Größtes Mun-Depot in Westeuropa?

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 26.07.2006 11:04

Moin KON,

die Veränderungen sind sehr augenfällig!
Bei meinem Besuch im Sommer vergangenen Jahres haben sich im Bereich des ehemaligen Haupttores noch diverse Gebäude befunden. Diese sollten - nach Information eines ehemals dort beschäftigten Zivilangestellten - in den "kommenden Wochen" vollständig entfernt werden.

Ob dies zwischenzeitlich realisiert wurde ist mir nicht bekannt.

Interessant ist aber auch, was folgender Quelle des BICC zu entnehmen ist: http://www.bicc.de/publications/other/h ... il3/iv.pdf

Grüße, Eric
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KON
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Beitrag von KON » 26.07.2006 12:31

Hallo Eric

Sehr schöner Link. Leider ist einiges davon Wirklichkeit geworden.
In den letzten Wochen ist der gesammte Eingangsbereich ( St. Barbarastr. ) zurück gebaut worden. ( Siehe Bild Roter Bereich ist bereits weg gebaggert) Selbst ausserhalb gegenüber der alten Feuerwache ( die ja auch schon abgerissen ist ) wurde ein Teil des Parkplatzes entfernt. Hierbei Interessant: der entfernte Parkplatz ist durch eine neue Zaunanlage mit ins Depot aufgenommen worden. Man kann also behaupten das Depot wächst. :lol:
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MaxB
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Beitrag von MaxB » 04.04.2011 09:55

HW hat geschrieben:Da Björn den Pfälzer Wald erwähnte, da gab es tatsächlich fast hinter jeden Straßenkurve eine kleinere oder größere militärische Liegenschaft. Mir fallen da noch einige ehem. Depots ein:
Oberauerbach (Nike und Dpt) bei ZW, Dellfeld ohne s, Maßweiler, Nieder- und Obersimmten, Ruppertsweiler, Clausen, Leimen, Dahn, Fischbach, Ludwigswinkel, Petersbächel, Geinsheim (Nike), Landau und kaum bekannt ganz im Osten Büchelberg Nähe Kandel.

Ich habe seit vielen Jahren gute Bekannte, die bei den US-Streitkräften seit gut 30 Jahren in Lohn und Brot stehen und die sagen, dass die "Amerikaner" behaupten, dass Bruchmühlbach-Miesau das größte US-Depot auf europäischen Boden sei.
Wo liegt das Depot bei Büchelberg?

War vor ein paar Jahren mal dort, aber leider ohne Cam, dort gab es verschiedene Gebäude.

War gestern den ganzen Mittag im Bienwald unterwegs, aber leider nichts mehr gefunden :-(

Aber so wie es aussieht sind alle Gebiete frei zugänglich

Wenn jemand die GPS Koordinaten für mich hat von dem Depot in Büchelberg gibts nächste Woche Bilder :-)

Gruß Max

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Buddelflink
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Beitrag von Buddelflink » 04.04.2011 11:28

MaxB hat geschrieben: Wo liegt das Depot bei Büchelberg?
War gestern den ganzen Mittag im Bienwald unterwegs, aber leider nichts mehr gefunden
Moin,
zum Erkunden des Bienenwaldes ist ein Mittag recht knapp bemessen. Das Depot lag 5000m
nordöstlich Büchelberg neben der Autobahn 65. Einige Fotos findest Du auf Google Earth.

MfG
Andreas

MaxB
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Beitrag von MaxB » 04.04.2011 11:38

Ok, dann war ich richtig denke ich.

Da ist eine Holzschnitzelanlage auf dem Gelände, bin mal langsam durchgefahren, ist ja alles Asphaltiert, aber nur 2 Bunker gefunden, aber sonst keine Gebäude

Ich weiß das vor ca 5 Jahren noch ein paar Gebäude dort waren, in der nähe einer Landstraße

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trince
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Re: Größtes Mun-Depot in Westeuropa?

