"Riesenschrauben" an Unterführung

Verkehrsgeschichte - Wasserwege, Häfen und zugehörige Bauwerke
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MikeG
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"Riesenschrauben" an Unterführung

Beitrag von MikeG » 08.05.2005 22:12

Hi!

Heute kam ich an einer Stelle vorbei, an der Strasse und Schiene den Elbe-Seitenkanal parallel unterqueren. Da ich an solchen Stellen immer etwas aufmerksamer bin (Stichwort vorbereitete Sperren), fielen mir an den Wänden, die den Damm im Einfahrtsbereich am Abrutschen hindern, riesige Schrauben auf, Schraubendurchmesser gut 40-50mm. Interessanterweise waren diese jeweils nur an einer der beiden Wände an jeder Seite der Unterführung vorhanden, an der anderen nicht.

Wozu dien(t)en sie?

Mike
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Gast

Beitrag von Gast » 08.05.2005 22:57

ich denke das sind zuganker (erdanker), um irgendwelche querkräfte die auf die betonwand wirken, abzuleiten.

befindet hinter der wand ein hang oder sonstige erdmassen?

solche zuganker findet man auch häufig an hangböschungen im gebirge, um einen abruch usw zu verhindern.

Gast

Beitrag von Gast » 08.05.2005 22:58

Moin Mike!

Mein erster Beitrag hier, will mal versuchen, deine Frage zu beantworten. Wenn du schreibst, es handelt sich um eine Böschung, dann sind es evtl. die Köpfe von Bodenankern, die die Stützwand rückverankern.

siehe:
www.atbm.net/html/spezialtiefbau_2.htm

Gruß

Michael
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petzolde
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Beitrag von petzolde » 08.05.2005 23:30

Ist das die Kanalüberführung des Elbe-Seiten-Kanals über die Straße von Klein-Bollensen nach Groß-Bollensen, zusammen mit der Bahn von Uelzen nach Salzwedel? Blick von Westen?
Soweit ich mich erinnere, liegt der Kanal hier komplett auf dem Damm, d.h. eine Verankerung mit einem dahinterliegenden Hang paßt nicht, wohl aber die Skizze von horn.
gruß EP

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Beitrag von petzolde » 08.05.2005 23:36

-> dwarslöper
Ein schönes Beispiel für solche Anker gibt es an der neuen Autobahn A46 östlich von Arnsberg bei Oeventrop zu sehen: Auf beiden Seiten der Autobahn sitzen Unmengen dieser Anker im Fels. Die Autobahn sollte schon 2000 fertig sein. Kurz vor der Eröffnung (in 2004?) gab es eine Hangrutschung, die Eröffnung wurde verschoben, und die Arbeiten begannen erneut. Mittlerweile ist die Autobahn nur noch einspurig befahrbar, weil wieder gearbeitet werden muß.
Mal sehen, wie es weiter geht.
gruß EP

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 08.05.2005 23:40

i!

Bodenanker hatte ich auch vermutet, nur sind die eben jeweils nur auf einer Strassenseite ...

@petzolde: Perfekte Otrsbeschreibung!

Mike

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Beitrag von lars » 09.05.2005 01:13

Moin,
wenn es keine Bodenanker sind, weil der Kanal komplett auf einem Damm liegt, wie petzolde schreibt, kann es sein dass die Gegenstücke zu den Schrauben auf der anderen Kanalseite in der gegenüberliegenden Stützmauer zu finden sind, die Mauern also nachträglich unter dem Kanal hindurch gegeneinander verschraubt wurden, vermutlich nachdem die ganze Konstruktion unerwünschterweise in Bewegung geraten ist ??

Gruß Lars

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Beitrag von petzolde » 09.05.2005 02:20

Die Unterführung verläuft schräg unter dem Kanal, d.h die Betonwand mit den Schrauben hat auf der anderen Kanalseite nach meiner Einschätzung kein Gegenstück in Beton, sondern nur Erddamm. Also vermute ich mal Anker, die im Dammkern schräg in den Untergrund geführt sind - so wie die Skizze von horn es zeigt.
gruß EP

CHARON

Riesenschrauben

Beitrag von CHARON » 09.05.2005 20:07

Fahrt mal mit der AKN von Ulzburg Süd nach Kaltenkirchen Süd und seht euch die Spundwand genau an.Hier seht ihr merkwürdige "Metalltöpfe".Dahinter verbergen sich die Muttern für die rückwärtige Verankerung der Spundwand.Die weiter oben abgebildete Skizze ist richtig.Es fehlt nur der Betonbollen der bei dem Verfahren ist UB quasi den Dübel ausmacht.In dem Topf ist Fett.

Gruss von Charon

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Maeks
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Beitrag von Maeks » 09.05.2005 22:26

Nu ma ne Frage!
Was für Böden habt ihr bei euch da oben. Ich nehme mal an das es Sandböden sind. Wenn ja dann ist es logisch das diese Dinger verwendet werden. Sandböden haben ja keine Standfestigkeit. Da reicht nur eine Wasserader und der Hang liegt dann unten.


Gruß Maeks

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