Marineeinheiten in Süddeutschland?

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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katschützer
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Beitrag von katschützer » 05.11.2006 18:41

hollihh hat geschrieben: die meisten Marinesoldaten im Süden dürften an der UniBw München sein.. :lol:
Mittlerweile wohl schon. Viele fliegerspezifische Einrichtungen der Lw wurden/werden allerdings von den Marinefliegern (den Resten) mitgenutzt
hollihh hat geschrieben: Das Troika System gibt es übrigens immer noch -
Sagte ich doch?!
hollihh hat geschrieben: Mal ernsthaft :
Was sollte die Marine gan im Süden - abgesehen von z.B. zentrale Dienststellen wir Programmierzentren oder Bundeswehrunis ?? Das macht ungefähr soviel Sinn wie Gebirgsjäger in der holsteinischen Schweiz....
Naja, auch Binnengewässer können vermint werden und müssen gesichert werden. Nicht umsonst gabs zB Flusskanonenboote bei vielen Marinen. Und soo doll siehts mit maritimen Fähigkeiten beim Heer auch nicht aus :mrgreen:

MfG
Bei strenger Pflicht
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Biedermann (†)

Beitrag von Biedermann (†) » 05.11.2006 19:31

katschützer hat geschrieben:Und soo doll siehts mit maritimen Fähigkeiten beim Heer auch nicht aus :mrgreen:
MfG
Oha, da werden jetzt alle Flußpioniere (Motto: "§218") aber aufschreien.
Auch in der Lüneburger Heide gab es dauerhaft stationierte Mariner. Sowohl bei der Reichswehr als auch bei der Bundeswehr. In Munster war (zumindest in den 80ern) eine Marinetransporteinheit. Möglicherweise im Zusammenhang mit dem Munitionsdepot, aber ich habe keine Ahnung über Größe und Zweck. Vielleicht haben die auch nur übende Truppe auf dem Platz beim MunTransport unterstützt (Versicherungstruppen, Bademeisterkompanien, etc.).

Grüße
Ingo

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katschützer
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Beitrag von katschützer » 05.11.2006 22:26

Biedermann hat geschrieben:
Bademeisterkompanien
:lol: :lol: :lol:

Naja, vielleicht warn die auch als Verbindung bei TrÜbPl-Kommandanturen eingesetzt. Da hat ja auch die Marine geübt.
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Beitrag von Björn » 06.11.2006 13:04

Nur zur Ergänzung:

Im ProgZLwfFlgWS sind zum Teil schon relativ viele Marineoffiziere eingesetzt. Tja, das hat wohl damit zu tun, daß es anscheinend erstens in der Marine mehr Computerspezialisten gibt und die zweitens in ihren Einheiten auch noch abkömmlich sind und zur Luftwaffe "fremdgehen" dürfen.

Die Tage des Programmierzentrums in Landsberg sind übrigens fast schon gezählt. Sitzen sie derzeit noch im Bunker, kommen sie bald in einen schönen neuen Glaspalast, der eher an Banken oder Versicherungen erinnert, als ans Militär. Habe ich selber schon gesehen und ich muß sagen.... perfektes Beispiel für die neue Tarnung hahaha!!!

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katschützer
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Beitrag von katschützer » 06.11.2006 21:58

Björn hat geschrieben: in ihren Einheiten auch noch abkömmlich sind und zur Luftwaffe "fremdgehen" dürfen.
Wenn deren Einheiten nicht schon aufgelöst sind :x
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jeanpierre
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Beitrag von jeanpierre » 16.04.2010 12:54

76er der Marine (Marineinfanterie) haben vor 1990 regelmässig ABC/SE-Lehrgänge in Sonthofen besucht.
Ebenfalls (bis in die 1970er Jahre) wurden dort auch Marinefeldjäger ("bunte Truppe") ausgebildet.
Darüberhinaus werden "Schlüsselkinder" (Versorger und Stab) ständig bis nach Italien versetzt, Marinesoldaten des San-Dienstes findet man auch in ganz Süddeutschland.

Dienstposten am Bodensee werden heute gerne kolportiert, sind jedoch m.E. Legenden in Tarnflecken. Elektronische Aufklärung/ Kampfführung der Marine macht auch nur in küstennähe Sinn.
Das Leben ist voller Leid, Krankheit, Schmerz – und zu kurz ist es übrigens auch...
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turul
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Beitrag von turul » 16.04.2010 18:23

jeanpierre hat geschrieben:Ebenfalls (bis in die 1970er Jahre) wurden dort auch Marinefeldjäger ("bunte Truppe") ausgebildet.
"Marinefeldjäger" - also Feldjäger nur für die Marine gab es nie. Die Feldjägertruppenteile des Territorialheeres waren allerdings in den Anfangsjahren der Bundeswehr mit Soldaten von Heer, Luftwaffe und Marine im Verhältnis 6:3:1 gemischt besetzt.

