Briesen Kaserne in Flensburg
Ich grabe den Thread mal aus...ist Euch altgedienten Flensburgern bekannt, ob der Übungsplatz der Briesenkaserne bis an die sogenannte "Betonstrasse" (offiziell Grenzstrasse oder Landesstrasse 192 genannt) heranreichte, so im Gebiet Ellund/Wallsbüll?
Um diese neulich nach Sanierung wieder freigegebene Strasse herum sind manche alte Einfahrten u.ä., die irgendwie "nach Militär riechen", selbst wenn man nichts genaues erkennen kann.
Um diese neulich nach Sanierung wieder freigegebene Strasse herum sind manche alte Einfahrten u.ä., die irgendwie "nach Militär riechen", selbst wenn man nichts genaues erkennen kann.
StoÜpl Harrislee
Hallo Swift,
der StoÜpl Harrislee bestand aus einem südlichen Teil nördlich der Briesenkaserene ,westlich des Flugplatzes bis rauf zur B 199 und den anschließenden nördlichen Teil westlich des "Ochsenweges" bis hoch zur L 192 "Grenzstraße" (Ellunder Weg) . Die "alten Einfahrten" was und wo sie die Dir aufgefallen sind, müsstest Du schon näher beschreiben.
Der ehem. StOüpl wurde zum großen Teil gekauft von der Stiftung Naturschutz und heißt jetzt Stiftungsland Schäferhaus, ein tolles Natur- und Erholunggebiet .
http://www.suite101.de/content/stiftung ... urg-a75535
Falls Dir im nördlichen Teil noch Panzer oder Panzerspuren begegegnen, kann es sein, das diese von der FFG -Flensburger Fahrzeugbau stammen, die dort auch nach Ende des StOüpl eine Panzerteststrecke betrieben. Ob das heute auch noch so ist weiß ich nicht.
Grüsse
bettika
der StoÜpl Harrislee bestand aus einem südlichen Teil nördlich der Briesenkaserene ,westlich des Flugplatzes bis rauf zur B 199 und den anschließenden nördlichen Teil westlich des "Ochsenweges" bis hoch zur L 192 "Grenzstraße" (Ellunder Weg) . Die "alten Einfahrten" was und wo sie die Dir aufgefallen sind, müsstest Du schon näher beschreiben.
Der ehem. StOüpl wurde zum großen Teil gekauft von der Stiftung Naturschutz und heißt jetzt Stiftungsland Schäferhaus, ein tolles Natur- und Erholunggebiet .
http://www.suite101.de/content/stiftung ... urg-a75535
Falls Dir im nördlichen Teil noch Panzer oder Panzerspuren begegegnen, kann es sein, das diese von der FFG -Flensburger Fahrzeugbau stammen, die dort auch nach Ende des StOüpl eine Panzerteststrecke betrieben. Ob das heute auch noch so ist weiß ich nicht.
Grüsse
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana
Vielleicht darf ich noch meine 5 Cent dazutun
Mein alter Herr ist Anfang 1945 als 16 jähriger RAD-Mann über das Gelände gescheucht worden. Die RAD-Abteilung war in den erwähnten Baracken untergebracht. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber diese Baracken wurden erst von der RAD-Einheit 1944 oder 1945 selbst aufgestellt. So meine Erinnerung der Schilderungen. Mitte April 1945 wurde die RAD-Abt. dann zum "Entsatz von Berlin und des Führers" per Bahntransport in Marsch gesetzt. Die Abteilung kam bis zum westlichen Ende der Heerstr. Dann war der Krieg vorbei. Und die Russen nahmen ein paar Rollen Stacheldraht, rollten diese aus und pferchten ein paar hundert Mann dort ein. In der ersten Nacht, während die Bewacher den Beuteschnaps ausgiebig probierten, ob dieser noch nicht verdorben war, haute dann die RAD-Abt. meines Vaters fast geschlossen Richtung Westen ab. Durch die Ortskenntnis Einiger in der Abt. gelangte man auf Nebenwege bis in die Gegend von Helmstedt. Dort erneute Gefangennahme, diesmal durch die Engländer. Abtransport wieder zurück nach Flensburg zum alten Lager. Dieses war belgt durch SS-Einheiten. Ich vermute durch zurückflutende Einheiten aus Dänmark. Die SS-Männer sollen dann ihre letzten Vorräte aufgebraucht haben und auch eine feierliche Soldbuch-Verbrennung zelebriert haben und dann das Lager verlassen haben. Dann konnte die RAD-Abt. wieder einziehen. Mein Vater sprach auch davon, dass sie am Flugplatz arbeiten mußten und der Flugplatz voller Beutemaschinen war und diese Maschinen durch die Engländer ausgiebig Probe geflogen wurden. Zu Anfang waren sogar die Flugabwehr- Waffen in dem Zustand wie diese verlassen wurden, d.h. voll aufmunitioniert und schußfertig.
