Heeresverpflegungsamt Heilbronn

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
Baum
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Beitrag von Baum » 19.10.2008 14:19

danke.
Trotzdem würde mich mal interessieren warum die beiden Gebäude von der Außenansicht so unterschiedlich ausgeführt wurden (Innen waren sie wohl gleich gestaltet). Sprich das eine ohne Fenster, das andere mit, wenn auch ohne größere Funktion, da überstrichen.
Tarnung?
Einlagerung von Getreide etc. in dem Gebäude ohne Fenster und von anderen Dingen wie Dosenbrot, Konserven etc. in jenem mit Fenstern. Ich weiß nur von einem Bekannten, dass erade im öffentlichen Dienst Bestände aus diesen Lagern verscherbelt wurden.

Noch einmal: wen es interessiert, das eine Gebäude (ohne Fenster) ist nur noch ein Schutthaufen, das andere steht noch; genauso die Rauhfutterhalle, (die werden überwiegend von Autoschraubern genutzt). Der von mir angefragte Turm wurde zwischenzeitlich leider auch abgerissen.

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redsea
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Beitrag von redsea » 19.10.2008 17:02

Hallo Baum,

die Gebäude sind von der Außenansicht so unterschiedlich ausgeführt, weil sie sich auch im Inneren unterscheiden. ;-)

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten dieser Gebäude. Zum einen Gebäude mit reinen Lagerhallen, die sich über die gesamte Etage erstrecken, teilweise mit gemauerten Abtrennungen. Hier wurden in Säcke, Fässer, Kartons, Konservendosen etc. verpackte Güter gelagert. Zum anderen gibt es die Gebäude die sowohl aus Lagerhallen wie aber auch aus Silozellen (Getreidespeicher) bestehen. Diese erkennst Du daran, dass sie nur bis zu einem bestimmten Teil über Fensterreihen verfügen, an die sich die Silozellen (ohne Fenster) anschließen.

In meinem Post vom 12.11.07: viewtopic.php?t=8890&postdays=0&postorder=asc&&start=60 habe ich ein Foto eines solchen, im Bau befindlichen Gebäudes mit einem Teil Silozellen eingestellt. Darauf erkennst Du im rechten Drittel deutlich das Fundament dieser Silozellen.

Grüße redsea

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Beitrag von Baum » 19.10.2008 20:07

hallo redsea,

leider war das eine Gebäude ohne Fenster schon abgerissen, Wie es eben so ist, manchmal ist es eben definitiv zu spät.
Die beiden Gebäude wurden jedoch auch nach dem Krieg als Wehrbereichsverpflegungsamt genutzt. Was war denn da dann eingelagert? Auch Getreide oder "nur" veredelte Ware" wie Dosenbrot, Hartwurst , EPA etc..
Und was wurde v.a. allem aus den Rauhfutterspeichern?? Die waren ja nicht mehr so up to date bei der Bundeswehr?

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Beitrag von Talpa » 20.10.2008 23:42

Baum hat geschrieben:danke.
Trotzdem würde mich mal interessieren warum die beiden Gebäude von der Außenansicht so unterschiedlich ausgeführt wurden (Innen waren sie wohl gleich gestaltet). Sprich das eine ohne Fenster, das andere mit, wenn auch ohne größere Funktion, da überstrichen.
Tarnung?
Einlagerung von Getreide etc. in dem Gebäude ohne Fenster und von anderen Dingen wie Dosenbrot, Konserven etc. in jenem mit Fenstern. Ich weiß nur von einem Bekannten, dass erade im öffentlichen Dienst Bestände aus diesen Lagern verscherbelt wurden.(...)

Baum
Hallo Baum,
leider sind deine Ausführungen oder Vermutungen nicht ganz richtig.
Beide Häuser waren für Getreide bestimmt, hatten aber total unterschiedliche Aufteilungen und Funtionen.
Hier siest Du alles:
http://stuecksicht.de/html/wtag_getreidespeicher.html

Lies Dir falls noch nicht gemacht hier im Forum unter Industriegeschichte die Beiträge zu "Heeresverpflegungsämter"
und "Reichsnährstandsilos" durch, dann sind Bestimmt viele Fragen beantwortet.
Diese beiden Beiträge sind übrigens mit die am meisten Aufgerufenen überhaubt. ;)

Diese Bilder haben auch etwas:
http://www.industriezerfall.de/Getreide ... nsicht.htm
Leider weis ich nicht welcher Speicher/ Bauart dokumentiert wurde.


Gruß
Talpa

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Beitrag von Baum » 24.09.2010 08:37

Hallo,

noch eine kleine Ergänzung.

Auf der Seite

http://www.stadtarchiv-heilbronn.de/sta ... penarbeit/

des Stadtarchivs findet man einen Gleisplan der Industriebahn HN, gefertigt 1942/1952, der auch die Anbindung des HVA über das Stammgleis III zeigt (im rechten Teil des nicht eingenordeten Plans zwischen Au-, Konrad-Erer- und Hans-Rieser-Straße).
Über der Austraße "nach links unten" sieht man das Heeresnebenzeugamt eingezeichnet.

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Beitrag von Baum » 24.09.2010 17:39

So und das ganze Ensemble noch in GE

Rot umrandet das HVA
Blau umrandet die beiden Teilflächen des Heeresnebenzeugamtes, wobei ich auf der größeren Fläche kaum noch Relikte vermute.
Auf der kleineren Teilfläche erscheint mir jedoch das mit dem Pfeil gekennzeichnete etwas "verdächtig". Mal nachschauen wenn das wetter etwas besser ist, ob da noch was steht.

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Beitrag von redsea » 24.09.2010 18:20

Baum hat geschrieben:(...) Blau umrandet die beiden Teilflächen des Heeresnebenzeugamtes (...) Auf der kleineren Teilfläche erscheint mir jedoch das mit dem Pfeil gekennzeichnete etwas "verdächtig". (...)
Hallo Baum,

kein Wunder, dass Dir das von Dir mit dem roten Pfeil gekennzeichtene Gebäude "verdächtig" erscheint, schließlich handelt es sich hier ja auch um ein Gebäude des ehem. Heeresnebenzeugamtes. Auf dem von Dir verlinkten Gleisanschluss ist es auch eingezeichnet und als solches bezeichnet. ;-)

Viele Grüße

redsea
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Beitrag von Baum » 24.09.2010 18:30

ja, so bin ich natürlich auch drauf gekommen. Und ob es wirklich ein "Relikt" ist, bleibt zu prüfen. Ich denke aber schon.

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Beitrag von redsea » 24.09.2010 18:58

Nun, BingMaps liefert hierzu den Beweis. ;-)

Und hier noch die kmz' s die ich vergessen hatte zu meinem GE-Bild mit einzustellen.

Viele Grüße

redsea
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Beitrag von Baum » 24.09.2010 20:12

Schön, dann brauch ich bei dem Mistwetter ja nicht gleich raus (':-)')

Aber das BING-Bild zeigt ja auch noch beide Lagerhallen des HVA, ist also auch schon etwas älter.

Aber machen wir doch noch weiter, ohne einen neuen thread aufzumachen.

Oberhalb der kleineren Teilfläche befindet/befand sich der Schirrhof. Auf die Schnelle habe ich jetzt nichts dazu gefunden, würde dies aber mit Schirrmeister, Fuhrpark, Ställen etc. in Verbindung bringen und zum Gesamtkomplex gehörend denken. Vielleicht fällt ja jemandem noch was ein dazu.

Baum

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