Sprengschächte (Schachtdeckel in Brücke)

Vorbereitete Sperren, Sperranlagen und zugehörige Infrastruktur
Joeketti
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Nebenbei

Beitrag von Joeketti » 20.07.2003 22:51

Hallo,
wie Du ganz richtig bemerkst, kommt kein Krieg von Heute auf Morgen, ein Krieg muss immer angefangen werden. Wer heute in Nürnberg in der ersten Reihe sitzen würde, diese Beurteilung überlass ich jedem selber.
Mit freundlichem Gruss,
Joachim.

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Lacky
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Beitrag von Lacky » 21.07.2003 10:51

HW hat geschrieben: In diesem Zusammenhang fällr mir ein, dass die Bundeswehr mit Anlagen (ortsfest und mobil) und mit Personal nur bis zu einer bestimmten Km-Zahl sich der Grenze zur DDR und zur Tschechoslowakei in Friedenzeiten nähern durfe. Ich meine es war 5, 6 oder 10 Km (Vielleicht weiß jemand es genau). Unter anderem aus diesem Grund wurde auch die Grenze dort vom Bundesgrenzschutz gesichert und bestreift. Außgenommen waren auch die Alliierten-Truppen.
Moin erstmal!

Das die Bundeswehr sich in einem bestimmten Abstand zur ehemaligen DDR-Grenze halten mußte, habe ich zwar schon öfter gehört, halte ich aber für ein Gerücht. Zum Beispiel lag die lübecker Hanseaten-Kaserne in Blankensee keine zwei Kilometer vom Grenzstreifen entfernt.

Lacky
Mut ist oft ein Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht - Sir Peter Ustinov

Gast

Beitrag von Gast » 21.07.2003 12:33

moin!

das mit der bw und der ex-innerdeutschen grenze ist fakt.
hintergründe dazu kenne ich nicht, würden mich aber auch interessieren.
es könnte sein, dass man nicht unnötig mit bw-fahrzeugen bzw soldaten in grenznähe irgendwelche "mißverständnisse" provozieren wollte.

ich meine, dass sogar die jungs von den grenznahen radarstationen / horchposten ebenfalls nur in zivil diese posten angefahren sind.

abschließend hierzu noch zwei stories die das ganze ein wenig hintermauern.
1.
ich war mit einem freund ende der 70er direkt an der elbe angeln. es war der elbabschnitt wo die elbe geleichzeitig die grenze zur ddr bildete.
dort waren zoll bzw bgs stets auf streife.
wir wurden angehalten, die übliche prozedur lief ab (woher, wohin, papiere usw) soweit war alles ok. dann die frage ob wir über nacht angeln wollten, ja wollten wir, nächste frage war dann konkret ob wir ein zelt aus bw-beständen dabei hätten.... :crazy:

hatten wir natürlich nicht, auf die nachfrage weshalb die das wissen wollten wurde nur knapp geantwortet, es wäre verboten in bw-zelten in grenznähe zu übernachten...

2.
bw-story :mrgreen:
die aufgabe meiner damaligen einheit brachte es mit sich, dass wir für den ernstfall recht genau wissen mußten wie es am grenzzaun aussieht.
zu diesem zwecke wurden exkursionen durchgeführt.
diese erfolgten stets in zivil, die fahrten wurden mit einem vw-bus in oliv-grün durchgeführt, der stets zur grenze sichtgeschützt abgestellt wurde.
dadurch waren zum teil recht ordentliche märsche abzureissen.
in grenznähe wurde niemand mehr mit dem dienstrang angesprochen, im gegenteil, man vermied es sogar personen direkt mit dem namen anzusprechen.

also, ich denke das es nur darum ging nicht in uniform bzw in offentsichtlichen militärfahrzeugen in grenznähe rumzueiern.
ob es wirklich ein verbot gab, ist mir, wie beschrieben, nicht bekannt.
ich weiss nur das zB die ami´s zum teil bei manövern mit gefechtsfahrzeugen bis an den grenzstreifen gefahren sind.

Holger

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 21.07.2003 12:51

Moin,

Nach einer sehr allgemeinen Information muß es Sprengschächte nicht nur an der ehemaligen innerdeutschen grenze gegeben haben, sonder auch am niederrhein.
weiß jemand hier vielleicht jemand etwas mehr zum Niederrhein ?
Oder sollte es sich hierbei um eine Finte handeln?

NATO-Straßen gibt es hier einige und am Niederrhein wimmelte es während der Zeit des kalten Krieges nur so von alliierten Einrichtungen, die während der vergangenen 10 Jahren allerdings sehr stark im Rahmen des Konversionsprozesses zurückgefahren worden sind.

Gruß Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 21.07.2003 13:01

Moin!

Vorbereitete Sperren - und dazu gehören auch SAprengschacht-Anlagen - gab es durchaus nicht nur in Grenznähe. Und der Niederrhein bietet sich ja als natürliches Hindernis an.

