Tunnel vom Bahnhof Ostkreuz zum Osthafen

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
bitti
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Beitrag von bitti » 29.07.2006 10:48

Olli, interessante Ausführungen zur Wagenbereitstellung. Allerdings hätte man auch von Schöneweide aus ohne Kopfmachen über Biesdorfer Kreuz zum Osthafen fahren können.

Rummelsburg als Zugbildungsbahnhof für Güterverkehr ist schon etwas ungewöhnlich, denn es war ja eigentlich Bw + Bww für den Reisezugverkehr.

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Ollie
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Beitrag von Ollie » 29.07.2006 11:46

Hallo,

Volker schrieb:

Vielleicht kannst Du mir auch die (ehemalige) Funktion des auf den hier angehängten Fotos gezeigten Bauteils erklären.

Nee, leider nicht, da wundere ich mich schon seit x Jahren, was das Teil für einen Sinn hatte, eine Überführung oder ähnliches ist an der Stelle ja sinnlos.

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Beitrag von Gast » 29.07.2006 13:22

Das bekommen wir schon noch heraus. Ist ja eher jüngere Geschichte.
Etwas abweichend zum eigentliche Tunnelthema möchte ich noch ein paar Fotos der Bahnverbindung zum Glaswerk Stralau anhängen. Zumal die Gleise auf den Fotos in vorherigen Beiträgen schon zu sehen waren.
Beginnen möchte ich den Spaziergang an der Stelle, an welcher das Schild steht, das vom Ende des Anschlußgleises der BEHALA kündet. Unmittelbar daneben befindet sich als äußerstes Gleis der Bahnanlage der Abzweig welcher zum Glaswerk Stralau führt.
Bild 1 Zeigt diese Stelle in Richtung Bahnhof Ostkreuz und Bild 2 von etwa gleicher Position in Richtung Glaswerk. Auf dem dritten Bild durch lange Brennweite verkürzt, ist das weitere Restgleis in gleicher Blickrichtung wie beim zweiten Foto zu sehen.
Auf bild vier sind wir schon am Einfahrtstor zum Glaswerk. Beim genauen Hinschauen erkennt man vor dem in Blickrichtung linken Torflügel ein weiteres Gleis, welches in ein Tor führt, welches dem gezeigten gegenüber liegt. Die Weiche lag bereits hinter dem Tor.
Auf dem letzten Foto noch mal der Blick zurück und um 180 Grad gewendet in Richtung Bahnhof Ostkreuz. Hier sehen wir auch noch einmal die Überbrückung des Gleises zum Osthafen.

Volker
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Beitrag von Gast » 29.07.2006 13:43

Neben der Strecke sind noch Reste von Masten zu sehen. ich denke mal es waren Masten welche eine Oberleitung hielten.

Schon erstaunlich wie die Erinnerung an Dinge verblaßt mit welchen man nicht unmittelbar zu tun hat. Ich bin sicher zu Zeiten als die Masten noch standen, mehrfach dort vorbeigekommen zu sein oder ich habe von der S-Bahn hinübergesehen. Das bekümmert mich manchmal. es ist aber andererseits auch ganz gut. es wäre stinklangweilig, bei allem immer gleich alles zu wissen.

Entdeckt habe ich drei Mastfußpaare in etwa 80 bis 90 Meter Abstand voneinander links und rechts der Straße stehend. Auf der vorherigen Fotoserie sieht man links neben dem blauen PKW eines der Fragment. Hier noch einmal drei dieser Reste abgelichtet. Die Maße betragen etwa 40 cm * 10 cm.

Volker
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Beitrag von Gast » 30.07.2006 07:20

ich habe mich heute mal mit einem Bahnfan Arbeitskollegen unterhalten. Der warf die Version Stellwerk für das unbekannte Überbauwerk in den Ring. Das könnte der Unterbau dafür gewesen sein. Das Problem für mich daran, es gibt schon ein OKS Stellwerk.
Es könnte vielleicht sein, das an dieser Stelle ein Stellwerk geplant war. Umbaupläne von Karl Cornelius existierten. Das Stellwerk OKO wurde gar realisiert (BJ 1914).
Die Zeit der Planung stimmt auch mit der Eröffnung des Osthafens ganz gut überein. Kurz vor dem 1. Weltkrieg.