Eine solche gemischte Einheit war z.B. damals die 1./FJgBtl I, die im September 1959 in Kiel aufgestellt wurde (Kompanieführung u. Fernmeldezug Kiel, FJgWach-Kommandos in Kiel, Hamburg, Flensburg, und ab 1958 in Plön.

Mit Erlass des Führungsstabes der Bundeswehr vom 22.12.1960 wurde die Feldjägertruppe dann eine Waffengattung des Heeres, die von der Marine stammenden Feldjäger gingen entweder zur Marine zurück oder traten zum Heer über.

Aus der erwähnten 1./FJgBtl I wurde dabei die 1./FJgBtl 710 (reine Heereseinheit), die sich 1967 in die 2./ und 3. FJgBtl 710 (später 610) teilte

An der Schule für Feldjäger und Stabsdienst in Sonthofen gab es noch Anfang der 1980er Jahre einen Hörsaalleiter (Offizier Fachdienst) der ehemals als Marinesoldat Feldjäger gewesen war.


Quelle:
- 25 Jahre Feldjägertruppe. In: TRUPPENPRAXIS, Heft 11/1980, S. 904,
- Herold, Helmut: Die Feldjäger der Bundeswehr - 35 Jahre Entwicklung einer Truppengattung, In: Kameradschaft der Feldjäger (Hrsg.): 250 Jahre Feldjägertruppe, Sonthofen 1990, S. 10 - 13.

Weit in das Binnenland verschlagene Marineangehörige der Bundeswehr gab und gibt es immer noch in Hof an der Saale im nordöstlichsten Bayern bei der im Bereich Eloka tätigen "Fernmelde- und Radarstelle der Bundeswehr" , heute "Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für Technische Aufklärung". Der Dienststellenleiter war über lange Jahre hinweg ein Kapitän zur See.

Quelle: Wurdack, Jörg: Militärgeschichte der Stadt Hof ( = Chronik der Stadt Hof, Band X), Hof 2005, S. 456 ff.

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Beitrag von kuhlmac » 16.04.2010 19:03

wo wir das gerade haben... Marine "eher küstenfern" hatten wir doch auch schon mal hier bei mir vor der Haustür.

viewtopic.php?t=11517&highlight=soest+marine

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Beitrag von Seemann » 16.04.2010 23:25

Sicher gab und gibt es Marineangehöriger an allen möglichen Standorten, ob auf Lehrgängen und dauerhaft.
Ich selbst habe als Mariner 3 Monate im 2.Quartal 1989 in München verbracht, unterbrochen durch einen einwöchigen dienstlichen Aufenthalt in Altenstadt/Schongau.
Durch SKB und Zentralen Sanitätsdienst ist das aktuell nichts besonderes mehr, sondern fast normal.
Man redet ja auch nur noch von "Marineuniformträgern", da bei diesen OrgBereichen keine Unterstellung im Bereich der Marine mehr besteht.

Richtige Marinedienststellen gab es aber auch:
z.B. 1960 die Marinefernmeldestelle 714 in Langenargen am Bodensee als Teileinheit des Marinefernmeldeabschnittes 5 in Flensburg.
Aus dem Marinefernmeldeabschnitt 5 wurde sehr bald 1960 der Aufklärungsanteil ausgegliedert und zum Marinefernmeldeabschnitt 7 geformt. Die Marinefernmeldestelle 714 erhielt die Ergänzung "Peiler Süd".
1968 wurde daraus die Peilzentrale Süd.
Ab 1970 wurde aus dem Marinefernmeldeabschnitt 7 der Marinefernmeldestab 70.
Was danach aus Langenargen wurde, weiß ich nicht. Der Marinefernmeldestab 70 wurde im Rahmen der Übernahme der Aufgaben durch die Streikräftebasis vor ein paar Jahren aufgelöst.

Von der räumlichen Ausdehnung dürfte damit Marinefernmeldeabschnitt 5/Marinefernmeldeabschnitt 7/Marinefernmeldestab 70 mit den Eckpunkten Flensburg und Langenargen bundesweit konkurrenzlos gewesen sein. :-)

Gruß Til

Charly
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Beitrag von Charly » 17.04.2010 11:47

Hallo, also laut luftwaffe.de ist das Programmierzentrum tot und zivilisiert.

"Mit dem ersten Quartal 2007 endete die Geschichte des Programmierzentrums der Luftwaffe für fliegende Waffensysteme in Manching. Die hier in der Vergangenheit durchgeführten Anpassungen der Systemsoftware der verschiedensten Kampfflugzeuge und Hubschrauber der Bundeswehr wurde schrittweise in Kooperationen mit den Herstellerfirmen überführt. " Quellenzitat www.luftwaffe.de

Also wenn dann die kommenden Flugzeuggeneerationen wegen Softwareproblemen reihenweise abstürzen, ist die böse Privatwirtschaft schuld, aber ich glaube das hilft niemandem... :megawut:

Gruß

Charly
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