Beitrag von trince » 05.04.2011 21:57

EricZ hat geschrieben:Moin,
Ein riesiges Depot befand sich in einem großen Waldgebiet nahe der Grenze zu den Niederlanden, nordöstlich von Roermond, das Depot Brüggen-Bracht. Ich bilde mir ein, daß es immer wieder mal als das größte Depot Westeuropas bezeichnet worden wäre. Dieses gibt es ja bekanntermaßen nicht mehr (siehe z.B. Konversionsbericht NRW).

Grüße, Eric
Fakten zum
3 Base Ammunition Depot (3BAD) Bracht


Gründung 14. Juli 1948

Schließung 20. April 1996

1810 ha, ca. 21km Außenzaunlänge

186 Lagerhallen in unterschiedlichen Größen von 158 - 507 m2, (keine konventionellen Munitionbunker)

ca. 50 Stk offene Lagerstätten (open sites) inkl. RAF Sub Depot

Angaben über die Tonnen von eingelagerter Munition schwanken zwischen 25.000 und 50.000 Tonnen (Quelle: Germes-Dohmen "3 Base Ammuniton Depot" Seite 96, Fußnote 274: "... Die Angabe von 50.000 Tonnen wurde von britischen Stellen den deutschen Behörden im Zuge des vorbeugenden Brandschutzes genannt, die Zahl 25.000 Tonnen nannte der britische Verbindungsoffizier Michael Gudgin ... im Zusammenhang mit der Schließung des Depots."

P.S.: Der Titel "Das größte Munitionsdepot Westeuropas" wird auch in dem genannten Buch verwendet.
Eine Anfrage an den Kreis Viersen für die Veröffentlichung der Übersichtspläne habe ich gestellt. Sobald ich die Genehmigung habe, werde ich sie posten.

Gruß aus dem schönen Niedersachsen von einem ehemaligen Wachmann dieses Depots

thomasbreitenbacher
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Beitrag von thomasbreitenbacher » 10.04.2011 18:56

MaxB hat geschrieben:Ok, dann war ich richtig denke ich.

Da ist eine Holzschnitzelanlage auf dem Gelände, bin mal langsam durchgefahren, ist ja alles Asphaltiert, aber nur 2 Bunker gefunden, aber sonst keine Gebäude

Ich weiß das vor ca 5 Jahren noch ein paar Gebäude dort waren, in der nähe einer Landstraße
Hallo MaxB,

Depot bei Büchelberg und Bunker ? Im weiteren Umkreis von Büchelberg gab es ehemals zwei US-Depots, eines wurde auch als "Büchelberg" bezeichnet, das anderen als "Kandel".

Im ehem. Depot Büchelberg gab es niemals "Bunker". Es handelte sich um ein Außenlager des Depots Germersheim und wurde "South Point" genannt (nochmals herzlichen Dank an firefighter für die Info). Es bestand neben einem größeren Betriebsgebäude mit (aus der Erinnerung heraus) 5 oder 6 LKW-Garagen aus zwei kleineren Lagergebäuden im Eingangsbereich. Ansonsten gab es ausschließlich achtzig kleinere asphaltierte / befestigte Flächen, auf welchen Material / Gerät, z.T. unter Zeltplanen, gelagert wurde. Ein "Ebenbild" von "South Point" befand sich in der Rheinhessischen Schweiz bei Mörsfeld. (Bezeichnung "North Point" liegt da nahe, trotz des gleichnamigen Sondermunitionsdepots bei Kriegsfeld)

"South Point" befand sich im Gewann "Hinterer Júnkerweg" am "Junkersträßchen" nördlich der Ortschaft Berg (Pfalz).

Im Bienwald gab es wie gesagt noch ein zweites US-Depot, dieses tatsächlich mit "Bunkern" (erdüberdeckten Munitionslagerhäusern bzw. auf US: Type II Magazines): der Pre-Stock Point 76 ("Kandel") im Gewann "Rehsprung" westlich Wörth am Rhein an der "Damenstraße" Richtung Forsthaus Langenberg, in der Nähe der A 65. Dieser PSP verfügte einst über 26 erddüberdeckte Magazines (6 größere sowie 20 kleinere) sowie vermutlich ehemals 28 Holzständer-Lagerschuppen. Somit war es dieses ehemalige Depot, welches Du gesehen hast. Hat dann mittlerweile ordentlich an Substanz verloren.