Volker

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Beitrag von Ollie » 30.07.2006 17:25

bitti schrieb:
Allerdings hätte man auch von Schöneweide aus ohne Kopfmachen über Biesdorfer Kreuz zum Osthafen fahren können.


Hätte man, wenn man denn auf der Strecke von Schöneweide in Richtung Biesdorfer Kreuz (über Wendenheide, Eichgestell, Wuhlheide) Platz gehabt hätte. Das war die meistbefahrene Bahntrasse im damaligen Ostberlin, die konnte und wollte der zuständige Technologe nicht mit Übergabefahrten bzw Nahgüterzügen mit zweitrangiger (also nicht eiliger oder verderblicher) Fracht blockieren. Im Osthafen wurde damals vorwiegend Baumaterial, Getreide und Schrott ver- und entladen, wobei es auf einige Stunden oder auch Tage Transportzeit nicht ankam, auf der o.g. Strecke fuhren dagegen sehr viel Durchgangsgüterzüge mit Import- und, als noch wichtiger eingestuft, Exportgütern, welche in Wuhlheide in die entsprechenden internationalen Güterzüge eingestellt wurden.

@Volker:
Zu dem fraglichen Bauwerk kurz vor dem Tunnelmund sagte mir einer der damaligen Rangierer, dass sie dieses "Tunnelchen" gerne als Lademaß für den eigentlichen, recht engen und mit einer 90 - Grad - Kurve ausgestatteten Tunnel nutzten, so nach dem Prinzip: Was da durchpasst, passt auch durch den Tunnel zum Hafen. Ich bezweifele aber, dass das der eigentliche Sinn des Bauwerks war, da hätte man auch einen Metallrahmen, wie sonst üblich aufstellen können.

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Beitrag von Gast » 31.07.2006 06:51

Hallo Ollie,

das klingt so, als hätte schon zu Zeiten dieses ehemaligen Rangierers nichts oder nichts mehr auf dem "Tunnelchen" gestanden. Auf diesem befinden sich übrigens parallel drei genietete Stahlträger. Wie man selbst aus dem All sieht. Aber ohne die Nieten :lol:

Volker
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Beitrag von Ollie » 31.07.2006 09:28

Hallo,

aus eigener Anschauung weiß ich, dass im Jahr 1983 das Bauwerk schon so wie heute ausgesehen hat, also keine Aufbauten trug. Ob damals noch zu erkennen war, was da mal draufstand bzw. ob überhaupt was draufstand, weiß ich nicht, hat mich - wie so vieles (leider) - damals nicht interessiert. Heute, mit dem Wissen um die schnelle Vergänglichkeit der Dinge geht man mit ganz anderen Augen durch die Welt.

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Beitrag von Gast » 02.08.2006 17:09

hier noch mal zwei Fotos vom Tunnelchen. Das erste zeigt ein Detail von der oberen Tunnelkante Richtung OK. Deutlich zu sehen ist auch einer der Träger. Die anderen Träger sieht man auf dem zweiten Bild - wenn auch sehr schlecht. Es ist gar nicht so einfach durch schmutzige und zerkratzte Scheiben der S-Bahn vernünftige Fotos zu machen. Vor allem wenn die Bahn fährt den richtigen Zeitpunkt zu treffen. Ich versuche es erneut und werde Euch mit dem Resultat konfrontieren :lol:

Volker
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Beitrag von Gast » 03.08.2006 17:40

habe einen neuen Versuch unternommen. Diesmal aus der S-9 Richtung Spandau. Für Ortsfremde zur Erklärung. Die S-9 biegt am Bahnhof Ostkreuz ab und verringert - wohl hauptsächlich wegen der Qualität der Brücken - die Geschwindigkeit stark.
So richtig gefällt mir das Foto zwar nicht, es ist aber etwas besser geworden.

Volker
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