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Uboot-Bunkerwerft Valentin, Bremen-Farge

Zu Kriegsbeginn verfügte die deutsche Marine über 57 U-Boote, von denen lediglich 25 Atlantik-tauglich waren. Anfang des Jahres 1940 setzte Vizeadmiral Dönitz bei Hitler den totalen U-Bootkrieg durch. Im Klartext hieß das, dass jedes aufgespürte U-Boot oder Schiff der Alliierten ohne Vorwarnung angegriffen und versenkt werden sollte.

U-Boot Typ XXIIm Frühjahr 1942 übernahm Albert Speer als Nachfolger des tödlich verunglückten Fritz Todt das Reichsministerium für Bewaffnung und Munition. Dieses Amt wurde 1943 in RUK (Amt im Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion) umbenannt. Schon einige Zeit vor der Umstrukturierung der Kompetenzen im RUK hatte die Kriegsmarine beschlossen, dass ein neuer U-Boot Typ gebaut werden sollte, der in kürzester Zeit in hohen Stückzahlen produziert werden könnte.

Die Planungsarbeiten für den neuen U-Boot-Typ XXI wurden am 19. Juni 1943 durch die Konstruktionsabteilung der Deschimag A.G. Weser in Bremen erfolgreich abgeschlossen. Der neue U-Boot Typ hätte bei hohen Geschwindigkeiten längere Tauchfahrten ermöglicht, wenn hier- wie ursprünglich geplant - der Walter Antrieb eingesetzt worden wäre. Da der Antrieb unter den herrschenden Kriegsbedingungen nicht bis zur Serienreife erprobt werden konnte, entschied man deshalb, den Typ XXI mit dem bislang gebauten dieselelektrischen Antrieb zu produzieren.

Die Bunkerwerft Valentin sollte die ausgelagerten Produktionsschritte wie Endfertigung, Ausrüstung, Stapellauf und Probefahrt übernehmen. In der Hamburger Werft Blohm + Voss war die Produktion der Bausektionen 1, 2, 7 und 8 geplant. Die Deschimag AG Weser in Bremen Gröpelingen sollte die Sektionen 3, 4, 5 und 6 bauen. Um den Sektionsbau ungehindert durchführen zu können, war in Hamburg, bei Blohm + Voss der Bau des Bunkers "Wespe" und bei der Deschimag AG in Bremen der Bau des Bunkers "Hornisse" geplant. Der Auftrag zum Bau der drei Bunkerwerften war Anfang 1943 erteilt worden. Nach einer revidierten Baufertigstellung sollte spätestens im Frühjahr 1945 im Bunker Valentin die Fertigung aufgenommen werden. Drei fertige U-Boote sollten bereits im März 1945 auslaufen. Des weiteren sah die Produktion vor, dass ab August 1945 monatlich vierzehn Boote das Werk verlassen sollten.

Ein Aspekt für die Standortwahl der Bunkerwerft in Bremen Farge war die räumliche Nähe zu den Werften Bremer Vulkan in Vegesack und das Deschimag Werk AG Weser in Bremen Gröpelingen. Der Untergrund, auf dem die U-Boot-Werft errichtet werden sollte, war bereits vor Baubeginn des benachbarten Kraftwerkes auf seine geologische Beschaffenheit geprüft und als geeignet befunden worden.

Die Planungsvorgaben für die beteiligten Baufirmen wurde von der Marinebaudirektion Hamburg und der OT-Einsatzgruppe Hansa aus Wilhelmshaven erstellt. Die Verhandlungen zur Auftragsvergabe wurden ebenfalls von beiden Organisationen geleitet.

Mit der Planung und der statisch-konstruktiven Bearbeitung wurde die Arbeitsgemeinschaft Agatz & Bock mit Firmensitzen in Berlin und Köln betraut. Die Kölner Abteilung entwarf fast alle Hoch- und Tiefbauten der Kriegsmarine. Das Unternehmen hatte durch die Planung der U-Boot Bunker am Atlantik bereits sehr große Erfahrung im Bau von Bunkergroßanlagen.

