Panzerfurt / Ersatzübergangsstelle
- Jan Hartmann
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Moin!
Anbei ein paar weitere Foto's zu der Eingangs angesprochenen Übergangsstelle, insbesondere auch von den massiven Pollern. Heute habe ich gesehen das auch auf der linken Flusseite zwei gleichartige Poller stehen. Sieht schon nach einem ziemlich massiven Ponton aus, den man da verankern könnte. Evtl. doch eine Übungsstelle?
Gruß
Jan
Anbei ein paar weitere Foto's zu der Eingangs angesprochenen Übergangsstelle, insbesondere auch von den massiven Pollern. Heute habe ich gesehen das auch auf der linken Flusseite zwei gleichartige Poller stehen. Sieht schon nach einem ziemlich massiven Ponton aus, den man da verankern könnte. Evtl. doch eine Übungsstelle?
Gruß
Jan
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- Buddelflink
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Panzerfurt/Ersatzübergangsstellen
Moin,Moin.
Ich bin durch Zufall auf diesen Thread gestoßen und möchte hier einige Punkte richtigstellen.
Von Okt. 1974 bis Nov. 2005 war ich in der Scharnhorst-Kaserne in verschiedenen Verwendungen stationiert.
Folgende Einheiten waren seit 1956 bis zur Schließung am 31.12.2007 stationiert.(Bild 1)
In Lingen waren von der Aufstellung 1956 bis 1981 stationiert:
PzBrig 33 mit StKp und BrigSpähZg
PzBtl 333
PzPiKp 330
InstKp 330
NSchKp 330
Die PzBrig 33 verlegt nach Celle und Celle/Scheuen, wobei die Masse des Personals in Lingen blieb.
Hauptwaffensystem KPz M48 und KPz Leopard 1A1
Ab 1981 Umgliederung zur Heimatschutzbrigade 52 (HSchBrig 52)
mit StKp
PzBtl 523
PzBtl 524 (TA) teilaktiv, Tle 1./Kp und 2./PzBtl 524 waren aktiv und dem PzBtl 523 unterstellt
PzPiKp 520
InstKp 520
NSchKp 520
Hauptwaffensystem KPz Leopard 1A1 und nach Umrüstung KPz M48 GA2(105mm)
Umgliederung 1991 zur Jägerbrigade 52
mit StKp
JgBtl 523
Hauptwaffensysteme neben der Jägerausstattung 10 Mrs 120mm,6 FK 20mm,18 PARS MILAN.
Im Jahre 1995 erfolgte die Auflösung der JgBrig 52 und in Lingen verblieben bis 2007 die LogBrig 1 und nach deren Auflösung das LogRgt 16.
Im Nov. 2005 verlegte das LogRgt 16 nach Delmenhorst und wurde dort wieder zur LogBrig 1 EK aufgestellt.
Das erstmal zu den Einheiten, ich habe zur Übersicht nicht alle genannt. Anhand der Takt. Zeichen waren es natürlich mehr, aber in Bezug zu den Übergangsstellen waren hier die Kampftruppen interessant.
Diese Panzerfurten und Übergangsstellen gehörten in den Zeiten des Kalten Krieges neben den vorbereiteten Sperren zu dem sog. GDP.
Dieser General Defence Plan überzog die Bundesrepublik mit einem System von Sperren und Einrichtungen, die in einem Ernstfall zum Tragen gekommen wären.
Zu diesem System gehörten auch diese Übergangsstellen im Bereich Lingen und Listrup.
Die Übergangsstellen waren so gebaut, das tiefwatfähige Gefechtsfahrzeuge nach kurzer Vorbereitungszeit das Gewässer durchqueren konnten. Für nicht tiefwatfähige Gefechtsfahrzeuge mußten Pioniere Pontonbrücken oder sog. Amphibienfahrzeuge zu Schwimmbrücken bauen.
Weiterhin mußte sichergestellt werden, das auch die Rad-Kfz der Kampfverbände das Gewässer überqueren konnten.
So waren die Übergangsstellen mit Fest- und Ankerpunkten sowie Pollern ausgestattet, um die Schwimmbrücken zu sichern.
Ebenso konnte ein Fährbetrieb mit Amphibienfahrzeugen eingerichtet werden.
