Flugmeldeschiff Gulfoss?

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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ju55dk
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Flugmeldeschiff Gulfoss?

Beitrag von ju55dk » 14.03.2017 13:27

Hat jemand Bilder oder Informationen, zum oben erwähnten Schiff?
Es war mit 2 Freya und 1 Würzburg Ausgerüstet.

Junker

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Beitrag von Mr. Baseball » 14.03.2017 14:22

Servus,
also ich kenne nur Schiff 14 bzw. Togo.
CU
Jochen
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radar
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Nachtjagdleitschiff

Beitrag von radar » 14.03.2017 16:33

Hallo Ju55dk,

Es gab die Togo,Odysseus und Kreta.
Den Namen "Gulfoss" für ein Nachtjagdleitschiff habe ich noch nicht gehört.

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Gulfoss.

Beitrag von ju55dk » 14.03.2017 16:36

Es wird als Flugmeldeschiff genannt nicht Nachtjagdleitschiff!

Junker

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Beitrag von Mr. Baseball » 14.03.2017 16:48

Servus Junker, hab' gerade in Erich Gröner "Die Schiffe der dtsch. Kriegsmarine und Luftwaffe 1939-45" J.F. Lehmanns Verlag in München 8. Aufl. 1976 nachgesehen und konnte kein Schiff mit diesem Namen ausfindig machen. Wie bist Du denn auf den Namen gestoßen !?
CU
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Beitrag von ChrisMAg2 » 14.03.2017 17:22

Von hier http://www.luftwaffe-zur-see.de/Kdo.Sch ... abwehr.htm stammt folgendes:

"...Ein Jagdleitschiff war die Bezeichnung für ein bewaffnetes und speziell ausgerüstetes Schiff, das zur Früherkennung und -warnung vor alliierten Luftangriffen und zum Heranführen von Jagdflugzeugen der deutschen Luftwaffe diente. Sie gehörten mit ihren riesigen Antennen-Kalotten wohl zu den auffälligsten Schifftypen überhaupt.

Außer den hochtechnisierten Jagdleitschiffen hat es seit Kriegsbeginn auch noch einfache Flugmeldeboote gegeben, einfache Fischkutter, die nach dem Prinzip "Auge und Ohr" auf vorgeschobenen Positionen auf See den Einflug feindlicher Flugzeuge beobachten sollten."



Bekannt sind die Flugmeldeboote:

• "Norden", Motorfischkutter, FRI 128
• "Kehrwieder", Motorfischkutter, NOR 8


Damit stellt sich die Frage: Ein einfacher Fischkutter (mit ca 8m Länge und ca 8 BRT) soll mit 2 Freya und einem Würzburg ausgerüstet gewesen sein?

Andererseits gab es aber die "Gullfoss", ein 1915 gebautes isländisches Schiff mit 1.500 BRT, daß während der Besetzung Dänemarks 1940 in Kopenhagen beschlagnahmt wurde.
Aus http://www.islit.is/media/pdf/Gullfoss.pdf
Das Schiff wäre durchaus in der Lage die erwähnte Funkmessausstattung zu tragen.
Ob das aber das gesuchte Schiff ist, weiß Ich aber nicht. Und wenn es das gesuchte Schiff sein sollte, dann kann es ja durchaus auch sein, daß es nur vorgesehen war zum Jagdleitschiff umgebaut zu werden.

Ich konnte zu dem Schiff auch kein Foto mit Funkmessgeräten finden.

Einzig diesen Artikel der NZZ mit Bild (ohne Funkmess) konnte Ich finden:
https://www.nzz.ch/feuilleton/dampfer-d ... 1.18522937
Gruß
Christian M. Aguilar

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bettika
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Beitrag von bettika » 14.03.2017 22:27

Mr. Baseball hat geschrieben:Servus Junker, hab' gerade in Erich Gröner "Die Schiffe der dtsch. Kriegsmarine und Luftwaffe 1939-45" J.F. Lehmanns Verlag in München 8. Aufl. 1976 nachgesehen und konnte kein Schiff mit diesem Namen ausfindig machen. Wie bist Du denn auf den Namen gestoßen !?
CU
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DDK Bd.8 Ausgabe 1993

Gullfoss Bj. 1915 1414 brt lg 70,12m....
17.1.44 aufgelegt Kopenhagen
3.11.44 zur Ausrüstung als S-Bootsfalle Ost erfasst,
Umrüstung Kiel/9.45 noch in Kiel.... .
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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Beitrag von ChrisMAg2 » 15.03.2017 01:12

bettika hat geschrieben: ...
Umrüstung Kiel/9.45 noch in Kiel.... .
In meinem Link "Islit.is..." heisst es dazu nur:
"Bei der Besetzung Dänemarks durch die deutsche Wehrmacht 1940 lag die „Gullfoss“ in
Kopenhagen im Hafen und wurde von den Deutschen beschlagnahmt. Sie kehrte nicht wieder
nach Island zurück, wurde 1945 an die Färöer verkauft und fuhr unter dem Namen „Tjaldur“."



