Dislozierungen sowjetischer Truppen am 10.11.1989

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
RADOM

Beitrag von RADOM » 07.12.2005 20:09

hallo eric,
in dersichnochsehrgutan750gambiterinnernkann ist ein tarnname versteckt. mehr sach ich hier nich.
gruß
radom

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cebulon66
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Beitrag von cebulon66 » 09.12.2005 17:39

hallo,
[quote]....2. Dass es sich bei diesen Truppen um die Grenzssicherungsbataillone der WGT handelte, war die Antwort von GO Streletz auf meine Frage an ihn in Wünsdorf[../quote]

also, von diesen Truppenteilen habe ich noch nie gehört, gelesen oder .. (vielleicht blieben sie mir aber auch nur verborgen), die WGT-Land-SK lagen i.d.R. einiges weg von der Grenze. Die grenznächsten Einheiten waren FmEloAufkl-Kräfte oder Frühwarnstellungen (NVA-Jargon: Funktechnische Truppen).
Ich als "alter Aufklärer" hatte am besagten 9.November Nachtschicht, es war ein ruhiger Abend/ruhige Nacht und ziemlich kalt, am nächsten Morgen nach der Schicht die ersten Trabbis und Wartburgs gesichtet :)
aber sonst.....
soweit bekannt, waren die russischen Kräfte, auch wenn unterwegs, immer "scharf aufgerödelt", aber AKtivitäten wie das (regelmässige)Üben des Beziehens grenznaher Panzerstellungen wäre doch irgendjemand aufgefallen und aus dem Stand geht so etwas auch nicht ungesehen (ungehört 8) )
Die Verbindungen der NVA zu den Roten waren auch sehr beschränkt ("nix mit dem Waffenbruder von nebenan"; das war doch nur Propaganda) und ich muss Mike Recht geben, Glasnost war im Gange ....und Aussagen eines Einzelnen -immer ziemlich subjektive Angelegenheit....da müssen schon andere (gesicherte) Fakten ran...

Manfred

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cebulon66
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Beitrag von cebulon66 » 09.12.2005 17:43

750gambit
GAMBIT = Deckname , zuletzt Kdo GrenzTr ?? vorher wars mal 'ne andere KdoBeh
750 = Funktionsnummer = Kdr (früher mal 800; 750 früher (glaube ich) Chef des Stabes ??

z.B. hier:http://www.guenther-s.de/futt/index.htm ... kten1.html

Manfred

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Beitrag von Kurfuerst » 09.12.2005 19:52

Ein interessanter link

http://www.berlinwall.de/ueberblick_tex ... tunion.htm

der eigentlich alles zu der Sache sagt.

Ich habe im Mai 1989 aber schon ein Interview im DLF mit Herren Falin gehört in dem er das gleiche gesagt hatte.

Wenn ich zu dem Interview vom Mai 1989 noch was finden sollte melde ich mich wieder, weil es sehr interessant war was Herr Falin schon im Mai 1989 gesagt hatte und jedem der das Interview gehört hatte klar gewesen sein musste was bis wann passieren würde.

Gast

Aufklärungsmittel auf westlicher Seite

Beitrag von Gast » 10.12.2005 16:42

Hallo,

Ich danke allen, die auf meine Eingangsfrage hier Beiträge geschrieben haben. Hier zunächst mal einige Ergänzungen zu meiner Position:
Mike
Das hört sich ja alles ganz plausibel an - ich bin aber immer sehr vorsichtig, wenn meine einzige Quelle für etwas ein Zeitzeuge ist. Aber ich nehme an, daß es Dir genauso geht und Du deshalb die Frage gestellt hast.
Das geht mir exakt genauso. Auch mehrere Zeitzeugen genügen mir nicht. Ich versuche dann immer den fraglichen Sachverhalt, durch weitere Quellen zu untermauern, die als Überreste von den damaligen Ereignissen übrig geblieben sind. Zu diesen Überresten zähle ich (Aufzählung notwendigerweise unvollständig): Befehle, Lageberichte, Tonaufzeichnungen, Dokumentarfilmmaterial, Messprotokolle u.ä.
Ich bin ein eher skeptischer Mensch, Verschwörungstheorien sind mir ein Greuel. Die politischen Rahmenbedingungen der damaligen Ereignisse sind mir gut bekannt. Zu den angeblichen Dislozierungen von Truppenteilen der GSSD habe ich nunmehr folgende Aussagen:

1. Den schon erwähnten Zeitzeugenbericht:
Ich habe nur einen Abschnitt gesehen, den im Norden (Bezirk Schwerin). Deshalb weiß ich auch nicht, wie weit die einzelnen Stellungen zur Grenze waren, ich kanns in dem Abschnitt, den ich gesehen habe sagen. Dort warens ca. 500 - 600 m vom Hinterlandszaun entfernt
in Zugstützpunkten bzw. Kompaniestützpunkten, eingegrabene Panzereinheiten.
In mindestens Bataillonsstärke (der Zeitzeuge spricht von Kompaniestützpunkten) hätte er sowjetische Panzereinheiten gesehen und in deren Stellungen aufgesucht, die im Grenzabschnitt bei Schwerin 500 bis 600 m vom Hinterlandszaun entfernt gelegen hätten.