Die Planungsarbeit vor Ort leitete Dr. Erich Lackner als späterer Nachfolger von Dr. Agatz. Für die Bauausführung bildete sich die Arbeitsgemeinschaft ARGE-NORD, die aus den Firmen Wayss & Freytag, Hochtief, Lenz-Bau (technische Leitung) und Tesch (kaufmännische Leitung) bestand. Die Arbeitsgemeinschaft ARGE-SÜD setzte sich aus den Firmen Robert Kögel, August Reimers und Hermann Möller zusammen. Des weiteren waren die folgenden Firmen beteiligt: Deschimag (gehörte seit 1941 zu Krupp) (Maschinen) , Franke-Schenk (Stahlbauträger) , Luchterhand (Schalungen) , Krupp (Werkstatteinrichtungen) , Gebr. Neumann , Dyckerhoff & Widmann , Habermann & Cluckes u.a..

Insgesamt waren über fünfzig Firmen an der Baustelle vertreten. Im Sommer 1943 war die Produktionsplanung für den U-Boot-Typ XXI noch nicht abgeschlossen, sie lief zeitgleich mit dem Beginn der Arbeiten an der U-Boot-Werft. Die Betonfundamente wurden im Oktober 1943 gegossen und waren im März 1944 weitestgehend fertiggestellt. Gemäß der Bauplanungen sollte der Bunker mit eine Grundfläche von fast 50.000 m², eine Höhe von 25m, eine Länge von 426m und eine Breite von 67m bis 97m haben. Die Deckenstärke war auf sieben Meter ausgelegt, die Wandstärke auf 4,50m. - was auf einen enorm großen Bedarf an Eisen und Beton schließen lässt. Bis Januar 1945 verschlang der Bau eine halbe Million Kubikmeter Schüttbeton. Wenn man die Zeit von Juli bis November 1944 zugrunde legt, bedeutet dieses einen monatlichen Bedarf von ca. 60.000 m³ Beton. Zusätzlich wurden für den Bau 27.000t Stahl sowie zigtausend Tonnen an Zuschlagstoffen wie Sand und Kies verbraucht. Die Kosten für das Bauvorhaben betrugen 120 Millionen Reichsmark.

Luftbild Bunker Valentin

Das im August 1944 aufgrund der für das NS Regime ungünstigen Kriegssituation erlassene Mindestbauprogramm reduzierte viele Rüstungsbauten zugunsten der Fertigstellung des Bunkers Valentin, an dem noch bis in die letzten Kriegstage mit Tausenden von Arbeitskräften (Kriegsgefangenen bzw. Zwangsarbeitern) weitergebaut wurde.

Funktionell bestand der Uboot-Bunker Valentin aus zwei Teilen: Einer von der Weserseite her ca. 350m langen Montagehalle und einem zweiten, ca. 70m langem Abschnitt, in dem die Verwaltung, die Lagerräume und die Werkstätten untergebracht werden sollten. Der geplante Werkstatteil war in drei Etagen mit einem Zwischengeschoss unterteilt. Das Erdgeschoss war zu einem Teil unterkellert - dieser Teil wurde während der Bauzeit von den Bauarbeitern und den deutschen Ingenieuren u. a. als Luftschutzbunker genutzt.

Das Erdgeschosses des Werkstattbereichs war für die Elektrokarrenladestation, die Werkzeugschmiede, die Werkzeugmacherei, die Feuerverzinkerei, die Notstrom-Dampfturbinenanlage, das Kesselhaus, die Heizzentrale, Schiffsbauwerkstätten, einen Sanitätsraum, Toiletten und die Trinkwasseranlage vorgesehen. Die Verwaltungsräume, das Ernährungsamt, die Krankenkasse, die Stundenkontrolle, die Buchungsstelle, das Annahmebüro, Toiletten und das Werkzeuglager waren im ersten Zwischengeschoss geplant. Den größten Teil des ersten Obergeschosses hätte das Akkumulatorenlager eingenommen. Zusätzlich sollten dort noch die Klempnerei, die Elektrowerkstatt, die Tischlerei, die Schlosserei und Blechwerkstatt, der Rohrbau, das Holzlager, der Lagerplatz für Bleche und Stabeisen, sowie Toiletten untergebracht werden. Im zweiten Obergeschoss bzw. Dachgeschoss sollten ein Fluko-Raum, die Fernsprech- und Fernschreibvermittlung, die technischen und kaufmännischen Büros der Direktion, ein Archiv, ein Schreibmaschinensaal, ein Öllager und ein Lagerraum für Rohre, Drähte, Bleche und Schrauben untergebracht werden.