Alle Übergangsstellen waren auch im Flußgrund befestigt.(Kopfsteinpflasterung).
Diese Übergangsstellen wurden unteranderem mit Flugabwehr gesichert. (PzFlak,PzFlaRak)
In der Regel wurden solche Übergänge bei Nacht gebaut und überquert.
Falls Interesse besteht kann ich noch ein paar Bilder scannen, die einen solchen Gewässerübergang zeigen.
Gruß
Nobby
Ich bin durch Zufall auf diesen Thread gestoßen und möchte hier einige Punkte richtigstellen.
Von Okt. 1974 bis Nov. 2005 war ich in der Scharnhorst-Kaserne in verschiedenen Verwendungen stationiert.
Folgende Einheiten waren seit 1956 bis zur Schließung am 31.12.2007 stationiert.(Bild 1)
In Lingen waren von der Aufstellung 1956 bis 1981 stationiert:
PzBrig 33 mit StKp und BrigSpähZg
PzBtl 333
PzPiKp 330
InstKp 330
NSchKp 330
Die PzBrig 33 verlegt nach Celle und Celle/Scheuen, wobei die Masse des Personals in Lingen blieb.
Hauptwaffensystem KPz M48 und KPz Leopard 1A1
Ab 1981 Umgliederung zur Heimatschutzbrigade 52 (HSchBrig 52)
mit StKp
PzBtl 523
PzBtl 524 (TA) teilaktiv, Tle 1./Kp und 2./PzBtl 524 waren aktiv und dem PzBtl 523 unterstellt
PzPiKp 520
InstKp 520
NSchKp 520
Hauptwaffensystem KPz Leopard 1A1 und nach Umrüstung KPz M48 GA2(105mm)
Umgliederung 1991 zur Jägerbrigade 52
mit StKp
JgBtl 523
Hauptwaffensysteme neben der Jägerausstattung 10 Mrs 120mm,6 FK 20mm,18 PARS MILAN.
Im Jahre 1995 erfolgte die Auflösung der JgBrig 52 und in Lingen verblieben bis 2007 die LogBrig 1 und nach deren Auflösung das LogRgt 16.
Im Nov. 2005 verlegte das LogRgt 16 nach Delmenhorst und wurde dort wieder zur LogBrig 1 EK aufgestellt.
Das erstmal zu den Einheiten, ich habe zur Übersicht nicht alle genannt. Anhand der Takt. Zeichen waren es natürlich mehr, aber in Bezug zu den Übergangsstellen waren hier die Kampftruppen interessant.
Diese Panzerfurten und Übergangsstellen gehörten in den Zeiten des Kalten Krieges neben den vorbereiteten Sperren zu dem sog. GDP.
Dieser General Defence Plan überzog die Bundesrepublik mit einem System von Sperren und Einrichtungen, die in einem Ernstfall zum Tragen gekommen wären.
Zu diesem System gehörten auch diese Übergangsstellen im Bereich Lingen und Listrup.
Die Übergangsstellen waren so gebaut, das tiefwatfähige Gefechtsfahrzeuge nach kurzer Vorbereitungszeit das Gewässer durchqueren konnten. Für nicht tiefwatfähige Gefechtsfahrzeuge mußten Pioniere Pontonbrücken oder sog. Amphibienfahrzeuge zu Schwimmbrücken bauen.
Weiterhin mußte sichergestellt werden, das auch die Rad-Kfz der Kampfverbände das Gewässer überqueren konnten.
So waren die Übergangsstellen mit Fest- und Ankerpunkten sowie Pollern ausgestattet, um die Schwimmbrücken zu sichern.
Ebenso konnte ein Fährbetrieb mit Amphibienfahrzeugen eingerichtet werden.
Alle Übergangsstellen waren auch im Flußgrund befestigt.(Kopfsteinpflasterung).
Diese Übergangsstellen wurden unteranderem mit Flugabwehr gesichert. (PzFlak,PzFlaRak)
In der Regel wurden solche Übergänge bei Nacht gebaut und überquert.
Falls Interesse besteht kann ich noch ein paar Bilder scannen, die einen solchen Gewässerübergang zeigen.
