Linktipp: Verkehrsrelikte.de
Schöne Seiten, war bekannt.
Traurig aber wahr: Es gibt praktisch nur stillgelegte Eisenbahnstrecken, aber (fast) keine stillgelegten Straßen und Schiffahrtskanäle. Andererseits:Es gibt etliche geplante oder im Bau steckengebliebene Autobahnkilometer und Schiffahrtskanäle, was aber auf Eisenbahnstrecken weniger zutrifft.
Woran das wohl liegt?
gruß EP
Traurig aber wahr: Es gibt praktisch nur stillgelegte Eisenbahnstrecken, aber (fast) keine stillgelegten Straßen und Schiffahrtskanäle. Andererseits:Es gibt etliche geplante oder im Bau steckengebliebene Autobahnkilometer und Schiffahrtskanäle, was aber auf Eisenbahnstrecken weniger zutrifft.
Woran das wohl liegt?
gruß EP
Stillgelegte Straßenstücke kenne ich ein paar, sei es, weil eine Umgehungsstraße fertig wurde oder eine Brücke verlegt wurde. Allerdings haben diese stillgelegten Straßen es an sich, ziemlich schnell zu verschwinden. Entweder sie werden zu Feldwegen degradiert und zurückgebaut, oder komplett abgetragen (Asphalt ist ja zu 100% recyclebar).
Das, was dann noch bleibt, holt sich die Natur recht schnell zurück. Wildkräuter brechen die Asphaltdecke auf, Büsche wachsen vom Straßenrand her auf die Fläche. Ein stillgelegtes Stück Bundesstraße, das ich kenne, ist in den letzten 25 Jahren auf knapp einen Meter Breite geschrumpft, die auch nur noch mit einer Machete passierbar sind.
Und wie sollte ein stillgelegter Kanal aussehen? Wasser ablassen? Und dann? Aber es gibt viele Kanäle, auf denen de facto nichts los ist.
Eisenbahnstrecken bleiben nicht im Bau stecken, weil ihr Bau relativ schnell geht. Kein Vergleich mit Autobahnen und Kanälen. Außerdem wurden Bahnstrecken fast immer von der Bahn aus geplant und gebaut, da war alles in einer Hand. Da war auch der Nutzen genau festgelegt, es gab Punkte (Ortschaften oder Industriebetriebe), die angeschlossen werden mußten. Außerdem sind Bahnstrecken-Neubauten in der Regel relativ kurz, selten mehr als 20, 30 km auf einmal, während Autobahnen und Kanäle oft länger sind.
Das, was dann noch bleibt, holt sich die Natur recht schnell zurück. Wildkräuter brechen die Asphaltdecke auf, Büsche wachsen vom Straßenrand her auf die Fläche. Ein stillgelegtes Stück Bundesstraße, das ich kenne, ist in den letzten 25 Jahren auf knapp einen Meter Breite geschrumpft, die auch nur noch mit einer Machete passierbar sind.
Und wie sollte ein stillgelegter Kanal aussehen? Wasser ablassen? Und dann? Aber es gibt viele Kanäle, auf denen de facto nichts los ist.
Eisenbahnstrecken bleiben nicht im Bau stecken, weil ihr Bau relativ schnell geht. Kein Vergleich mit Autobahnen und Kanälen. Außerdem wurden Bahnstrecken fast immer von der Bahn aus geplant und gebaut, da war alles in einer Hand. Da war auch der Nutzen genau festgelegt, es gab Punkte (Ortschaften oder Industriebetriebe), die angeschlossen werden mußten. Außerdem sind Bahnstrecken-Neubauten in der Regel relativ kurz, selten mehr als 20, 30 km auf einmal, während Autobahnen und Kanäle oft länger sind.