2. Einen weiteren Zeitzeugenbericht vom 10. Novmber 1989 eines ehemaligen Offiziers der Grenztruppen der DDR. Dieser diente in einem Grenzabschnitt bei Salzwedel (gegenüber Lüchow – Dannenberg / also in Bezug auf Schwerin auf der anderen Elbseite). Dieser schreibt:
Im Bereich GR-24 (oder besser GKK-201) waren im angegebenen Zeitraum keine Truppen der WGT im Grenzgebiet - jedenfalls nicht in Bataillonsstärke und nicht gefechtsmäßig ausgerüstet.
3. Den hier geposteten Bericht von cebulon66:
Die grenznächsten Einheiten waren FmEloAufkl-Kräfte oder Frühwarnstellungen (NVA-Jargon: Funktechnische Truppen).
Ich als "alter Aufklärer" hatte am besagten 9.November Nachtschicht, es war ein ruhiger Abend/ruhige Nacht und ziemlich kalt, am nächsten Morgen nach der Schicht die ersten Trabbis und Wartburgs gesichtet. [...]soweit bekannt, waren die russischen Kräfte, auch wenn unterwegs, immer "scharf aufgerödelt", aber AKtivitäten wie das (regelmässige)Üben des Beziehens grenznaher Panzerstellungen wäre doch irgendjemand aufgefallen und aus dem Stand geht so etwas auch nicht ungesehen (ungehört).
Da ich kein alter Aufklärer bin, würde ich es gerne genauer wissen: Angenommen, 10 Bataillone der GSSD (Panzereinheiten) wären in dem beschriebenen Abstand von 500 bis 600 Metern an zehn verschiedenen Punkten unweit der Staatsgrenze in der Nacht vom 9. auf den 10. November in Stellung gegangen. Mit welchen Mitteln hätte man dies damals aufklären können?:

1. Abhören des Funkverkehrs?
2. Aus der Luft mit Wärmebildkameras?
3. Akustisch mit Richtmikrofonen?
4. Über autonome Sonden, die im gegnerischen Gebiet vor bestimmten Objekten der GSSD abgesetzt worden waren?

Joachim

P.S.: Einiges habe ich zwischenzeitlich nachgelesen und zwar hier:

http://www.bischoff-internet.de/index1.htm

Das fragliche Bataillon wäre also zweifellos aufgeklärt worden, wenn es denn existiert hätte.

Daran schließt sich gleich eine weitere Frage an: Wenn wir die damalige politische Großwetterlage berücksichtigen, dann wären doch derartige Aufklärungsergebnisse, wenn es sie gegeben hätte, zweifelsfrei nicht öffentlich bekannt gegeben worden und lägen auch heute noch unter Verschluss. Oder ist jemand anderer Meinung?

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Beitrag von cebulon66 » 10.12.2005 18:45

hallo Joachim,
..Mit welchen Mitteln hätte man dies damals aufklären können?...
z.B. SIGINT (COMINT), IMINT, HUMINT, RADINT etc.
also Fernmeldeaufklärung (Funk), Bild-/Foto-/Infrarot-Aufklärung, menschliche Quellen, Radaraufklärung, etc.
...dann wären doch derartige Aufklärungsergebnisse, wenn es sie gegeben hätte, zweifelsfrei nicht öffentlich bekannt gegeben worden und lägen auch heute noch unter Verschluss...
korrekt 8)

Anm.: den ehemaligen WP haben nicht nur die Bw sondern auch andere Nationen und Dienste 'beobachtet' 8)

Manfred

Gast

Beitrag von Gast » 10.12.2005 19:42

Hallo Joachim,

einige Hinweise:

1. der Befehl 12/ 89 über „die Bildung einer operativen Führungsgruppe des Nationalen Verteidigungsrates der Deutschen Demokratischen Republik“ vom 10.11.1989 wurde nicht vom Generalsekretär der SED erlassen, sondern vom Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR. Sicher, die Personen waren identisch, aber die Funktionen verschieden. Es war auch keine „Sicherungsgruppe“ sondern w.o. geschrieben eine op. Führungsgruppe.
2. Der Minister für Nationale Verteidigung der DDR, Armeegeneral Keßler gehörte nicht zu dieser op. Führungsgruppe.
3. Der Chef des Hauptstabes- Generaloberst Streletz- war nicht Mitglied dieser Führungsgruppe, sondern deren Leiter.
4. Du schreibst, dass von GO Streletz am 10.11.1989 die erhöhte Gefechtsbereitschaft für die 1.Motorisierte Schützendivision und das Luftsturmregiment 40 in Lehnin befohlen wurde. Genauer müßte es heißen, dass GO Streletz im Auftrag des MfNV AG Keßler dem Chef der Landstreitkräfte Generaloberst Stechbarth dies befohlen hat.
5. Wer noch Mitglied dieser Führungsgruppe war, kann man dem Dokument entnehmen.


Ich könnte noch einiges aufzählen , aber lassen wir dies….
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Gast

Beitrag von Gast » 10.12.2005 19:44

Und hier Seite 2 vom Dokument, über die Mitglieder:
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Gast

alle Seiten des Befehls

Beitrag von Gast » 10.12.2005 19:52

Hallo Sven,

Warum immer so geizig? Hier sind die Folgeseiten des Befehls. Wenn Streletz Leiter dieser Gruppe war, war er logischerweise auch Mitglied dieser Gruppe oder?

Joachim

edit: sehe gerade, dass ich Sven unrecht getan habe. Sven man kann hier bis zu 5 Anhänge gleichzeitig posten!
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Gast

Beitrag von Gast » 10.12.2005 20:09

Joachim,

sicher war er - GO Streletz- Mitglied der op. Führungsgruppe, aber als erstes war er der Leiter dieser.

Dies sind schon Unterschiede, dem Ltr. müssen alle melden, aber ......

Es war auch nur ein Hinweis.

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