Sprengschachtbohrgerät

Vorbereitete Sperren, Sperranlagen und zugehörige Infrastruktur
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suchratte
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Sprengschachtbohrgerät

Beitrag von suchratte » 31.12.2005 16:59

Hallo bei www.vebeg.de kann man ein Sprengschachtbohrgrät haben ( Teile davon ) unter Rubrik gemischtes
Lagerbezirk : Amstetten

petzolde
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Beitrag von petzolde » 31.12.2005 18:36

Ich habe zwar noch nie mit einem Sprengschachtbohrgerät zu tun gehabt, aber ich könnte mir vorstellen, daß es so etwas wie ein Bohrgerät für Bohrpfähle/Bohrpfahlwände ist. Also Bohrdurchmesser ca. 0,6 bis 1 m, aber keine Arbeitstiefe von zB 15 m.
Wie tief sind die tiefsten Sprengschächte? Welche Durchmesser?
gruß EP

Gast

Beitrag von Gast » 31.12.2005 19:18

Die Sprengschachtförderer oder Bohrgeräte B3G der Bundeswehr wahren zu Zeiten des kalten Krieges, als Teil der Pioniertruppe, zur Erstellung von Sprengschächten (auch für atomare Sprengmittel) vorgesehen.

Finden konnte man die B3Gs in den Maschinenkompanien der Pionierbataillone in Zugstärke mit vier Geräten und verschiedenen LKWs zum Transport des Zubehörs und Mehrzweckraupen.

Sprengschachtförderer oder Bohrgerät (hergestellt von der Firma Wirth) wahren auf IVECO-Magirus LKW montiert und eigentlich für eine Tiefe bis 20 m vorgesehen.

Das Bohrloch hat einen Durchmesser von etwa 50 cm.

Während des Somaliaeinsatzes wurde mit diesen Geräten ein 100 Meter tiefer Brunnen gebohrt.

Vom PiBrBtl 330 in Speyer, wurde der Rekord aufgestellt als man 1996 eine Tiefe von 250 Metern erreichte.
Das Bohrgerät wurde inzwischen durch ein neues ersetzt.
Dieses ist nun gänzlich für die Schaffung von Brunnen (im Einsatz) vorgesehen.

Bilder dazu bei www.pioniertruppe.com

petzolde
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Beitrag von petzolde » 01.01.2006 10:12

Danke für den Hinweis auf den Pionierlink - interessante Geräte dort. Soweit auf dem Bild erkennbar, ist der Sprengschachtförderer (welch ein Wort!) nichts anderes als ein olivfarbenes Brunnen-Bohrfahrzeug.
gruß EP

Gast

Beitrag von Gast » 01.01.2006 11:52

petzolde hat geschrieben:..., ist der Sprengschachtförderer (welch ein Wort!) nichts anderes als ein olivfarbenes Brunnen-Bohrfahrzeug.
gruß EP
...deshalb hieß das ding bei der bundeswehr ja auch richtigerweise -sprengschachtfertiger-, abgekürzt -SSFtr.
alternativ auch -erdbohrgerät-

hier einige bilder der ehemaligen 4 erdbohrgeräte der bundeswehr.
http://www.panzerbaer.de/helper/bw_erdb ... 3a-001.htm

die schweizer haben in ihrem sortiment übrigens eine technische löung aus dem sprengstoffbreich zu anfertigung provisorischer sprengschächte. dort wird mittels einer spezialladung ein schacht vor ort in den untergrund gesprengt, der dann wieder die eigentlichen sprengladungen aufnimmt.

Gast

Beitrag von Gast » 01.01.2006 12:35

Bei uns hieß das Ding nur Bohrgerät.

Wir haben für den Bohrzug immer die Spülbecken fürs Bohren geschoben (wenn es denn mal tiefer war als die 15 bis 25 Meter Standardtiefe). Dann wurde nass gebohrt.

suchratte
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Beitrag von suchratte » 12.02.2006 16:43

Hallo
bei Vebeg gibts wieder ein Sprengschachtbohrgerät zu haben
Diesmal mit Meißel und Bohrkopf
Depot Rheine

Gast

Beitrag von Gast » 12.02.2006 21:15

Salü!

Im Anhang noch ein paar Infos.

Quelle: Karl Anweiler/Rainer Blank: "Die Rad- und KIettenfahrzeuge der Bundeswehr, 1956-1986", Friedberg 1987, S. 171 und 179.
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Gast

Beitrag von Gast » 12.03.2006 21:05

Auch wenns schon ein wenig her ist... habe lange nicht mehr reingeschaut.

Die Bundeswehr bekommt neue 440PS-starke Bohrgeräte, im Gegensatz zu den Niederländern (MAN) auf Mercedes-Benz Actros 4144 Fahrgestell. Kann ich persönlich angesichts der vorhandenen MAN KAT nicht verstehen (wäre ja einfacher vom logistischen her...), aber das BWB hat entschieden.

Copyright ist auf den Bildern abgegeben.

Bild

Deutlich erkennbar: Die nach vorne geschobene Actros MP2 Hütte.
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Zum Vergleich der niederländische MAN:

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