Werksflugplatz der Rheinmetall-Borsig AG Unterlüß
Im März 1938 erhielt die Rheinmetall-Borsig AG vom Luftamt Braunschweig die Genehmigung, einen Landeplatz in der Nähe des Werks-Schießplatzes Unterlüß anzulegen. Die Benutzung wurde auf werkseigene Flugzeuge und Personen eingeschränkt, die dort dienstliche Aufgaben zu erledigen hatten. Noch im selben Jahr wurde eine Flugzeughalle mit befestigtem Hallenvorfeld und Werkstatt sowie einige Nebengebäude errichtet. Die Halle erhielt den Namen "Udet-Halle", der Platz hieß dementsprechend "Udet-Feld" (Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Erprobungsstelle in Polen!).
Zwei auf dem Flugplatz stationierte Leichtflugzeuge waren für die Erprobung von scharfen Bomben auf dem Bombenabwurfgelände des Schießplatzes vorgesehen. Erste Versuche fanden offenbar bereits im März 1938 statt. Ab September 1939, dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, bekam Rheinmetall-Borsig eine Flugzeughalle auf dem Fliegerhorst Fassberg zur Verfügung gestellt und der Werksflugplatz wurde kaum noch benutzt.
Im April 1945 wurden die Werksanlagen der Rheinmetall-Borsig AG von den Alliierten bombardiert, so auch das Udet-Feld. Circa neunzig Bomben gingen auf die Halle und deren nähere Umgebung nieder, die Einrichtungen des Landeplatzes wurden dabei größtenteils zerstört.
Am 13. April 1945 erreichten die britischen Trupen Unterlüß. Die Bombentrichter im Flugfeldbereich wurden nach dem Krieg als Brandplatz zur Vernichtung von Munition genutzt und teilweise zugeschüttet.
Heute wird das ehemalige Flugfeld als Weide genutzt, an die Flugzeughalle erinnern nur noch Fragmente. Das betonierte Hallenvorfeld ist inzwischen fast vollständig unter einer Humusdecke verborgen und mit Bäumen bewachsen. Einige Bombentrichter sind noch sehr gut erkennbar. Einzig der Aufenthalts- und Luftschutzraum ist noch vorhanden, wird aber nicht genutzt.
Quellen (Auszug):
- Archiv Dipl.-Ing. T.Wolf, Stedden
- Aussagen von Anwohnern