Entlassung dann im August 1945 über Bad Segeberg.
Treppenwitz der Geschichte: 1992 wurde mein Stiefsohn zu den Instandbesetzern in die Briesenkaserne eingezogen. Während der AGA rödelte er über denselben Acker, auf dem schon mein Vater geschliffen wurde. Im übrigen stand damals noch eine Baracke aus der Hitler-Zeit. Nämlich rechts von der Wache der Briesen-Kaserne, von außen gesehen.
Soweit mein Bericht.
Mein alter Herr ist Anfang 1945 als 16 jähriger RAD-Mann über das Gelände gescheucht worden. Die RAD-Abteilung war in den erwähnten Baracken untergebracht. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber diese Baracken wurden erst von der RAD-Einheit 1944 oder 1945 selbst aufgestellt. So meine Erinnerung der Schilderungen. Mitte April 1945 wurde die RAD-Abt. dann zum "Entsatz von Berlin und des Führers" per Bahntransport in Marsch gesetzt. Die Abteilung kam bis zum westlichen Ende der Heerstr. Dann war der Krieg vorbei. Und die Russen nahmen ein paar Rollen Stacheldraht, rollten diese aus und pferchten ein paar hundert Mann dort ein. In der ersten Nacht, während die Bewacher den Beuteschnaps ausgiebig probierten, ob dieser noch nicht verdorben war, haute dann die RAD-Abt. meines Vaters fast geschlossen Richtung Westen ab. Durch die Ortskenntnis Einiger in der Abt. gelangte man auf Nebenwege bis in die Gegend von Helmstedt. Dort erneute Gefangennahme, diesmal durch die Engländer. Abtransport wieder zurück nach Flensburg zum alten Lager. Dieses war belgt durch SS-Einheiten. Ich vermute durch zurückflutende Einheiten aus Dänmark. Die SS-Männer sollen dann ihre letzten Vorräte aufgebraucht haben und auch eine feierliche Soldbuch-Verbrennung zelebriert haben und dann das Lager verlassen haben. Dann konnte die RAD-Abt. wieder einziehen. Mein Vater sprach auch davon, dass sie am Flugplatz arbeiten mußten und der Flugplatz voller Beutemaschinen war und diese Maschinen durch die Engländer ausgiebig Probe geflogen wurden. Zu Anfang waren sogar die Flugabwehr- Waffen in dem Zustand wie diese verlassen wurden, d.h. voll aufmunitioniert und schußfertig.
Entlassung dann im August 1945 über Bad Segeberg.
Treppenwitz der Geschichte: 1992 wurde mein Stiefsohn zu den Instandbesetzern in die Briesenkaserne eingezogen. Während der AGA rödelte er über denselben Acker, auf dem schon mein Vater geschliffen wurde. Im übrigen stand damals noch eine Baracke aus der Hitler-Zeit. Nämlich rechts von der Wache der Briesen-Kaserne, von außen gesehen.
Soweit mein Bericht.
Grüße
Thomas
1974 Gefreiter, 1982 Meister, 2001 Opa
Für was hätte ich dann ein Abi gebraucht?
Thomas
1974 Gefreiter, 1982 Meister, 2001 Opa
Für was hätte ich dann ein Abi gebraucht?
Auch wenn dieser Thread schon etwas älter ist, so habe ich doch auf meiner Seite ein Luftbild der Briesen Kaserne: http://www.panzergrenadierbrigade16.de/ ... serne.html.
Im Sommer war ich zuletzt einmal dort und muss feststellen, dass das Wohngebiet zwar eng bebaut ist, aber eigentlich ganz nett wirkt. Viele der ehemaligen Blocks wurden zur Mehrfamilienhäusern umgebaut.
Im Sommer war ich zuletzt einmal dort und muss feststellen, dass das Wohngebiet zwar eng bebaut ist, aber eigentlich ganz nett wirkt. Viele der ehemaligen Blocks wurden zur Mehrfamilienhäusern umgebaut.
Briesen-Kaserne/ StoÜpl
Hallo ,
da doch einige dabei sind ,die die Briesenkaserne noch kannten, meine Fragen:
Wie funktionierten die "Flugabwehrschießübungen" auf dem südlichen Bereich des StOÜpl?
Zwischen zwei Masten wurde eine an Drahtseilen geführte "Flugzeug-Attrappe"
bewegt, auf die geschossen wurde. Womit denn und wozu, unter "Flugabwehrschießübungen " hatte ich mir schon was grösseres vorgestellt?
Im Hintergrund sind noch ein großer Gittermast und einige Gebäude sichtbar. Die Einrichtungen sollte zu den US-Amerikanern gehört haben. Wozu der Gittermast und was machten die Amis in der Briesenkaserne?
