, die längst überwucherten Montagebolzen wurden für das Foto extra von sämtlichem Bewuchs befreit.Gut sichtbar ist die Öffnung im Boden, sie diente als Abwurfschacht für die leeren Munitionshülsen. Die Leiter wurde weitaus später angebracht und erlaubte den Mobilfunkbetreibern einfachen Zugang zur höchsten Stelle des Bunkers.

Ganz oben

Auf den überkragenden Dächern der Geschützstellungen stehen Technikschränke für den Mobilfunk, zahlreiche Kabel und Blitzableiter verbinden diese mit den Antennen. Den Bereich zwischen den Türmen teilt sich ein Technik-Container mit der Natur, die nach so langer Zeit längst wieder Besitz von Teilen des Bauwerks ergriffen hat.

Keller, Mitte Nord

Von ganz oben nach ganz unten. Den Keller haben in den Jahrzehnten sicherlich die wenigsten Menschen betreten, zumal ein Zugang nur mehr oder minder kriechend durch nicht allzu feste, überhängende Trümmer möglich war. Ein Grundriss dieser Etage existierte scheinbar in keinem Archiv und in keiner Publikation (daher zur Verdeutlichung des Standorts der Plan des Erdgeschosses). Welche Funktionsräume neben dem aufgefundenen Brunnen hier noch existierten, konnte nicht mehr ermittelt werden.

 

Literatur & Quellen (Auszug)

  • Flak-Türme, Michael Foedrowitz, Selbstverlag
  • Flakbunker: Betonierte Geschichte, Henning Angerer, Ergebnisse-Verlag 2000
  • Flaktürme, Hans Sakkers, Fortress Books 1998
  • Klimafaktor Metropole, IBA Hamburg 2009
  • The Demolition of the Berlin Flaktower, Major Robert W. Obbard, The Royal Corps of Engineers Journal, September 1949, Seiten 260-261
  • verschiedene Akten der Wirtschaftsbehörde und des Amtes Wilhelmsburg, 1946/1947
  • Filmmaterial aus dem Landesmedienzentrum Hamburg
  • Mein eigener, eher kurzer und ziemlich alter Artikel zum Thema

Danksagung
Mein ganz besonderer Dank gilt Christel Grube und Dr. Ingo Kirsch.  Aber auch ohne Klaus Pinker, Oliver Wleklinski, Michael Drägerhoff, Michael Brandes, Michael Berndt und viele andere wären diese Panoramen vielleicht nie realisiert worden.

Rest in Peace, Ingo...

Tags: Flakturm, Flak, Luftschutz, Bunker, Hamburg