Berlin Document Center

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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ReinhardG
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Berlin Document Center

Beitrag von ReinhardG » 20.08.2006 14:23

Gibt es zu der Bunkeranlage Berlin, Wasserkäfersteig 1 irgendwelche Erkenntnisse? Dort war ja das Berlin Document Center untergebracht, in viewtopic.php?t=7987&highlight=berlin+w ... E4fersteig wird von einer "Gestapo-Abhörzentrale" gesprochen.

Ich habe aber Hinweise darauf, dass die Anlage bis zum Kriegsende der Reichspost gehört hat - die Deutsche Post hat nach dem Krieg in den zu der Anlage gehörenden Dienstvillen Mitarbeiterfamilien untergebracht, die anderswo ausgebombt waren. Das spricht nicht unbedingt dagegen, dass die Gestapo dort (wie anderswo auch) abgehört hat, aber es legt doch eher die Vermutung nahe, dass es sich um eine normale, verbunkert angelegte Ortsnetzvermittlungsstelle gehandelt haben könnte. Womöglich auch beides - immerhin sind die zwei recht großen Dienstvillen auf dem Grundstück (stehen heute noch) doch auffällig.

Kennt jemand genaue Ausmaße oder Pläne des unterirdischen Teils der Anlage, die Rückschlüsse ermöglichen?

Gruß - Reinhard.

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Beitrag von ReinhardG » 20.08.2006 14:36

Nachtrag: hier eine .kmz auf den Standort der Dienstvillen (mit den grauen Schieferdächern nördlich und südlich des Punktes). Östlich davon (mit roten Ziegeldächern) befinden sich Neubauten, diese stehen vermutlich auf der alten Bunkeranlage.

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 20.08.2006 16:09

Moin!

Ich habe auch schon Gerüchte gehört, es sei eine Anlage der Luftwaffe gewesen - wirkliche, ernstzunehmende Quellen dazu habe ich bisher nicht gefunden.

Mike

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Beitrag von ReinhardG » 20.08.2006 16:18

Wie schon gesagt - die nicht zum BDC gehörenden Gebäude kamen nach dem Krieg ins Vermögen der Post und diese hat darin Mitarbeiter einquartiert. Eine mir entfernt bekannte Familie ist so dort hinein geraten, sie bewohnten später eines der Häuser selbst, nachdem die Post irgendwann das Ganze an die Bewohner verkauft hat. Natürlich zum Schnäppchenpreis aka Einheitswert, wie das damals üblich war. Über die Vorgeschichte der Anlage konnten sie mir aber auch nichts sagen, da sie dort nicht beschäftigt waren und nach dem Krieg der alliierte Teil bereits abgetrennt war. Inzwischen wohnen sie aus Altersgründen auch nicht mehr dort.

Ich folgere daraus, dass die ganze Liegenschaft zur Post gehört hat, was ja für eine Fernmeldeanlage auch normal war. Die ganze Gegend dort wurde ja in den 30er-Jahren besiedelt, eine neue OVSt wäre dafür nichts Ungewöhnliches.

Dass da trotzdem irgendwelche Geheimdienste aktiv waren, ist damit natürlich auch nicht ausgeschlossen. Ich hatte die Hoffnung, dass die Geschichte nach der Schließung des BDC irgendwie dokumentiert worden ist.

Gruß - Reinhard.

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