Gruß
Nobby
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- derlub
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Re: Panzerfurt/Ersatzübergangsstellen
Hallo.Nobby hat geschrieben:
Falls Interesse besteht kann ich noch ein paar Bilder scannen, die einen solchen Gewässerübergang zeigen.
Gruß
Nobby
Also mich würden solche Bilder sehr interessieren.
Viele Grüße,
Christoph
Panzerfurt/Ersatzübergangsstellen
Moin,Moin.
Werde mal sehen was ich noch an guten Bildern habe. Schätze heute am frühen Abend hab ich einiges eingescannt. Erst ruft noch die Arbeit.
Gruß
Nobby
Werde mal sehen was ich noch an guten Bildern habe. Schätze heute am frühen Abend hab ich einiges eingescannt. Erst ruft noch die Arbeit.
Gruß
Nobby
- katschützer
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Sowas von!Krakau hat geschrieben: Hat "Katschützer" diese herrliche Tafeln schon gesehen?
Von links oben nach rechts unten:
PzAufklBtl 3
PzAufklBtl 9
ArtBtl 441
PzBrg 33
StKp PzBrg 33
PzBtl 333
PzArtBtl 335
NschBtl 336
FlakBttr 330 (Gepard)
InsKp 330
PzPiKp 330
HSchBrg 52 (vermutlich ist die StKp gemeint)
PzBtl 523
2./ PzBtl 524
PzPiKp 520
NschKp 520
InstKp 520
HSchBtl 523
NschBrg 800
NschAusbZtr/ NschBrg 800
2. / NschBtl 804 (UmschlagKp)
InstBrg 1
InstRgt 16
Interessant wäre, wann, wo und zu welchem Anlass das Schild gestanden hat. Alles in Allem fast eine Division, die da unterwegs war.
MfG
Bei strenger Pflicht
Getreu und schlicht
Getreu und schlicht
Taktische Zeichen
Moin,Moin.
@Katschützer
Du bist gut drauf. Fast alles richtig. Die takt. Zeichen wurden aufgestellt für den letzten Tag der offenen Tür am 24.09.2005.
Sie zeigen die Einheiten, die in der Zeit von 1956 bis 2005 in Lingen stationiert waren.
Also ähnlich wie eine "Ahnentafel".
Zu den kleinen "Patzern".
PzFlakKp 330 war noch mit M42 ausgestattet und wurde 1969 aufgelöst.
Statt HSchBtl 523 setze JgBtl 523.
Statt NSchBrig 800 setze VersKdo 800.
Statt InstBrig 1 setze LogBrig 1.
Statt InstRgt 16 setze LogRgt 16.
Gleich kommen die Bilder zum Gewässerübergang.
Gruß
Nobby
@Katschützer
Du bist gut drauf. Fast alles richtig. Die takt. Zeichen wurden aufgestellt für den letzten Tag der offenen Tür am 24.09.2005.
Sie zeigen die Einheiten, die in der Zeit von 1956 bis 2005 in Lingen stationiert waren.
Also ähnlich wie eine "Ahnentafel".
Zu den kleinen "Patzern".
PzFlakKp 330 war noch mit M42 ausgestattet und wurde 1969 aufgelöst.
Statt HSchBtl 523 setze JgBtl 523.
Statt NSchBrig 800 setze VersKdo 800.
Statt InstBrig 1 setze LogBrig 1.
Statt InstRgt 16 setze LogRgt 16.
Gleich kommen die Bilder zum Gewässerübergang.
Gruß
Nobby
Panzerfurt/Ersatzübergangsstellen
Moin,Moin.
Anbei die ersten Bilder eines Gewässerüberganges im Tiefwaten.
Die dazugehörige Tiefwatausstattung wurde durch die NSchKp in einen gewässernahen Verfügungsraum gebracht, da diese Ausstattung nur auf Divisionsebene vorhanden war.
Zu dieser Tiefwatausstattung gehörte der 2m Schacht, 3 Atemretter, Werkzeug zum Aufbau des Schachtes, (wie z.B. Drehmomentschlüssel), Gummidichtungen für die einzelnen Schachtsegmente, 6m Verbindungskabel für den Sprechsatz des Kdt um die Verbindung mit der Pz-Besatzung sicherzustellen.
