Privatbunker in Berlin-Steglitz

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
sjwhn
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ich auch

Beitrag von sjwhn » 11.01.2007 18:00

...das interessiert nun schon sehr.

Angesichts der beschriebenen zweifelhaften Devotionalien fragt man sich aber, was für eine Gesellschaft der Ansicht des Erbauers nach entstehen sollte, wenn man erst wieder aus dem Bunker rauskommt :shocked:

Gast

Beitrag von Gast » 30.01.2007 00:22

...und wo sind jetzt die Bilder?

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René
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Beitrag von René » 31.01.2007 23:48

Wenn Pech, dann richtig :-(

Nachdem meine Kamera sich weigerte, in dieser aberwitzigen Umgebung zu arbeiten, liegt nun der edle Spender seiner analogen Aufnahmen im Krankenhaus. Die Bilder kommen, versprochen versprochen. Bitte habt noch etwas Geduld, bis der Kollege und Bunkerfreund wieder genesen ist. :oops:
Man kann das Leben nicht verlängern, nicht verbreitern- aber vertiefen :-)

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René
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Bildasse!

Beitrag von René » 12.07.2007 01:35

Man soll eben die Hoffnung niemals aufgeben..
Noch einmal: das hier Abgelichtete war nicht als Scherz, sondern als funktionierender Schutzraum gedacht!

Bild 02a - aufgrund der geringen Deckenhöhe konnten anstelle von Schutzraumtüren nur Klappen eingesetzt werden. Der Bauherr ist mittlerweile fußlahm und stemmte das Mauerwerk unter diesen aus; das fehlende Rahmenteil, Kalksandsteine, Wasser und Mörtel stehen für einen schnellen Verschluss jederzeit bereit.. (ohne Worte, aber es geht ja in diesem Stil weiter).

Bild 04a - Stehklo (leider ohne Vorhang). Im Hintergrund die Wandbeschriftung, "Keine Panik im Schutzfall".

Bild 05a - Artos-Schutzlüfter und Fahrraddynamos der Marke Eigenbau.

Bild 09b - dito, Blick auf Notausstieg (links) und Zugang (rechts unter Lampe)

Bild 10a - links rustikale Bettgestelle, rechts der Altar mit RLB-Helm und Plexiglaskreuz

Bild 10b - dito, das bunte Allerlei auf den Pritschen/ Betten sind Kleidung und Küchengeräte, Bundeswehrfertinahrung von 1997, Verbandszeug, ... was das Herz begehrt.

Bild 14b - gleicher Bauherr, anderer Keller. Unter dem Nachbarhaus ist diese Fleischerei eingerichtet (ehemaliger LS-Keller), die der Fleischermeister auch bis vor wenigen Jahren betrieben hat. Ob die Kripo hier den einen oder anderen Verschwundenen.. lassen wir das. Im Nebenraum war eine kleine Kelterein (auf dem Grundstück wächst Wein), der Raum war leer und unfotogen. Diese beiden Räume hätten dazu dienen sollen, diejenigen, die sowohl Atomkrieg als auch den Bunker überlebt hätten, mit Nahrung zu versorgen. Fleisch und Wein, was will man mehr.
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Beitrag von twendt » 12.07.2007 10:34

Erzähl mal mehr über den Erbauer....
"Eine Behörde hat Entschließungsermessen, wenn sie selbst entscheiden kann, ob sie – bei Vorliegen der tatbestandlichen Voraussetzungen – überhaupt handelt."

D. Küster

Beitrag von D. Küster » 12.07.2007 12:35

Da hätt ich ja nun nicht mehr mit gerechnet, daß wir nochmal einige Fotos zu Deinem Bericht sehen würden. Vielen Dank für die Mühe, die Du Dir gemacht hast.

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Beitrag von René » 12.07.2007 17:15

:oops: Ich auch nicht. Ich bin heilfroh, dass der Bekannte wieder genesen ist! Verschuldigung für die reichliche Verspätung.

Der Erbauer ist Fleischermeister im Ruhestand, heute noch als Hausmeister von drei Wohngebäuden tätig - in deren Kellerräumen sind Schutzraum, Fleischerei und die Kelterei untergebracht. Trotz jahrelanger Antragsflut erhielt er keinerlei Fördergelder und zahlte alles aus eigener Tasche. Andere Mieter im Haus unterstützten ihn teilweise - sowohl mit Muskelkraft, finanziell als auch moralisch.
Der Schutzraum soll einsatzbereit gehalten werden so gut es geht, auch die bereits angesprochene Bücherei bleibt noch ein Weilchen erhalten.

Mein Fazit: Diese Begegnung mit Bauwerk und Bauherr war ein unvergessliches Erlebnis und die Ernsthaftigkeit und Euphorie kann nur als rührend bezeichnet werden. Wohl dem, der noch Ideale hat.. oder auch: Gut gemeint ist nicht gut gemacht.
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Beitrag von HOTVINYL » 12.07.2007 17:26

Hehe,

ja niedlich ist das schon irgendwie, das stimmt...

Vor allem - woher hat der diese "Luken" die sehen schon nicht so aus als würden die grad viel abhalten, eher wie von nem Schiff abmontierte Teilchen...

Sehr interessante Fotos, dennoch, auch von mir Danke und Grüße in die Hauptstadt! :mrgreen:

Chris. ;)

Aber bedenke: gemauerte Bunker sind doch die Besten :pruuust: ....

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Beitrag von René » 12.07.2007 18:11

Zur Ausstattung: sicherheitsrelevante Bauteile stammen tatsächlich von Herstellern mit BZS-Zulassung, so etwa
- Schutzlüfter (Artos)
- Lüftungsleitungen (Artos)
- Abschlüsse (Ucon AG)
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