Ein weiteres Stück des historischen Bahnhofs Bergedorf-Süd verschwindet: Wie die Bergedorfer Zeitung heute berichtet, rollen am Montag die Abrissbagger, um einen 1906 gebauten Lokschuppen abzureißen - den letzten in Bergedorf.
Laut des Berichts war in dem Gebäude von 1906 bis 1953 die zentrale Lokreparatur der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (GBE) untergebracht. Um 1920 wurden noch zahlreiche Anbauten errichtet, um der boomenden Nachfrage nach Dampflok-Wartungen nachzukommen (in der Zeitung ist ein großes Foto um 1930, es ist es aber urheberrechtlich geschützt und ich kann es hier nicht posten). Die anderen Gebäude verschwanden, seit 1953 der Bahnbetrieb eingestellt wurde - bis auf den einen Schuppen. Das gemauerte Gebäude soll neun Meter hohe Mauern (40 cm dick) und eine etwa 500 Quadratmeter große Grundfläche haben.
Anlass für den Abriss ist der marode Zustand: Nachdem der Schuppen über Jahrzehnte vor sich hin vegetierte, stürzte seit 2005 das Dach nach und nach ein, auch ansonsten ist die Bausubstanz schlecht. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) als Eigentürmer sollen lt. des Zeitungsberichts seit 2000 einen Mieter gesucht haben. Verhandelt wurde unter anderem über die Nutzung als Lagerhalle, Kulturpalast, Waschstraße, Ausstellungshalle. Eine Privatbahn wollte ihn auch wieder als Lokschuppen nutzen. Gescheitert ist alles an den hohen Mietforderungen - denn die VHH hätten den Angaben nach rund 1,5 Millionen Euro in eine Sanierung inkl. Einbau einer Heizung und Wasseranlage zahlen müssen.
Jetzt erfolgt also der nur einige 10.000 Euro teure Abriss. Schade.
Ich werde nachher mal runterfahren und das Gebäude zumindest auf Fotos sichern.
Grüße
Der Lohbrügger
Lost:100 Jahre alter Lokschuppen der BGE fällt am Montag
Hallo Lohbrügger,
Tja, schade jetzt nach hundert Jahren.
Hier noch kleine Ergänzugen und Danke für die tollen Bilder.
Die Bahnhofserweiterungen fanden im 1. Weltkrieg statt- also in erster Linie von 1917 bis 1918 ausgelöst durch den enormen Verkehr nach Geesthacht zu den Sprengstofffabriken. Danach wurden die Gebäude im Wesentlichen nur noch optimiert. Die Ausmaße kann man noch ganz gut erkennen, bei der Autofirma Oehlers finden sich noch die Fundamente der alten Wagenhalle (von 1925) auf dem Abstellplatz für PKW. Zwischen Wagenhalle und der jetzt abgerissenen Werkstatt war eine Holzhalle der eigentliche Lokschuppen vorhanden. Diese wurde 1956 abgerissen, um Stellflächen für die Busse zu schaffen.
Das Werkstattgebäude selbst wurde laut Zeichnung 1928 auf den Fundamenten des alten Gebäudes errichtet. Damit hatte die BGE eine moderne Werkstatt.
Es wurde zum Schluss nur ein Gleis genutzt. Das kleine Gebäude vor der rechten Schuppentür war die Kesselschmiede und schon zu BGE Zeiten vorhanden. Die zugemauerten Fenster auf den Bildern lassen noch die diverse Anbauten erahnen.
Gruß
Stefan
Tja, schade jetzt nach hundert Jahren.
Hier noch kleine Ergänzugen und Danke für die tollen Bilder.
Die Bahnhofserweiterungen fanden im 1. Weltkrieg statt- also in erster Linie von 1917 bis 1918 ausgelöst durch den enormen Verkehr nach Geesthacht zu den Sprengstofffabriken. Danach wurden die Gebäude im Wesentlichen nur noch optimiert. Die Ausmaße kann man noch ganz gut erkennen, bei der Autofirma Oehlers finden sich noch die Fundamente der alten Wagenhalle (von 1925) auf dem Abstellplatz für PKW. Zwischen Wagenhalle und der jetzt abgerissenen Werkstatt war eine Holzhalle der eigentliche Lokschuppen vorhanden. Diese wurde 1956 abgerissen, um Stellflächen für die Busse zu schaffen.
Das Werkstattgebäude selbst wurde laut Zeichnung 1928 auf den Fundamenten des alten Gebäudes errichtet. Damit hatte die BGE eine moderne Werkstatt.
Es wurde zum Schluss nur ein Gleis genutzt. Das kleine Gebäude vor der rechten Schuppentür war die Kesselschmiede und schon zu BGE Zeiten vorhanden. Die zugemauerten Fenster auf den Bildern lassen noch die diverse Anbauten erahnen.
Gruß
Stefan