Plan Bunker Valentin

Für die Bootsmontage wollte man das in den USA entwickelte Sektionsbauverfahren, das für den Bau von Kriegs- und Handelsschiffen entwickelt wurde, mit einem modernen, für die Fließbandproduktion getakteten Arbeitsablauf anwenden. Es war geplant, das U-Boot aus acht einzelnen Sektionen, die in unterschiedlichen Werften vorproduziert wurden, auf einer modernen Produktionsstrasse im Bunker Valentin zusammenzusetzen. Die einzelnen Elemente wären so weit vorgefertigt gewesen, dass Rohrleitungen, Maschinen usw. schon eingebaut gewesen wären.


Die jeweils acht vormontiert angelieferten Segmente jedes Boots wären innerhalb des Bunkers auf eigens konstruierten, sog. Boots- oder Taktwagen von Taktplatz zu Taktplatz bewegt worden. Bei der Planung ging man davon aus, dass ein Bootswagen ca. 30t wiegen sollte und die einzelnen Bausegmente so brutto zwischen 130t und 180t gewogen hätten. Die Taktwaagen sollten in Normalspur-Schienen von unterflur-verlegten Ketten durch 30t-Winden gezogen werden. Zwischen den aus jeweils drei Taktplätzen bestehenden Taktstraßen sollten die Bootswagen an Querverschiebestellen über neun vier Meter breite Verschiebebühnen bewegt werden. Nach der Montage sollte mit dem Einbau des Dieselmotors und der Einfüllung des Kielballastes begonnen werden. Für diese fließbandähnliche Fertigung des Unterseeboots sah man dreizehn Taktplätze vor, die wie folgt belegt werden sollten:

  1. Taktplatz 1 und 2: Hier sollten die Kiellegung und die Druckkörperschweißarbeiten erfolgen.
  2. Taktplatz 3 bis 5: Ab diesem Taktplatz sollte der Druckkörper selbst als Versteifung wirken, damit Abspannungen nicht mehr nötig wären. Um die Sektionsstoßstellen zu schweißen, wollte man das Elektroschweißverfahren anwenden, für das besondere Hängegerüste vorgesehen waren.
  3. Taktplatz 6 bis 8: Diese Plätze waren für das Aufsetzen des Turms, den Einbau der restlichen Maschinen, Tankproben und das Schließen von Leitungen der einzelnen Segmente vorgesehen.
  4. Taktplatz 9 bis 11: Alle drei Plätze sollten jeweils mit einem 5t-Kran ausgerüstet sein, um den Einbau der zwei Sehrohrhauben, der Sehrohre und der Schnorchel zu erleichtern. 
  5. Taktplatz 12: Hier sollten die Akkumulatoren aufgeladen, die Sichtinstrumente und die Antennenanlage eingebaut werden. Des weiteren sollte die Bootsausstattung eingebracht und das Boot zum Stapellauf klargemacht werden.
  6. Taktplatz 13: Hier wäre im sechzehn Meter tiefen Tauchbecken die Dichtigkeitsprüfung und Endabnahme erfolgt.


Für die Motorstand- und Tauchprobe benötigte man im Tauchbecken eine Wassertiefe von mindestens 21m, der nach erfolgreichem Probelauf auf den Ausfahrtwasserstand abgesenkt werden sollte.

Bunker Valentin - Taktstrasse 1Bunker Valentin - Taktstrasse 2Bunker Valentin - Tauchbecken

Die Anlieferung der Segmente sollte auf dem Wasserweg erfolgen. Täglich sollten vier Sektionen auf zwei Spezialpontons oder reguläre Binnenschiffe verladen und angeliefert werden. Die rund fünfhundert übrigen Einbauteile pro Boot (Gewicht ca. 250t) sollten hauptsächlich per Bahn in der Haupteinfahrt zwischen Werkstättenteil und Montagehalle ankommen. Für die besonders schweren Akkumulatoren wären spezielle Transportgestelle benutzt worden. Die Dieselmotoren sollten über die Bahneinfahrten in der südlichen Stirnwand und die dortigen Sektionsöffnungen erfolgen. Hier sollten elektrische Geräte, Treiböl, die Türme und die Bootsausrüstungen in die Bunkerwerft gebracht werden.