Mike

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Beitrag von Lacky » 21.07.2003 14:41

dwarslöper hat geschrieben:moin!

das mit der bw und der ex-innerdeutschen grenze ist fakt.
hintergründe dazu kenne ich nicht, würden mich aber auch interessieren.
es könnte sein, dass man nicht unnötig mit bw-fahrzeugen bzw soldaten in grenznähe irgendwelche "mißverständnisse" provozieren wollte.

ich meine, dass sogar die jungs von den grenznahen radarstationen / horchposten ebenfalls nur in zivil diese posten angefahren sind.

Holger
Moin Holger!

Kann es eventuell sein, daß es nur eine "Bannmeile" von einem Kilometer oder weniger war? Das wäre auch einleuchtend, ansonsten wären ja sämtliche BW-Einrichtungen auf Lübecker Stadtgebiet nicht möglich gewesen.

Lacky
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Beitrag von Gast » 21.07.2003 16:03

moin Lacky,

bannmeile klingt auch nicht schlecht....
ich denke aber das es irgendwo sicherlich (eine vielleicht geheime) regelung/befehl für den einsatz von bw-soldaten im zonenrandgebiet gab.
nur wo??
ich hoffe ja noch das evtl. ein ex-bw´ler hier durchs forums stolpert, der hierzu vielleicht genaueres weiss....

apropos.....sprengschächte, da geht es hier doch eigentlich drum...

spiegel-leser wissen mehr:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 53,00.html

muß mike nun seinen artikel umschreiben/ergänzen??

Holger

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Beitrag von MikeG » 21.07.2003 16:29

Moin!

Nee, muss er nicht :-) Leider ist seit dem Erscheinen des "Focus" und der steigenden Popularität von "Reality-TV" der Spiegel auch nicht mehr, was er mal war.

Wenn ich mal den Füllstoff herausstreiche und somit den eigentlichen Inhalt konzentriere, bleibt nicht viel übrig: Ein Typ, den niemand so richtig kennt, behauptet, daß die Briten den Plan hatten, im Kriegsfall "Atomminen" in Deutschland einzusetzen. Der Plan wurde aber nicht ausgeführt, die Dinger nicht einmal gebaut.

Erstaunlich, wieviel Text so wenig Substanz doch hergibt.

Daß ADM hohe TNT-Äquivalente haben und neben der Sprengwirkung auch eine verhältnismäßig kleinräumige Gefechtsfeldverseuchung verursachen, war ja nun bereits bekannt. Auch, daß der Einsatz zur Sprengung unterschiedlichster Anlagen und als Sperrsprengstoff gedacht und geplant war, kann man nachlesen. Was bleibt übrig? Der Name "Blue Peacock", ein paar Jahreszahlen und Gewichtsangaben. Nun ja, mag sein, daß besagter Historiker Recht hat. Neu daran ist lediglich, daß diese Pläne schon recht früh existiert haben.

Mike

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Beitrag von Matze » 21.07.2003 16:41

Man merkt, daß das Sommerloch um sich greift, so daß auch Berichte und Reports veröffentlicht werden, die man sonst so wohl nicht zu lesen bekommen würde. Man achte nur auf diese ganze "Spam"-Diskussion (womit ich nicht sagen will, daß das kein Problem ist) in den Medien.
Womit Mike auf jeden Fall Recht hat, ist das "Aufblähen" von diesem angeblichen Plan, der so schnell wieder begraben wurde bzw. nicht ausgeführt wurde. Da gibt es bestimmt noch jede Menge von, man muß nur tief genug "buddeln". :lol: Abgesehen davon erschreckt es mich nicht besonders, daß uns unsere treuen Verbündeten gerne "geopfert" hätten.

Gruß
Matze

Andreas
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ADM

Beitrag von Andreas » 21.07.2003 17:49

Auszug aus einem Interview des Spiegel mit dem Altbundeskanzler Helmut Schmidt :

[...]

SPIEGEL: Gehört zu den Erfahrungen auch, dass die deutsche Regierung sich in der internationalen Politik besondere Zurückhaltung auferlegen sollte?

Schmidt: Wenn Not am Mann ist, muss man auch ganz ernste Konflikte wagen. Die Notstandsgesetzgebung war so einer - ein anderer zum Beispiel die Verhinderung eines durch die Nato diesseits des Eisernen Vorhangs zu verlegenden atomaren Landminengürtels.

SPIEGEL: Wie bitte?

Schmidt: Das war 1970, zu meiner Zeit als Verteidigungsminister, und ist gar nicht öffentlich geworden. Es hätte sowohl in Amerika als auch in Deutschland einen Riesenaufstand gegeben.

SPIEGEL: Und wer wollte das machen?

Schmidt: Die amerikanisch geführte Nato. Die deutschen Spitzengeneräle waren entsetzt, als dieser neue Verteidigungsminister die Pläne über den Haufen schmiss. Der fand Gott sei Dank einen amerikanischen Kollegen, der das genau richtig einschätzen konnte - jedenfalls auf den deutschen Protest hin. Ein dritter Fall war der berühmte Nato-Doppelbeschluss. Den haben ja die Amerikaner nicht erfunden, sondern die Europäer - Valéry Giscard d'Estaing, James Callaghan und ich.

[...]

Quelle: Spiegel, Heft 14/2001

Na denn...

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