Flugplatz Kitzingen 1945

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 14.01.2007 09:33

bfh hat geschrieben:Hallo!


das eine 45'er Bild geht jetzt.

Vergleicht man das Bild mit Luftaufnahmen von anderen Flugplätzen, dann würde ich sagen, daß dieses Bild während der Instandsetzung des Flugplatzes durch die Amerikaner entstanden ist.

Die kleinen runden Löcher dürften durch die kontrollierte Sprengung von Munition entstanden sein.

Viele Grüße
Günter
Hallo Günter,

die Aufnahme stammt, wie im ersten Beitrag geschrieben, vom 31. März 1945.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Amerikaner noch Kilometerweit entfernt von Kitzingen. (So auf die Schnelle: Kitzingen wurde erst nach dem 4.4.45 besetzt.)

Die Löcher sind im Übrigen auch noch auf einer Luftaufnahme von 1973 zu sehen.

MfG
Zf :holy:

petzolde
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Beitrag von petzolde » 14.01.2007 11:52

Eine große Anzahl kontrollierter Sprengungen direkt neben einer Bahnstrecke? Konnte es das wirklich geben? Mal abgesehen vom Termin - da hatte man sicherlich andere Probleme: Ende März 1945 hatten die Amerikaner gerade bei Aschaffenburg den Main überwunden, d.h. in Kitzingen nahte die Front.
gruß EP

bfh

Beitrag von bfh » 14.01.2007 13:50

zulufox hat geschrieben:
Hallo Günter,

die Aufnahme stammt, wie im ersten Beitrag geschrieben, vom 31. März 1945.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Amerikaner noch Kilometerweit entfernt von Kitzingen. (So auf die Schnelle: Kitzingen wurde erst nach dem 4.4.45 besetzt.)

Die Löcher sind im Übrigen auch noch auf einer Luftaufnahme von 1973 zu sehen.

MfG
Zf :holy:

Hallo,

wenn die Luftbilder VOR dem Einmarsch der Amerikaner entstanden, dann passen meine Erklärungen natürlich nicht.

Die Betonmischer der Engineer Aviation Battailons sind normalerweise auf Luftaufnahmen sehr gut zu erkennen. Aber die konnten am 31.03.45 ja noch gar nicht dagewesen sein.

Sehr häufig wurde die Bahn während und auch nach dem Krieg zum Abtransport von Blindgängern genutzt. Die Blindgänger wurden dann außerhalb der Städte, in Kiesgruben neben den Bahngleisen gesprengt.
Könnte also passen.

Diese Arbeiten wurde in der Endphase des Krieges überwiegend von KZ-Häftlingen durchgeführt. Die Räumtrupps hatten durchschnittlich 10 Mann und waren in der Nähe der Sprengplätze untergebracht. Hier könnte die Lagerliste auskunft geben. Gab es in Kitzingen ein KZ-Außenlager für ein Bombenräumkommando?

In den Jahren 2005/2006 wurden im Bereich der Harvey Barracks, d.h. dem Flugplatz Kitzingen umfangreiche Altlastenuntersuchungen durchgeführt. Das erstellte Gutachten sollte eigentlich in der Stadtverwaltung Kitzingen vorhanden und auch öffentlich zugänglich sein. Wenn gründliche gearbeitet wurde, dann sollte dort die Antwort zu finden sein.

Am 31.03./01.04.1945 verlegt der Stab des NJG6 von Kitzingen nach Schleißheim. Werde jetzt das KTB des NJG6 raussuchen und dort nachlesen, ob sich ein Hinweis findet


Viele Grüße
Günter

Gast

Re: Flugplatz Kitzingen 1945

Beitrag von Gast » 02.01.2009 14:11

Imme hat geschrieben:Hallo Leute,
auf einem Luftbild vom 31.03.1945 ist nordöstlich des Flugplatzes Kitzingen ein mit Trichtern/Gruben dicht übersähtes Areal erkennbar, dessen Entstehung ich mir nicht erklären kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Trichter durch Bombardierungen entstanden sind (für Sprengbomben zu dicht und begrenzt und für Splitterbomben zu große Trichter).
Hat schon mal jemand so etwas gesehen? Kann es ein, dass dort Gruben ausgehoben wurden um Abfälle/Trümmer zu beseitigen?
Tschüss

Danke für die interessanten Luftaufnahmen, mit denen ich aber nicht ganz klar komme, wenn diese wirklich das Gebiet nordöstlich des Flugplatzes darstellen sollen. Ich finde auf Google Earth den Bach nicht, den man auf dem Luftbild ausmachen kann.
Was dagegen stimmen könnte ist, daß es sich um Bombentrichter handelt. Vom Flugplatz Kitzingen aus hat meines Wissens nach die Luftwaffe der Wehrmacht mit sogenannten Betonbomben, wahrscheinlich vom Typ ZC 50 oder ZC 250, Abwürfe geübt. Die Zielgebiete lagen wahrscheinlich in relativer Nähe zum Flugplatz. Aber nordöstlich gab es schon damals eine Ansiedlung (Großlangheim) und ein derart breiter Bach, der, wie dargestellt, in einen fast quadratischen See mündet, fließt dort nicht?!
Was für mich auch nicht paßt: Von 10 Uhr nach 4 Uhr verläuft eine Trasse (Weg, Straße, Eisenbahnlinie). Die Trichter grenzen im Bild rechts ganz nah an diese Trasse, aber kein einziger Einschlag auf der Trasse. Präzision?

Weißt Du näheres oder hast Du weitere Bilder?

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