Viele Grüße, Thomas

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trince
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3 BAD Bracht

Beitrag von trince » 17.05.2011 12:43

Nachdem ich die Genehmigung der Gemeinde Viersen zur Veröffentlichung habe, hier die Lagepläne des meiner Meinung nach größten Munitionsdepot der NATO in Europa.

Auch hier noch einmal der Verweis auf die Autorin und das Buch:
Germes-Dohmen, Ina: 3 Base Ammunition-Depot. Ein britisches Munitionsdepot im niederrheinischen Grenzwald 1948 - 1996. Schriftenreihe des Kreises Viersen Band 47

Beigefügt sind 2 Lagepläne (von 1990 und 1982) in niedriger Auflösung.

Hier findet Ihr die selben Pläne noch einmal, aber hochauflösend! (Danke schön an Mike und Shadow). Bitte beachtet, dass ihr eine ca. 3 MB große WinRAR-Datei herunterladet, in der sich beide Pläne im tif-Bildformat befinden. (Falls ihr noch nicht im DSL-Zeitalter angekommen sein sollte :mrgreen:)
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Beitrag von EricZ » 17.05.2011 14:29

Moin,

Pläne des größten, ehemaligen Depots in der Zeit des KK in Westeuropa.
Einige Einschränkungen... ;-)

Vielen Dank an Dich für die Einholung der Erlaubnis, die Lagepläne hier im Forum zeigen zu dürfen.

Übrigens lohnt sich ein Besuch des Geländes, auch es wenn mittlerweile seit etwas längerer Zeit nicht mehr als Depot genutzt wird!

Grüße, Eric
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KlausAT
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Southpoint

Beitrag von KlausAT » 11.09.2012 08:27

Guten Morgen.

Ich war 85/86 am Southpoint beschaeftigt. Die Mehrheit bestand aus deutschen und franzoesischen Mitarbeitern. Letztere Pendler, da direkt an der Grenze zu Frankreich. Es waren wenige US Kraefte dort eingesetzt. Southpoint gehoerte zu DSSF Germersheim.

Zum groessten Teil waren auf dem Areal Militaerfahrzeuge wie M35, wenige M52, sowie groessere Stromaggregate auf Anhaenger.

Diese Fahrzeuge befanden sich, stillgelegt, auf den vielen Lager-Parplaetzen, die ordentlich auf dem Gelaende verteilt waren. In regelmaessigen Abstaenden wurden diese gewartet.

Dazu wurden die Batterien aus dem Lager am Fahrzeug angeschlossen, saemtliche mit Tape verschlossene Oeffnungen abgeklebt und mit Diesel betankt. Dafuer gab es im Depot einen eigenen Tankwagen.

Nach einigen Startversuchen liefen die Motoren auch meistens an. Selten musste abgeschleppt werden. Zur Wartung erwachte LKW wurden in der eigenen Werkstatt ueberprueft und repariert. Danach wurde akribisch entrostet, Holzaufbauten bei Bedarf ausgebessert, Unterbodenschutz aufgetragen, Mit Rostschutz (Mennige) versehen und wieder in Tarnfarbe lackiert. Nach einer erfolgreichen Abnahme, mit Checkliste, wurden die Fahrzeuge wieder auf den Plaetzen abgestellt.

Dazu wurden die Treibstoffleitungen an einem bestimmten 'Fog-Oil' Behaelter angeschlossen. Den Motor lies man dann so lange laufen bis dieser von alleine aus ging. Durch diesen Vorgang wurde der Motor konserviert, und die Umwelt eingenebelt :-)) Tja, und dann wurden saemtliche Oeffnungen wieder verklebt, Diesel abgepumpt etc., und fertig war der Prozess, bis zum naechsten Erwachen.....

Es war eine schoene Zeit fuer mich und denke sehr oft daran zurueck.

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