Wehrbezirkskommandos

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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EricZ
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Wehrbezirkskommandos

Beitrag von EricZ » 19.11.2004 20:47

Moin,

mal eine Frage etwas anderer Art:

Habe heute im Hauptstaatsarchiv Hinweise auf das Wehrbezirkskommando Duisburg, welches in einer repräsentativen Villa untergekommen war und monatliche Kaltmiete von scheinbar 600 RM!!! gezahlt hat, gefunden (im Zusammenhang mit der sehr umfassenden Prüfung der nach dem kriege aufgetretenen Frage, wo die Karteikartenschränke,Schreibmaschinen usw. geblieben sind...) Der ranghöchste Offizier wurde dort lediglich als Adjutant bezeichnet, ohne das ein konkreter Dienstgrad irgendwo genannt wurde.

So nach dem kleinen Vorspiel nun die eigentliche Frage: Ist der Standortälteste auch zugleich der Vorgesetzte aller militärischen Einrichtungen und Truppenteile einer Garnison, wie auch immer der Dienstgrad der Kommandeure von Flakdivision usw. waren?

Wer kann mir helfen?

Grüße, Eric

Wilm

Beitrag von Wilm » 19.11.2004 23:30

Eric,
hast Du eine genauere Datierung ?

Dann könnte ich zumindest relevante Bezüge zur OT recherchieren.....



Grüße
Wilm

Ralf
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Beitrag von Ralf » 20.11.2004 00:09

:crazy:
Wilm,

irgendwie kommt mir das bekannt vor...

Ich glaube, ich warte nu schon Jahre auf (D)eine Recherche zur OT
Oder war es so, das es zu unsrem Gebiet hier nix gibt?

Ist lange her, ich weiss es nicht mehr. :?

Kannst mir ja mal auf die Sprünge helfen.
Gruß Ralf

ladykracher
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Beitrag von ladykracher » 20.11.2004 00:37

Hallo!

Was bedeutet überhaupt Standortältester? Ich habe von der BW noch eine Definition im Kopf, weiß aber nicht, ob die so stimmt.

Beim googeln fand ich leider auch keine. Deshalb mal gefragt: Bei meiner damaligen Einheit, FlaRakG4, FlaRakGrp 38, war der höchste Offizier der Commodore (Oberst), der Standortälteste jedoch ein Major.

Das bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen, welche Funktion der Standortälteste nun erfüllt :? .

Gruss
Philipp

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 20.11.2004 09:30

Moin,

Das WBKdo und WMA bestanden in Duisburg wenigstens die Kriegjahre von 1939-Anfang März 1945. Dann wurden beide Einrichtungen scheinbar per Lastwagen nach Haßlinghausen (Ennepe-Ruhr-Kreis) verlegt. Ende März 1945 sollte per Zug weiter nach Höxter verlegt werden. Durch die Front konnte dies jedoch anscheinend nicht mehr realisiert werden. In Grevenbrück müssen damals die wesentlichen Bürogegenstände dann in einer leerstehenden Fabrik eingelagert worden sein.

Habe mal etwas gegooglet und marginale Informationen zur Struktur der Wehrersatzinspektionen gefunden.

Standortkommandant=Standortältester?
Leiter eines WBKdo= Standortkommandant??
Ich zweifel zur Zeit noch, wieso ich es nicht wirklich weiß...

Wo sind ide ehemaligen Zettis, die mehr Einblick in die Strukturen hatten? ;)

Grüße, Eric

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Michael aus G
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Beitrag von Michael aus G » 22.11.2004 14:26

"Welche Aufgaben hat eigentlich der Standortälteste?"

Die Aufgaben sind vielschichtig und interessant. Bis 1972 bezeichnete man den Standortältesten übrigens als "Standortkommandant", eine Bezeichnung, die sicherlich besser klingt und auf eine große Machtfülle schließen lässt. Der Standortälteste muss sich allerdings hinsichtlich seiner Rechte eher bescheiden, die Pflichten überwiegen. Zunächst hat er militärische Aufgaben. Er ist Ansprechpartner in allen Fragen der Stationierung, etwa bezüglich Kasernen- und Standortanlagen und deren Nutzung. Er wirkt eng mit den Bürgermeistern und den zahlreichen verschiedenen Verwaltungen im Standortbereich zusammen. Andererseits ist er Mitglied in verschiedenen Gremien, wie z.B. im Kuratorium von Soldatenfreizeitheimen. Zudem ist er verantwortlich für Fragen der Alarmierung und er ernennt die Kasernenkommandanten.

Die Dienststelle ist für Standortaufgaben und Angelegenheiten, die alle Truppenteile und Dienststellen der Bundeswehr im Standort betreffen, zuständig. Hinzu kommt die Koordination von Veranstaltungen und Projekten mit besonderer Außenwirkung, wie Veranstaltungen anlässlich des Volkstrauertages, Ausstellungen wie z.B. „Unser Heer“, Veranstaltungen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Soziales ebenso wie regionale und überregionale Sportveranstaltungen. Sammlungen für die deutsche Kriegsgräberfürsorge oder für Wohltätigkeitskonzerte runden das Aufgabenspektrum ab.

mfg
Michael aus G.
Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zu fliegen!

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Beitrag von EricZ » 24.11.2004 09:08

Moin,

Danke Michael!
Stellt sich mir die Frage halt nur noch, ob der Chef eines Wehrbezirkskommandos auch der Standortälteste/Standortkommandant war.

Ich habe in dieser Frage auch mal unsere immer kleiner werdende aber eine immer bessere Öffentlichkeitsarbeit machende Bundeswehr angeschrieben. Bin gespannt, was die zu meiner frage mit historischem Hintergrund antworten werden.

Grüße, Eric

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