jeanpierre hat geschrieben:Ebenfalls (bis in die 1970er Jahre) wurden dort auch Marinefeldjäger ("bunte Truppe") ausgebildet.
"Marinefeldjäger" - also Feldjäger nur für die Marine gab es nie. Die Feldjägertruppenteile des Territorialheeres waren allerdings in den Anfangsjahren der Bundeswehr mit Soldaten von Heer, Luftwaffe und Marine im Verhältnis 6:3:1 gemischt besetzt.
Eine solche gemischte Einheit war z.B. damals die 1./FJgBtl I, die im September 1959 in Kiel aufgestellt wurde (Kompanieführung u. Fernmeldezug Kiel, FJgWach-Kommandos in Kiel, Hamburg, Flensburg, und ab 1958 in Plön.
Mit Erlass des Führungsstabes der Bundeswehr vom 22.12.1960 wurde die Feldjägertruppe dann eine Waffengattung des Heeres, die von der Marine stammenden Feldjäger gingen entweder zur Marine zurück oder traten zum Heer über.
Aus der erwähnten 1./FJgBtl I wurde dabei die 1./FJgBtl 710 (reine Heereseinheit), die sich 1967 in die 2./ und 3. FJgBtl 710 (später 610) teilte
An der Schule für Feldjäger und Stabsdienst in Sonthofen gab es noch Anfang der 1980er Jahre einen Hörsaalleiter (Offizier Fachdienst) der ehemals als Marinesoldat Feldjäger gewesen war.
Quelle:
- 25 Jahre Feldjägertruppe. In: TRUPPENPRAXIS, Heft 11/1980, S. 904,
- Herold, Helmut: Die Feldjäger der Bundeswehr - 35 Jahre Entwicklung einer Truppengattung, In: Kameradschaft der Feldjäger (Hrsg.): 250 Jahre Feldjägertruppe, Sonthofen 1990, S. 10 - 13.
Weit in das Binnenland verschlagene Marineangehörige der Bundeswehr gab und gibt es immer noch in Hof an der Saale im nordöstlichsten Bayern bei der im Bereich Eloka tätigen "Fernmelde- und Radarstelle der Bundeswehr" , heute "Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für Technische Aufklärung". Der Dienststellenleiter war über lange Jahre hinweg ein Kapitän zur See.
Quelle: Wurdack, Jörg: Militärgeschichte der Stadt Hof ( = Chronik der Stadt Hof, Band X), Hof 2005, S. 456 ff.