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Königsquelle Bad Wildungen

Die erste bekannte Bebauung im Wildetal zu Füßen des Schlosses Friedrichstein wurde im Jahre 1863 errichtet. Es handelte sich dabei um ein kleines Hotel, das dazu diente, Reisende aus Richtung Wabern aufzunehmen. Da Bad Wildungen erst 1884 einen eigenen Bahnhof erhielt, waren die Reisenden froh, ihrer mehr oder weniger bequemen Kutsche zu entkommen - zumindest dachten das die Betreiber.

Dem Hotel war jedoch kein großer Erfolg beschieden. Das änderte sich allerdings schlagartig 1869. Im April dieses Jahres entdeckte der Wildunger Arzt Dr. Carl Rörig auf seinem Grundstück eine kohlensäurehaltige Quelle, die Königsquelle. Eigentlich war es allerdings eine Wiederentdeckung, denn Rörig fand in etwa drei Meter Tiefe eine hölzerne Einfassung der Quelle, womit bewiesen wäre, daß die Quelle früher schon einmal entdeckt worden war (man vermutet vor etwa 1.000 Jahren). Weiterhin geht man davon aus, daß die Quelle durch eine Überschwemmung verschüttet und dann vergessen wurde. Die hölzerne Einfassung ist heute im Kurmuseum ausgestellt.

Tafel an der Königsquelle


Dr. Rörig jedenfalls war das damals herzlich egal. Er begann seine Entdeckung im großen Stil zu vermarkten. Er erwarb das gesamte Grundstück einschließlich des erwähnten Hotels und zog neben einem Sanatorium ein Badehaus und einen Flaschenversand auf, durch den er das abgefüllte Heilwasser verschicken konnte.

Heute existieren noch zwei Gebäude. Das ist zum einen die Umfassung der Quelle selber, ein achteckiges Haus, das ein sehr schönes Interieur besitzt, wie man auf einigen älteren Fotos sehen kann. Das andere Gebäude ist das Sanatorium. Das heute noch vorhandene Gebäude wurde 1898/99 als Spezialsanatorium für Nieren-, Blasen- und Steinkranke errichtet und hat sich seitdem wenig verändert. Im ersten Obergeschoß gab es links und rechts jeweils einen Balkon, und der vordere Anbau, der auf den Fotos deutlich zu sehen ist, wurde später gebaut. Das Gebäude bot Platz für 70 Betten und 30 Badekabinen.

Die Einfassung der Königsquelle

1907 verkaufte Dr. Rörig das gesamte Grundstück mit allen Bauten an die staatliche "Bad Wildunger Heilquellen AG - Königsquelle", die das Ganze anschließend betrieb.

Im zweiten Weltkrieg diente das Gebäude als Lazarett. Nach der Besetzung Wildungens durch US-Truppen wurde das Sanatorium von der amerikanischen Militärpolizei belegt.

1953 übernahm das Staatsbad alle Anlagen und führte den Betrieb weiter, allerdings ohne den Badebetrieb. 1962 wurde der Versand der Flaschen eingestellt, und 1968 blieb nur noch das Sanatorium übrig. Alle Gebäude - bis auf das Sanatorium und die Fassung der Quelle - wurden abgerissen.

Dem Hotel war jedoch kein großer Erfolg beschieden. Das änderte sich allerdings schlagartig 1869. Im April dieses Jahres entdeckte der Wildunger Arzt Dr. Carl Rörig auf seinem Grundstück eine kohlensäurehaltige Quelle, die Königsquelle. Eigentlich war es allerdings eine Wiederentdeckung, denn Rörig fand in etwa drei Meter Tiefe eine hölzerne Einfassung der Quelle, womit bewiesen wäre, daß die Quelle früher schon einmal entdeckt worden war (man vermutet vor etwa 1.000 Jahren). Weiterhin geht man davon aus, daß die Quelle durch eine Überschwemmung verschüttet und dann vergessen wurde. Die hölzerne Einfassung ist heute im Kurmuseum ausgestellt.orderseite
RückseiteEingangsbereichIm Flur

Das landeseigene alte Sanatorium Königsquelle steht zwar nicht unter Denkmalschutz, genießt aber als Kurparkeinrichtung Ensembleschutz. Bis 1978 war es an den Urologen Dr. Werner Schultheis verpachtet, der dort ein Sanatorium betrieb. In der Folgezeit waren dort Mitarbeiterwohnungen und ein Lackierbetrieb eingerichtet.

Seit wann die beiden Gebäude sich selbst überlassen wurden, kann nicht genau gesagt werden. Ich vermute, daß es um 1990 war, weil in Reiseführern aus der zweiten Hälfte der 80er noch auf den existierenden Ausschank der Königsquelle hingewiesen wurde. 1996/97 scheiterten die Pläne eines Investors, den Komplex zur Seniorenresidenz aus- und anzubauen.

Zunächst war geplant, das Gelände bis 2006 zu reaktivieren. Die Vergangenheit hat das Sanatorium inzwischen eingeholt. Im März/April 2005 wurde es abgerissen, die Kosten dafür beliefen sich auf rund 80.000 Euro. Bis zum Ende der Landesgartenschau 2006 bleibt die Fläche unbebaut.

Tags: Krakenhaus