@johan
deine signatur ist der hammer.
um eine stillgelegte straße zu finden, muss ich nicht weit gehen.
hier, in lampertheim, wurde eine landstraßen zum fahrrad- bzw. landwirtschaftsweg umfunktioniert, da parallel eine neue straße gebaut wurde. diese knüpft aber woanders an unser städtchen an, was zur folge hatte, dass es einige tankstellen dahin gerafft hat.
die asphaltdecke der ausgedienten straßen hat man im übrigen in regelmäßigen abständen durchbrochen um sie zu bepflanzen.
wer davon ein unspektakuläres bild sehen will, soll bescheid sagen
deine signatur ist der hammer.
um eine stillgelegte straße zu finden, muss ich nicht weit gehen.
hier, in lampertheim, wurde eine landstraßen zum fahrrad- bzw. landwirtschaftsweg umfunktioniert, da parallel eine neue straße gebaut wurde. diese knüpft aber woanders an unser städtchen an, was zur folge hatte, dass es einige tankstellen dahin gerafft hat.
die asphaltdecke der ausgedienten straßen hat man im übrigen in regelmäßigen abständen durchbrochen um sie zu bepflanzen.
wer davon ein unspektakuläres bild sehen will, soll bescheid sagen
Ja, und stillgelegte Kanäle gibt es auch, z.B. in olfen im Münsterland, die "alte Fahrt" des Dortmund-Ems-Kanals, die ursprünglich durch die Stadt ging, aber dann hinter dem Stadthafen trockengelegt wurde.
Stattdessen gibt es eine "Ortsumgehung"
Ich habe den ÜbersichtsPlan mal "ge-pdf-t"
Stattdessen gibt es eine "Ortsumgehung"
Ich habe den ÜbersichtsPlan mal "ge-pdf-t"
"Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben!
Die Alte Fahrt des DEK bei Olfen und auch die Alte Fahrt des DEK-Übergangs über die Ems bei Münster sind neben dem Ludwig-Donau-Main-Kanal die wenigen Beispiele für stillgelegte - d.h. trockengelegte - Kanäle in Deutschland, die mir in Erinnerung sind.
Ansonsten gibt es noch etliche Kanalkilometer, z.B. im Emsland oder in Brandenburg, die nicht mehr wirklich benutzbar sind, weil man dummerweise im Zuge des Straßenbauwahns die Dreh- oder Hubbrücken durch Dämme oder zu niedrige feststehende Brücken ersetzt hat, zB Süd-Nord-Kanal und Coevorden-Picardie-Kanal im Emsland. Paddelbootfahren geht hier aber immer noch.
gruß EP
Ansonsten gibt es noch etliche Kanalkilometer, z.B. im Emsland oder in Brandenburg, die nicht mehr wirklich benutzbar sind, weil man dummerweise im Zuge des Straßenbauwahns die Dreh- oder Hubbrücken durch Dämme oder zu niedrige feststehende Brücken ersetzt hat, zB Süd-Nord-Kanal und Coevorden-Picardie-Kanal im Emsland. Paddelbootfahren geht hier aber immer noch.
gruß EP
- Käptn Blaubär
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- Beiträge: 1247
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- Ort/Region: Hamburg-Wandsbek
Moin!petzolde hat geschrieben:Die Alte Fahrt des DEK bei Olfen und auch die Alte Fahrt des DEK-Übergangs über die Ems bei Münster sind neben dem Ludwig-Donau-Main-Kanal die wenigen Beispiele für stillgelegte - d.h. trockengelegte - Kanäle in Deutschland, die mir in Erinnerung sind.
Da gibt es doch in Deiner Ecke noch den Max-Clemens-Kanal, oder dessen Reste. Sieht zumindest auf der topographischen Karte sehr interessant aus. Und steht auch schon länger auf meiner Liste-wo-ich-auch-mal-hin-will.
Schönen Gruß
Michael
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
Max-Klemens-Kanal
Der Max-Clemens-Kanal hat sein eigentliches Ziel, d.h. Anschluß an niederländische und emsländische Kanäle, nie erreicht. Der Bau ist bei Maxhafen - irgendwo in der Prärie bei Rheine - stecken geblieben, und der Kanal hat deshalb eigentlich nie wichtige Verkehrsaufgaben übernehmen können.