Um den für das bunkereigene Elektrizitätskraftwerk benötigten Kohlennachschub heranzuschaffen, existierte ein separater Gleisanschluß an der östlichen Bunkerstirnwand. An jedem Landtor des Bunkers sollte es einen Wärmeschleier geben, ebenso eine Pförtnerloge und einen Personeneingang. Die Landeinfahrten sollten durch jeweils 50 cm starke Panzertore geschützt werden. Die oben aufgehängten Schiebe-Panzertore sollten aus einem 10 mm starkem, innen mit Beton ausgegossenen Blechmantel bestehen. Diese Art von Tor hätte im Falle einer Beschädigung leicht repariert und ausgebaut werden können. Da der Antrieb der Tore sich hinter der Bunkerwand im Innenbereich befinden sollte wäre dieser wahrscheinlich unbeschädigt geblieben. Gemäß der Produktionsplanung sollten ab August 1945 im U-Boot Bunker Valentin monatlich vierzehn U-Boote vom Typ XXI fertiggestellt werden. Um dies zu erreichen, war ein Zweischichtbetrieb mit Zehn-Stunden-Schichten vorgesehen.

Bunker Valentin - HauptzufahrtBunker Valentin - Westseite

Aufgrund der alliierten Bombardierungen wurden die Bauarbeiten am U-Boot Bunker Valentin am 27. März 1945 eingestellt. Zwei von der Royal Air Force abgeworfene 10t-Bomben ("Grand Slam") schlugen in einen noch nicht auf sieben Meter Stärke aufgegossenen Teil der Bunkerdecke ein. Die Bomben drangen zwei Meter tief in die 4,5m starke Betonschichtein, bevor sie detonierten. Drei Tage später erfolgte ein weiter Angriff, diesmal durch die US Air Force - die 2,5t-Bombe verursachte zwar keine größeren Schäden am Bunker selbst, die Baustelle wurde jedoch fast komplett zerstört. Die Auswirkungen dieser Angriffe zogen den endgültigen Baustopp an der Bunkerwerft nach sich. Die alliierten Streitkräfte hatten das Großbauvorhaben in Farge rund zwei Jahre lang geduldet und verwüsteten die Baustelle erst kurz vor der Fertigstellung der Bunkerwerft. Scheinbar gibt es keine Quellen, die eine Wiederaufnahme der Bautätigkeiten von deutscher Seite aus dokumentieren, denn schon nach ca. einer Woche wurden die Aufräumarbeiten auf der Farger Baustelle eingestellt.

Bunker Valentin - Deckendurchschlag

Bis zum Baustopp der Bunkerwerft "Valentin" arbeiteten dort täglich zwischen zehntausend und zwölftausend Menschen, von denen die meisten Zwangsarbeiter (Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge oder "zivile" Fremdarbeiter) waren. Die deutschen Facharbeiter, Bewacher, Vorarbeiter und Ingenieure der Baustelle lebten und arbeiteten in diesem Umfeld. Mindestens viertausend der auf der Baustelle eingesetzten Zwangsarbeiter fanden durch Erschöpfung, Misshandlung, Krankheiten und Unterernährung den Tod. Die beim Bau des U-Bootbunkers beschäftigten Zwangsarbeiter waren in sieben unterschiedlichen Lagern im Umkreis von drei bis acht Kilometern von der Baustelle untergebracht. Neben zwei Au0enlagern des Konzentrationslagers Neuengamme existierten ein Arbeitserziehungslager der Bremer Gestapo, ein Kriegsgefangenenlager und drei Lager für Zwangsarbeiter aus unterschiedlichen besetzten Ländern.

Interaktive Panoramen von Michael Grube

Der U-Bootbunker "Valentin" wurde am 7.Mai 1945 gleichzeitig mit vielen großen Industriebetrieben der Region um Bremen von den Alliierten besetzt und beschlagnahmt. Bereits am 20. Mai wurden die Werften wieder freigegeben und die Bremer Vulkan demontierte nun die erst kürzlich neu eingerichteten Werkstätten in der Bunkerwerft in Farge. Die Reparaturschiffe gingen ebenfalls an das werfteigene Bollwerk zurück. Auch die Deschimag AG Weser durfte ihre im Bunker abgestellten Maschinen abziehen, wobei die Deschimag selbst jedoch unter alliierter Kontrolle blieb. Bis Ende 1945 war die Baustelle von allen beteiligten Bauunternehmen geräumt worden. Noch bis zum Jahr 1971 sollen einige an der Baustelle beteiligte Unternehmen versucht haben, Forderungen in zweistelliger Millionenhöhe (Reichsmark) gegen die Organisation Todt bei der Oberfinanzdirektion Bremen und der Bundesrepublik als Rechtsnachfolger des Deutschen Reichs geltend zu machen