Weiterhin gibt es zu "Eimskip Ehf." die Schiffsliste mit Daten:

Bauname: ...................... Gullfoss
Schiffsart: ................... Stückgutdampfer
Bauwerft/Baunummer ............ Kjøbenhavns Flydedok & Skibsværft, Kopenhagen
IMO-Nummer .................... Keine
Ablieferung ................... 1915
Auftraggeber .................. Eimskip, Reykjavík
Umbenennungen und Verbleib .... 1940 in Kopenhagen von Deutschland übernommen, 1945 von der Schiffsversicherung an die Reederei Skipafélag Foroyja verkauft, Tjaldur, 1953 Gamla Tjaldur, ab 6. Oktober 1953 bei W. Ritscher in Hamburg verschrottet
Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eimskip

Ein Foto des Schiffs:
http://cdn.mbl.is/frimg/8/31/831027.jpg im Artikel:
http://www.mbl.is/vidskipti/frettir/201 ... _gullfoss/
Gruß
Christian M. Aguilar

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nordfriese
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Beitrag von nordfriese » 15.03.2017 11:59

Moin!
ChrisMAg2 hat geschrieben:Außer den hochtechnisierten Jagdleitschiffen hat es seit Kriegsbeginn auch noch einfache Flugmeldeboote gegeben, einfache Fischkutter, die nach dem Prinzip "Auge und Ohr" auf vorgeschobenen Positionen auf See den Einflug feindlicher Flugzeuge beobachten sollten."

Damit stellt sich die Frage: Ein einfacher Fischkutter (mit ca 8m Länge und ca 8 BRT) soll mit 2 Freya und einem Würzburg ausgerüstet gewesen sein?
Die "Kriegsfischkutter" als Flugmeldeboote waren schlicht und einfach schwimmende Flugwachen.
Auch die Flugwachen an Land arbeiteten nach dem Prinzip "Auge und Ohr". Augen auf, ob etwas
fliegt bzw. Ohren auf, ob etwas fliegt. "Ohren auf" dürfte jedoch auf den Flugmeldebooten
wesentlich schwieriger gewesen sein, wenn dauernd die Wellen gegen die Bordwand klatschen. ;)

Da ein Schiff grösser ist als ein Boot, wäre es nur logisch, dass die "Gullfoss", sofern sie denn
als Flugmeldeschiff genutzt wurde, auch als solches bezeichnet wurde, denn sie war ja
wesentlich grösser als ein Fischkutter (Boot).

@ju55dk
Ist es gesichert, dass die "Gulfoss" mit zwei Freya und einem Würzburg (klein oder Riese)
ausgerüstet war? Vielleicht handelt es sich ja um ein anderes Schiff als das gefundene...

Gruss aus NF!
Rolf
"Whatever you do, don't mention the war." (Basil Fawlty)

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Beitrag von ChrisMAg2 » 15.03.2017 17:25

nordfriese hat geschrieben:Moin!
ChrisMAg2 hat geschrieben:Außer den hochtechnisierten Jagdleitschiffen hat es seit Kriegsbeginn auch noch einfache Flugmeldeboote gegeben, einfache Fischkutter, die nach dem Prinzip "Auge und Ohr" auf vorgeschobenen Positionen auf See den Einflug feindlicher Flugzeuge beobachten sollten."

Damit stellt sich die Frage: Ein einfacher Fischkutter (mit ca 8m Länge und ca 8 BRT) soll mit 2 Freya und einem Würzburg ausgerüstet gewesen sein?
Die "Kriegsfischkutter" als Flugmeldeboote waren schlicht und einfach schwimmende Flugwachen.
Auch die Flugwachen an Land arbeiteten nach dem Prinzip "Auge und Ohr". Augen auf, ob etwas
fliegt bzw. Ohren auf, ob etwas fliegt. "Ohren auf" dürfte jedoch auf den Flugmeldebooten
wesentlich schwieriger gewesen sein, wenn dauernd die Wellen gegen die Bordwand klatschen. ;)

Da ein Schiff grösser ist als ein Boot, wäre es nur logisch, dass die "Gullfoss", sofern sie denn
als Flugmeldeschiff genutzt wurde, auch als solches bezeichnet wurde, denn sie war ja
wesentlich grösser als ein Fischkutter (Boot).

@ju55dk
Ist es gesichert, dass die "Gulfoss" mit zwei Freya und einem Würzburg (klein oder Riese)
ausgerüstet war? Vielleicht handelt es sich ja um ein anderes Schiff als das gefundene...

Gruss aus NF!
Rolf
Nur zur Klarstellung, mir ging es nur darum, mittels Terminologie und Funktion, das Gesuchte einzugrenzen. Daher mein Zitat:
Boot (klein) -> Flugmeldung, Flugwache, keine Funkmessausstattung, -> Flugmeldeboot
Schiff (gross) -> Jagdleitung, Funkmessausstattung -> Jagdleitschiff

Ju55dk aber fragte nach a.) einem (nicht vorhandenem) Zwischending ("Flugmeldeboot") mit einem Namen mit Schreibfehler(?), dessen Existenz so, keinem (auch mir nicht) bewusst war.

b.) Ausserdem habe Ich meine Aussage auch mit gewissen Einschränkungen belegt:
"Ob das aber das gesuchte Schiff ist, weiß Ich aber nicht. Und wenn es das gesuchte Schiff sein sollte, dann kann es ja durchaus auch sein, daß es nur vorgesehen war zum Jagdleitschiff umgebaut zu werden."
Das schliesst natürlich nicht aus, dass Ju55dk nach einem ganz andern Schiff sucht. Er hat sich bissher ja nicht geäussert.
Gruß
Christian M. Aguilar

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