(Ich hoffe, man erkennt noch was auf den Bildern)
grüsse aus Flensburg
bettika
da doch einige dabei sind ,die die Briesenkaserne noch kannten, meine Fragen:
Wie funktionierten die "Flugabwehrschießübungen" auf dem südlichen Bereich des StOÜpl?
Zwischen zwei Masten wurde eine an Drahtseilen geführte "Flugzeug-Attrappe"
bewegt, auf die geschossen wurde. Womit denn und wozu, unter "Flugabwehrschießübungen " hatte ich mir schon was grösseres vorgestellt?
Im Hintergrund sind noch ein großer Gittermast und einige Gebäude sichtbar. Die Einrichtungen sollte zu den US-Amerikanern gehört haben. Wozu der Gittermast und was machten die Amis in der Briesenkaserne?
(Ich hoffe, man erkennt noch was auf den Bildern)
grüsse aus Flensburg
bettika
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„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana
- zulufox
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Re: Briesen-Kaserne/ StoÜpl
Hallo Bettika,bettika hat geschrieben:Wie funktionierten die "Flugabwehrschießübungen" auf dem südlichen Bereich des StOÜpl?
Zwischen zwei Masten wurde eine an Drahtseilen geführte "Flugzeug-Attrappe"
bewegt, auf die geschossen wurde. Womit denn und wozu, unter "Flugabwehrschießübungen " hatte ich mir schon was grösseres vorgestellt?
grüsse aus Flensburg
bettika
das sollte eigentlich Fliegerabwehrschießübungen heißen. Fliegerabwehr aller Truppen, hier insbesondere Schießen mit MG von der Drehringlafette oder dem Fliegerdreibein.
Geschossen wurde mit den "Blauen Bohnen", der blauen Übungsmunition aus Plastik. Geübt werden sollte das Schießen und Treffen mit Vorhalt. Die Ballistik der Übungsmunition ließ die Nutzung auf Standortübungsplätzen zu.
MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
Re: Briesen-Kaserne/ StoÜpl
Hallo, Bettina!zulufox hat geschrieben: das sollte eigentlich Fliegerabwehrschießübungen heißen. Fliegerabwehr aller Truppen, hier insbesondere Schießen mit MG von der Drehringlafette oder dem Fliegerdreibein.
Geschossen wurde mit den "Blauen Bohnen", der blauen Übungsmunition aus Plastik. Geübt werden sollte das Schießen und Treffen mit Vorhalt. Die Ballistik der Übungsmunition ließ die Nutzung auf Standortübungsplätzen zu.
MfG
Zf
Kann dem Jürgen da nur zustimmen. Da wurden Flugzeugmodelle (wie auf den Fotos zu sehen), die zwischen 1 und 2 Meter groß waren, aufgehängt und hin und her gezogen - "fliegen" eben. Und am Boden wurde mit dem MG mit ausgeklappten FLAB-Visier (natürlich!), Fliegerdreibein oder der Drehringlafette - bzw. bei unseren Begleitern mit da hingestelltem Unimog - geschossen.
In Ostenholz/Bergen StOÜBPl z.B. haben wir auch mit allen unseren LKW-Typen mitten im Wald diese Techniken als Stationsausbildung gemacht, also 10t gl und 1017. Und da wurde eben auch auf diese Modelle an Drahtseilen an Masten geschossen.
Meiner Erinnerung nach wurde bei beiden auch mit der FK20 Zielübungen gemacht, aber nicht geschossen.
Grüße
Zuletzt geändert von kuhlmac am 16.02.2011 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
Achja, die Amis... die waren u.a. für "uns" da... bzw. wir eher für die. Stichworte: Meyn, Lance, usw..
294th Arty Group HHD, 99th Ordnance Det und früher mal 75th FArt Det.
im Rahmen der nuklearen Teilhabe:
Findest du Informationen hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleare_Teilhabe
http://www.usarmygermany.com/Units/Army ... tm#History
viewtopic.php?t=1709&highlight=meyn
..und wenn du mal die Forumssuche mit "meyn" traktierst, wirst du viele Sachen finden.
Die Amis hatten da ihre dienstlichen Räume in einem extra Gebäudekomplex hinter dem T-Bereich, entsprechende Funkverbindungen usw. deswegen auch die Masten.
Liebe Grüße nach FL
Christian
294th Arty Group HHD, 99th Ordnance Det und früher mal 75th FArt Det.
im Rahmen der nuklearen Teilhabe:
Findest du Informationen hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleare_Teilhabe
http://www.usarmygermany.com/Units/Army ... tm#History
viewtopic.php?t=1709&highlight=meyn
..und wenn du mal die Forumssuche mit "meyn" traktierst, wirst du viele Sachen finden.
Die Amis hatten da ihre dienstlichen Räume in einem extra Gebäudekomplex hinter dem T-Bereich, entsprechende Funkverbindungen usw. deswegen auch die Masten.
Liebe Grüße nach FL
Christian