Ab 1946 wurde der Bunker erneut zum Ziel britischer und amerikanischer Bomben. Mit "Project Ruby" wollten die Alliierten verschiedene Versuche zur Effektivität unterschiedlicher konventioneller Bomben im Einsatz gegen verbunkerte Ziele durchführen. Nennenswerte Beschädigungen am Bauwerk gab es durch die Tests nicht, die in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelten Anwohner sahen sich durch die Übungsabwürfe jedoch verständlicherweise gefährdet. Aus diesem Grund wurde Ende 1946 ein Dringlichkeitsantrag bei der Bremer Bürgerschaft eingebracht, in dem die sofortige Beendigung der Bombardierung des Ubootbunkers verlangt wurde. Es wurde u. a. gefordert, dass der Bunker zu wirtschaftlichen und friedlichen Zwecken genutzt werden solle. Die Übungsabwürfe wurden eingestellt, eine Sprengung des Bunkers wurde aus technischen Gründen nicht durchgeführt.

Das Amt für Bauwesen des Senats Bremen wollte im Jahr 1948 mit Trümmerschutt aus dem Bremer Westen den U-Bootbunker zuschütten. Dabei sollte ein als Park nutzbarer Hügel entstehen, sogar an ein Ausflugslokal war gedacht. Um den Bunker von der Wasserseite mit ca. 6-800.000 m³ Siebrückständen aus Trümmerschutt zuspülen zu können, hätte man ein Spülschiff benötigt. Die Schätzungen für die Realisierung dieses Vorhabens beliefen sich auf ungefähr 1 Million DM, worauf der Senat diesen Plan verwarf. Schließlich wurden lediglich einige Eingänge zugemauert und Teile des Geländes der Großbaustelle verpachtet. Die Stadt Bremen war nach wie vor an einer wirtschaftlichen Nutzung der Bunkerruine interessiert, so daß man 1957 die Überlegung anstellte, den Bunker als Hülle für einen Atomreaktor zu verwenden. Auch dieser Plan wurde nicht umgesetzt. Anfang der sechziger Jahre wurden verschiedene Abschnitte des Bunkers auf Anweisung des Bundes ausgebaut und als Marine-Material-Depot eingerichtet. Neben einer Abdichtung des Dachs über dem ehem. Werkstattbereich erfolgten hierzu verschiedene weitere Umbauten.Der ausgebaute Teil wurde bis zum 31.12.2011  von der Bundeswehr genutzt.

Heute können Teile des Objekts als Mahn- und Gedenkstätte besichtigt werden.

Quellen:
- Deutsche U-Bootbunker Gestern und Heute, Waffenarsenal Band 11, Karl-Heinz und Michael Schmeelke, Podzun-Pallas Verlag, 2001
- Die deutschen Ubootbunker und Bunkerwerften, Sönke Neitzel, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1991
- Bunker "Valentin", Dieter Schmidt - Fabian Becker, Edition Temmen, Bremen / Rostock 1996
- Die U-Boot-Bunkerwerft "Valentin", Rainer Christochowitz, Verlag: Donat
- Deutsche U-Boot-Stützpunkte und Bunkeranlagen, Jak P. Mallmann-Showell, Motorbuch Verlag
- Die nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 1, Ulrich Herbert, Karin Orth und Christoph Dieckmann, Fischer Taschenbuch Verlag
- Bremische Bürgerschaft, 14. Wahlperiode, Drucksache 14 /1403
- Report of the Air Proving Ground Command, Comparative test of the effectiveness of large bombs against reinforced concrete structures (Project Ruby), Oktober 1946
- Projekt: Gedächtnisort ehemaliger U-Boot-Bunker "Valentin" in Bremen-Farge (Beiträge von Prof. Dr. Inge Marszolek, Universität Bremen, Marc Buggeln, Universität Bremen und Herbert Wulfekuhl, Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Juni 2002
- Sammlung Marco Riedebusch
- Eigene Recherchen

 

Tags: Bunker, Rüstung, Marine, U-Boot