Stuttgarter Bunkerhotel

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
Saska
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Beitrag von Saska » 21.03.2013 20:21

Hallo Christel

Vielen Dank für diese intersannten Bilder dieser Türe in einem erstaunlich gutem Erhaltungszustand.

Diese Türe ist ebenfalls wie im Stuttgarter Bunker eine Panzerbauteil aus dem Bauprogramm der deutschen Landesbefestigungen. Allerdings ist dies eine völlig behelfsmässig zusammengestelltes Ensemble aus zwei unterschiedlichen Türen verschiedenen Typs welche in einen dafür gekürzten Türrahmen gesetzt wurden. Hier entspricht nichts der Norm und dieses Konstrukt wurde dann auch noch entgegen aller Vorschriften verbaut.

Die Türflügel sind jeweils zwei Oberteile, welche unterschiedlich in der Höhenabmessung sind. Die zweiteiligen Panzertürblätter waren immer gleich hoch in der Abmessung und somit wirklich mittig im Türrahmen aneinander anschlagend eingesetzt. Grund hierfür war der, dass somit ein Umbau der Türblätter von links auf rechts anschlagend möglich war,falls notwendig.

Wie man sieht ist dies hier nicht der Fall. Das obere Türblatt ist kleiner als das Untere.

Deutlich erkennt man auch die unterschiedlichen Abmessungen im lichten Abstand zwischen den jeweiligen beiden Anschlagbändern. Hinzu kommt noch, dass die Gewehrscharte einmal mittig und einmal 1/3 zu 2/3 im Türblatt verteilt angeordnet ist. Wer sich den Türrahmen ansieht, der übrigends auch orginal ist, der erkennt dass dieser seitlich aufgetrennt und dann wieder zusammengeschweist wurde. Hier wurde der zu große Rahmen den beiden unterschiedlichen Türblättern angepasst, sprich abgelängt.

Entsprechend der Einbauvorschrift sollte der Türrahmen in der Wand eingebaut werden, wie bei Außentüren so üblich. Hier wurde er aber auf eine Wand aufgedoppelt. Vermutlich deshalb, weil es die Türoffnung schon vorher gab, wofür ja die Zimmertüre mit dem Bundbartschloss spricht. Also ein nachträglicher Einbau von einem zusammengebastelten Konstrukt aus Restbeständen weil wohl nichts anderes verfügbar war.

Die Gwehrscharten sollten hier übrigends nicht überbewertet werden um noch auf den Gedanken von Klaus einzugehen. Sie wurden lediglich als Notlösung angesehen, da deren Bestreichungswinkel sehr eingeschränkt ist. Hätte ein verbunkertes Bauwerk wirklich planmässig zur verteidigung hergerichtet werden sollen, so hätte es eine flankierende Eingangsverteidigung in Form einer Maschinengewehrscharte erhalten, sowie abgeknickte Eingangsflure mit Innenscharten usw. Das hier aber ist aus dem reinen Grund der Materialknappheit entstanden. Hinzu kommt ebenfalls, dass die Einbauweise der aufgedoppelten Türe nur eine bedingte Verteidigungsfähigkeit zulässt.

Grüße Sascha

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