Sprengung von Winkelturm

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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Leif
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Sprengung von Winkelturm

Beitrag von Leif » 17.04.2006 22:13

Hallo.
Dan hat diese sehr interessanten Kopien zur Verfügung gestellt. Sie stammen aus der Revue d'Information des Troupes Francaises d'Occupation en Allemagne, Ausgabe August 1949.
Gezeigt wird die Sprengung des Winkelturms bei der Firma Flohr am 28. Juni 1949. Dies wurde durchgeführt von französichen Pionieren aus Berlin. Angegeben ist Borsigwalde Florstr.
Wenn der Text, welcher die Durchführung der Sprengungsvorbereitung usw. beschreibt, übersetzt werden soll, so bitte eine PM an mich, dauert ein paar Tage.

Herzlichen Dank nochmals an Dan!

Viele Grüße,
Leif
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derlub
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Beitrag von derlub » 17.04.2006 22:49

Hi!
Kann es sein, dass man den Winkelturm einfach nur um ein paar Etagen "tieferlegen" wollte?! :mrgreen:

Wirklich sehr interessante und wohl auch seltene Bilder. :thumbup:
Danke auch von mir.
Grüsse,
Christoph

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 18.04.2006 11:37

Kann es sein, daß der Zuckerhut die Sprengung zunächst einmal ganz gut überstanden hat? Wenn ich mir die Bilderso ansehen, dann habe ich den Eindruck, als wären die Schäden vor allem im Umfeld entstanden...

Grüße, Eric
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Leif
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Beitrag von Leif » 18.04.2006 16:27

Hi Eric,
ich dachte, Du verstehst Französisch?

Laut Text ist der Turm mit 8 Ladungen à 20 Kilo gesprengt worden. Das Besondere an dieser Sprengung war, daß auf die nur 40m entfernten Gebäude Rücksicht genommen wurde und deshalb der Turm bis zur 5. Etage mit Wasser gefüllt wurde (~360 qm). Da Wasser unkomprimierbar ist, gibt es auch so eine saubere Sprengung. Die 7./8./9. Etage sind in einem Stück übriggeblieben (Da war kein Wasser). Ziel erreicht: Turm unbrauchbar und kein Sprengstück weiter als 40 m geflogen, bzw. gravierende Schäden verursacht.

Das war die Kurzfassung...

Viele Grüße,
Leif

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 18.04.2006 16:37

Danke für Deinen dezenten Seitenhieb...erst lesen, dann schreiben

Nach Deiner netten Kurzfassung habe ich mir einfach noch mal beide Aufnahmen vorher/nachher angesehen, :lol: , zähle ich die Segmente, komme ich natürlich - selbst wenn ich keine Kenntnisse der Sprache hätte - zu einem klaren Ergebnis: Sprengung erfolgreich, Turmspitze des "pain-de-sucre" erhalten :holy:

Gruß, Eric
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hollihh
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Beitrag von hollihh » 19.04.2006 09:06

Naja, so "intakt" sahen manche der Gebäude wohl auch vor der Sprengung nicht aus.
In der EIfel hat man nach dem Krieg viele Westwallbunker auch zunächst mit Wasser gefüllt und dann gesprengt. Durch das Wasser wird die Druckwelle innerhalb des Gebäudes besser verteilt - die Splitter fliegen nicht so weit und man benötigt viel weniger Sprengstoff. Wassersäcke nutzt man auch heute noch häufig, wenn man z.B. Löcher in Decken oder Wände sprengen möchte..

Heute werden Bunker wohl gar nicht mehr gesprengt, sondern mit hydraulischen betätigten Werkzeugen "weggeknackt"..

Gruß

Holli

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Beitrag von Gast » 19.04.2006 10:52

hollihh hat geschrieben: Heute werden Bunker wohl gar nicht mehr gesprengt, sondern mit hydraulischen betätigten Werkzeugen "weggeknackt"..
Hallo,
zumindest hier wurde ein Bunker in "Knabbertechnik" zerkleinert. Der Bunker war etwa 80m lang und 10m breit und stand auf der gegenüberliegenden Seite eines Wohnviertels. Bei einer Sprengung hätte es wohl Schäden bei benachbarten Häusern gegeben.
Die "Knabberei" am Bunker dauerte ca 4-6 Wochen und war auch sehr Lärmintensiv.

Hier findet Ihr Bilder und Infos von der Abrissaktion (bißchen Scrollen): http://www.12move.de/home/bunker-bs/presse1.htm

Gruß vom BSler

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Beitrag von MikeG » 19.04.2006 15:15

Moin!
Auch heute werden Bunker durchaus noch gesprengt - allerdings verbietet sich dies meist aufgrund der Gefährdung umliegender Bauten. Von der Kostenseite her ist diese Art der "rapiden Zerkleinerung" selbstverständlich nach wie vor meist am günstigsten.

Mike

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