Hallo zusammen,
bei der Lektüre verschiedener Veröffentlichungen (Bücher und Filmaufnahmen) zum Thema fiel mir auf, dass auf Bildern von deutschen Flugabwehrlagezentren u. Funküberwachungsstellen Draht-Tonaufzeichnungsgeräte (Vorläufer der späteren Tonbandgeräte) zu sehen waren, z. B. um eigenen oder feindlichen Funkverkehr mitzuschneiden und später auszuwerten, u. a. zu übersetzen.
Mich interessiert, ob hier jemand weiß, was aus diesen (Draht-)Tonaufzeichnungen geworden ist, d. h. ob diese vernichtet wurden oder ob jemand von Euch in einem (deutschen) Archiv schon einmal solche (Draht)-Tonaufnahmen gesehen oder davon gehört hat. Ich selbst hab' bisher nichts zum Thema gefunden.
Ich hoffe, das Thema ist hier nicht zu abseitig, aber ich denke, es wäre ein interessantes Zeitdokument, mal eine solche Originalaufnahme z. B. des Funkverkehrs eines alliierten Luftangriffs und der deutschen Gegenstellen anzuhören.
Die Drahttonaufnahmen als solches müssten eigentlich relativ lange haltbar sein, meines Wissens werden solche Geräte in moderner Ausführung immer noch zur Cockpit-Stimmenaufzeichnung verwendet, da die Drahttonaufzeichnung im Falle eines Absturzes sehr hitzebeständig sein soll.
Ich bin daher für jede Information zum Thema historische Tonaufzeichnung (nicht nur Drahtton, evtl. auch andere Verfahren) im historischen Zusammenhang mit WK II dankbar.
Viele Grüße vom
Inschenör
(Draht-)Tonaufzeichnungen?
(Draht-)Tonaufzeichnungen?
Ich bin stall ein Stolzer zu sein!
Hallo!
1990 haben wir bei einer Firmenauflösung Spulen mit dünnem Metallband entdeckt. Zuerst waren wir der Meinung, es könnte sich um Tonbänder handeln. Dem war aber nicht so, d.h die Bänder paßten auf keine Tonbandmaschine. 2001 wurden die Spulen und Bänder beim Umzug via Sperrmüll entsorgt.
Die Spulen waren vom Durchmesser so ähnlich wie große Profi-Tonbandspulen, jedoch nicht so breit. Das Material des Tonbandes war wie sehr dünn gewalzter Stahl.
Tja und etwas später habe ich dann in einem Buchladen ein Buch mit der Innenaufnahme eines Funkwagen entdeckt. Dort waren genau jene Spulen und das Aufzeichnungsgerät abgebildet.
Die Bildunterschrift war so ähnlich wie: Deutsche Funker beim Abhören und Auswerten des englischen Funksprechverkehrs in Nordafrika.
Viele Grüße
Günter
1990 haben wir bei einer Firmenauflösung Spulen mit dünnem Metallband entdeckt. Zuerst waren wir der Meinung, es könnte sich um Tonbänder handeln. Dem war aber nicht so, d.h die Bänder paßten auf keine Tonbandmaschine. 2001 wurden die Spulen und Bänder beim Umzug via Sperrmüll entsorgt.
Die Spulen waren vom Durchmesser so ähnlich wie große Profi-Tonbandspulen, jedoch nicht so breit. Das Material des Tonbandes war wie sehr dünn gewalzter Stahl.
Tja und etwas später habe ich dann in einem Buchladen ein Buch mit der Innenaufnahme eines Funkwagen entdeckt. Dort waren genau jene Spulen und das Aufzeichnungsgerät abgebildet.
Die Bildunterschrift war so ähnlich wie: Deutsche Funker beim Abhören und Auswerten des englischen Funksprechverkehrs in Nordafrika.
Viele Grüße
Günter
- FishBowl
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Draht-Tonaufzeichnungen wurden auch nach dem Krieg noch in einigen Diktiergeräten verwendet, sowas ist selbst heute noch vereinzelt auf Flohmärkten erhältlich. Allerdings noch seltener als das legendäre Tefifon.
Die Hitzebeständigkeit der Aufzeichnungen ist nicht wirklich besser als die von (modernen) Bändern, da schon bei Temperaturen deutlich unter der Verträglichkeit z.B. von Polyester eine Demagnetisierung eintritt. In den Anfangszeiten von Heimvideo wurden sogar Kopien mittels Thermo-Kontakt erstellt, von einem (spiegelverkehrten) Master mit recht hoher Curie-Temperatur zu einem Abklatsch auf Matrial mit niedrigerer. Immerhin konnte so in mehrfacher Geschwindigkeit kopiert werden und ohne elektronische Verluste.
Flugdatenschreiber nutzen (zumindest bei Airbus und Boeing) keinen Draht, weil der mechanisch viel zu unzuverlässig ist, da er gern' bricht. Zudem werden die Magnetköpfe im Vergleich zu Bändern extrem verschlissen. Luftpolster-Technik (wie z.B. bei allen "modernen" Videorekordern) oder schwebende Köpfe a la Festplatte sind mit Draht nicht möglich.
Die Draht-Diktiergeräte, die ich 'mal in Händen hatte, besassen Köpfe auf Schnellwechsel-Sockeln, wie einige frühe Tonbandgeräte auch, die Drähte wurden von den Sekretärinnen gern' 'mal geknotet...
Die Hitzebeständigkeit der Aufzeichnungen ist nicht wirklich besser als die von (modernen) Bändern, da schon bei Temperaturen deutlich unter der Verträglichkeit z.B. von Polyester eine Demagnetisierung eintritt. In den Anfangszeiten von Heimvideo wurden sogar Kopien mittels Thermo-Kontakt erstellt, von einem (spiegelverkehrten) Master mit recht hoher Curie-Temperatur zu einem Abklatsch auf Matrial mit niedrigerer. Immerhin konnte so in mehrfacher Geschwindigkeit kopiert werden und ohne elektronische Verluste.
Flugdatenschreiber nutzen (zumindest bei Airbus und Boeing) keinen Draht, weil der mechanisch viel zu unzuverlässig ist, da er gern' bricht. Zudem werden die Magnetköpfe im Vergleich zu Bändern extrem verschlissen. Luftpolster-Technik (wie z.B. bei allen "modernen" Videorekordern) oder schwebende Köpfe a la Festplatte sind mit Draht nicht möglich.
Die Draht-Diktiergeräte, die ich 'mal in Händen hatte, besassen Köpfe auf Schnellwechsel-Sockeln, wie einige frühe Tonbandgeräte auch, die Drähte wurden von den Sekretärinnen gern' 'mal geknotet...
Das Foto wollte ich erst zur "Fassadenwerbung" posten, aber hier passt es ja auch. Tefifon-Werbung in Köln, vielleicht 100 m von Bahnhof und Dom. Im Laden heute ein Wettbüro.
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Es gibt 10 Arten Menschen: solche, die binär denken, und solche, die das nicht tun.