Wirkungsweise MZA?

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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katschützer
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Beitrag von katschützer » 12.11.2006 16:59

derlub hat geschrieben:Wer kennt noch weitere MZAs die in Turnhallen oder anderen seltenen Kombinationen errichtet wurden?
Moin,
soweit ich weiß, ist Rendsburg frei von ZS-Bauten :cry: Liegt vielleicht am Wasserspiegel.

MfG
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derlub
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Beitrag von derlub » 12.11.2006 17:02

katschützer hat geschrieben:Interessant werden solche Anlagen allerdings im Bezug auf Terrorismus.
Vor Terrorismus können Bunkeranlagen sowieso keinen Schutz bieten, da man ja nicht weiß wann Anschläge geschehen. Es fehlt hier die Vorwarnzeit oder eine Zuspitzung einer politischen Lage.
MZAs benötigen ausserdem noch eine gewisse Vorbereitungszeit bis sie voll funktionsfähig gemacht werden können.
Grüsse,
Christoph

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katschützer
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Beitrag von katschützer » 12.11.2006 18:07

derlub hat geschrieben:MZAs benötigen ausserdem noch eine gewisse Vorbereitungszeit bis sie voll funktionsfähig gemacht werden können.
Stimmt, daran müßte man noch arbeiten. Wenn die sofort bezugsfertig WÄREN, wär doch folgendes möglich: Terroristen zünden z.B. eine chemische Waffe, die Gaswolke zieht langsam durch die Straßen. Passanten können unverzüglich die deutlich ausgeschilderte MZA aufsuchen. Der Hausmeister des über der MZA liegenden Gebäudes, der auch als Bunkerwart ausgebildet ist, sprintet die Treppe runter, schließt das Zugangstor und bei Zeit die Schleuse, schaltet auf Schutzluft um.

Ich sehe zwei Probleme:
Wie immer das liebe Geld und der mangelnde zivile Gehorsam.
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patchman
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Beitrag von patchman » 12.11.2006 18:35

katschützer hat geschrieben:... Wenn die sofort bezugsfertig WÄREN, wär doch folgendes möglich: Terroristen zünden z.B. eine chemische Waffe, die Gaswolke zieht langsam durch die Straßen. Passanten können unverzüglich die deutlich ausgeschilderte MZA aufsuchen.
...
Ich sehe zwei Probleme: Wie immer das liebe Geld und der mangelnde zivile Gehorsam.
Und ich sehe da noch ein weiteres Problem: Chemische Kampfstoffe müssen nicht unbedingt mit nem lauten Knall in die Umwelt gebracht werden und auch muss das Ganze nicht auch immer sichtbar sein. Wie sieht es also aus mit der Erkennung dieser Kampfstoffe, wenn nicht schon die ersten Passanten daran zu Grunde gehen? Wie lange würde man denn bis zur Arlarmierung benötigen, um den Leuten klar zu machen, dass sie lieber ne MZA aufsuchen sollten.

Bleibt auch noch die Kapazität der Anlagen: In Berlin z.B. sind es wohl nicht mal 1%, und woanders gibt es sowas überhaupt nicht. Was nun?

Auch ist dann die Auslegung als MZA (Mehrzweckanlage) wohl auch ein Haupthinderungsgrund. Denn wohin mit den Leuten, wenn die MZA z. B. in Form einer Tiefgarage noch voll mit Autos steht? Da wird wohl auch der Hausmeister mit ner Ausbildung zum "Bunkerwart" nicht viel ausrichten können.

Und hätten wir sofort bezugsfertige Schutzanlagen, dann wären das per Definition bestimmt keine MZA´s mehr.

Gruß
Patchman
Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.

www.berliner-unterwelten.de

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katschützer
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Beitrag von katschützer » 13.11.2006 00:50

patchman hat geschrieben: Und ich sehe da noch ein weiteres Problem...
Hier wären ähnliche Messonden wie für Radioaktivität, die direkt die Warngeräte ansteuert, denkbar. Im Bereich C-Spüren sind wir ja Weltmeister :)
patchman hat geschrieben: Bleibt auch noch die Kapazität...
Hier besteht schon seit Jahren Handlungsbedarf...
patchman hat geschrieben: Auch ist dann die Auslegung...
Der Aufenthalt würde sich lediglich auf Stunden beschränken, bis die Fachdienste die Räumung des kontaminierten Abschnitts beginnen. Soll nur ein vorübergehender Zufluchtsort sein.
patchman hat geschrieben: ...dann wären das per Definition bestimmt keine MZA´s mehr.
Jaa, da is wohl was dran :thanx:

Würde man ein solches System einführen wollen, müßte man in einigen Punkten vom bisherigen Standart abweichen und grundliegend umdenken. Ich denke aber, ein breit angelegtes Bevölkerungsschutzsystem ist überhauptnicht (mehr) gewollt.
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Beitrag von Gravedigger » 13.11.2006 18:54

katschützer hat geschrieben:Würde man ein solches System einführen wollen, müßte man in einigen Punkten vom bisherigen Standart abweichen und grundliegend umdenken. Ich denke aber, ein breit angelegtes Bevölkerungsschutzsystem ist überhauptnicht (mehr) gewollt.
Sowas wäre schon alleine von den Kosten her recht schlecht möglich denke ich.

CU Markus
Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. (Henry Dunant)

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