Mit aufgesetzten Schacht hatte der KPz eine Höhe von 4,62m. (2,62m Höhe KPz und 2m Schacht).
Alles wurde in einem Satz in einer Transportkiste angeliefert, die in den Bildern teilweise zu sehen sind.
Im Frieden durfte unter Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen ein Wassertiefe von 4m durchquert werden.
Zur Vorbereitung am KPz gehörte unteranderem das Aufpumpen der Tauchhydraulik der Wanne mit einem Betriebsdruck von 60 bar. Drehen des Turmes auf "11:00 Uhr" um den Fahrer zu ermöglichen, bei einem Notfall über den Richtschützensitz und dann über den Tauchschacht auszusteigen. Aufpumpen der Turmdrehkranzdichtung mit 2 bar, Verschließen der Blende mit Zusatzstopfen (MG u. Turmzielfernrohr), Schließen der Klappen Entfernungsmesser, Aufsetzen einer Gummikappe auf die Rohrmündung und Rohr "höchste" Erhöhung, Aufsetzen einer Gummikappe auf das Kdt-Zielfernrohr,Abbau des Fla-MG und als letztes Abbau der Schutzgitter im KPz.
Nach Abschluß dieser Maßnahmen war der KPz nicht mehr Kampffähig!!!!!!!!!!!!!
Deswegen kann man sich vorstellen, das diese Gewässerübergänge grundsätzlich Nachts stattfanden.
Weiterhin wurde unter gegenseitiger Sicherung erst ein Brückenkopf gebildet, d.h. als erstes wurden Infantrie oder abgesessene PzGren mit schweren Waffen übergesetzt.
Jetzt erstmal genug mit der Theorie, jetzt Bilder Teil 1.
Gruß
Nobby
Anbei die ersten Bilder eines Gewässerüberganges im Tiefwaten.
Die dazugehörige Tiefwatausstattung wurde durch die NSchKp in einen gewässernahen Verfügungsraum gebracht, da diese Ausstattung nur auf Divisionsebene vorhanden war.
Zu dieser Tiefwatausstattung gehörte der 2m Schacht, 3 Atemretter, Werkzeug zum Aufbau des Schachtes, (wie z.B. Drehmomentschlüssel), Gummidichtungen für die einzelnen Schachtsegmente, 6m Verbindungskabel für den Sprechsatz des Kdt um die Verbindung mit der Pz-Besatzung sicherzustellen.
Mit aufgesetzten Schacht hatte der KPz eine Höhe von 4,62m. (2,62m Höhe KPz und 2m Schacht).
Alles wurde in einem Satz in einer Transportkiste angeliefert, die in den Bildern teilweise zu sehen sind.
Im Frieden durfte unter Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen ein Wassertiefe von 4m durchquert werden.
Zur Vorbereitung am KPz gehörte unteranderem das Aufpumpen der Tauchhydraulik der Wanne mit einem Betriebsdruck von 60 bar. Drehen des Turmes auf "11:00 Uhr" um den Fahrer zu ermöglichen, bei einem Notfall über den Richtschützensitz und dann über den Tauchschacht auszusteigen. Aufpumpen der Turmdrehkranzdichtung mit 2 bar, Verschließen der Blende mit Zusatzstopfen (MG u. Turmzielfernrohr), Schließen der Klappen Entfernungsmesser, Aufsetzen einer Gummikappe auf die Rohrmündung und Rohr "höchste" Erhöhung, Aufsetzen einer Gummikappe auf das Kdt-Zielfernrohr,Abbau des Fla-MG und als letztes Abbau der Schutzgitter im KPz.
Nach Abschluß dieser Maßnahmen war der KPz nicht mehr Kampffähig!!!!!!!!!!!!!
Deswegen kann man sich vorstellen, das diese Gewässerübergänge grundsätzlich Nachts stattfanden.
Weiterhin wurde unter gegenseitiger Sicherung erst ein Brückenkopf gebildet, d.h. als erstes wurden Infantrie oder abgesessene PzGren mit schweren Waffen übergesetzt.
Jetzt erstmal genug mit der Theorie, jetzt Bilder Teil 1.
Gruß
Nobby
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