Der Kanal beginnt am Stadtrand von Münster an der "Kanalstraße" und ist bis Maxhafen (St. Arnold) bei Rheine noch als strecken- und saisonweise wasserführender Graben deutlich erkennbar. Befahren mit dem Paddelboot nach niederschlagsreichen Wintern wäre denkbar.
Außer der "Kanalstraße" - die den Kanal von Münster bis in die Nähe von Rheine seitlich begleitet - gibt es keine wirklichen Relikte. Die Brücken über diesen "Graben" sind alle neueren Ursprungs (aus den letzten 100 Jahren) und nicht hoch genug, um etwa Freizeitboote durchzulassen. Angenehmes Relikt ist zB die Ausflugsgaststätte mit Biergarten "Holtene Schluse" (Hölzerne Schleuse) ca. 5 km nördlich von Münster, allerdings ohne sichtbare Reste der Schleuse.
Hätte man vor über 100 Jahren angefangen, den Kanal zu erhalten (bei gleichzeitigem Anschluß an den Ems-Vechte-Kanal bei Rheine)wäre das sicherlich für die heutige Touristik-Wirtschaft eine interessante Sache. In Frankreich hat man so etwas schon lange erkannt und arbeitet daher diese alten Kanäle wieder auf - in Deutschland tut sich da leider (noch?) nicht viel.
Tip: Mit dem Fahrrad auf der Kanalstraße, von Biergarten zu Biergarten. Störende Berge sind nicht vorhanden. Fahrzeit: Ziemlich undefiniert....
Viel Spaß
EP
Der Kanal beginnt am Stadtrand von Münster an der "Kanalstraße" und ist bis Maxhafen (St. Arnold) bei Rheine noch als strecken- und saisonweise wasserführender Graben deutlich erkennbar. Befahren mit dem Paddelboot nach niederschlagsreichen Wintern wäre denkbar.
Außer der "Kanalstraße" - die den Kanal von Münster bis in die Nähe von Rheine seitlich begleitet - gibt es keine wirklichen Relikte. Die Brücken über diesen "Graben" sind alle neueren Ursprungs (aus den letzten 100 Jahren) und nicht hoch genug, um etwa Freizeitboote durchzulassen. Angenehmes Relikt ist zB die Ausflugsgaststätte mit Biergarten "Holtene Schluse" (Hölzerne Schleuse) ca. 5 km nördlich von Münster, allerdings ohne sichtbare Reste der Schleuse.
Hätte man vor über 100 Jahren angefangen, den Kanal zu erhalten (bei gleichzeitigem Anschluß an den Ems-Vechte-Kanal bei Rheine)wäre das sicherlich für die heutige Touristik-Wirtschaft eine interessante Sache. In Frankreich hat man so etwas schon lange erkannt und arbeitet daher diese alten Kanäle wieder auf - in Deutschland tut sich da leider (noch?) nicht viel.
Tip: Mit dem Fahrrad auf der Kanalstraße, von Biergarten zu Biergarten. Störende Berge sind nicht vorhanden. Fahrzeit: Ziemlich undefiniert....
Viel Spaß
EP
Östlich von Lüneburg gibt es die alte Landstraße nach Neetze, die stillgelegt wurde, seit der Elbe-Seiten-Kanal gebaut und die Trasse verlagert wurde. Man kann sogar teilweise noch die Markierungen erkennen. Ist heute ein Forstweg.petzolde hat geschrieben:Schöne Seiten, war bekannt.
Traurig aber wahr: Es gibt praktisch nur stillgelegte Eisenbahnstrecken, aber (fast) keine stillgelegten Straßen und Schiffahrtskanäle. Andererseits:Es gibt etliche geplante oder im Bau steckengebliebene Autobahnkilometer und Schiffahrtskanäle, was aber auf Eisenbahnstrecken weniger zutrifft.
Woran das wohl liegt?
gruß EP
mein Benzin - Gasolin