Fulda-Gap

Bauliche Infrastruktur der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und des Eisernen Vorhangs
Baum
Forenuser
Beiträge: 928
Registriert: 15.12.2003 20:50
Ort/Region: 74223 Flein

Beitrag von Baum » 18.04.2005 23:05

Hallo,
ob es vorbereitete Stellungen gab weiß ich nicht.
Gegen Ende meiner W15-Zeit tauchte irgenwann - vielleicht bei einem Natoalarm? - die Information von einem Unterführer auf, wo wir als Panzergrenadierzug im V-Fall eingesetzt hätten werden sollen.
Nachdem die ganzen damaligen Einheiten schon lange nicht mehr existieren, genausowenig wie der damalige Ost-West-Konflikt und es nur auf Hörensagen beruht gehe ich davon aus, dass ich keinen Geheimnisverrat betreibe.
Der Einsatz des damaligen Zuges war entlang der B19 - damals Mellrichstadt - Grenze - geplant. Ob es da vorbereitete Stellungen gab weiß ich wie gesagt nicht, nehm es aber auch nicht an. Wäre wohl ein Himmelfahrtskommando geworden so nach dem Motto "Schützenloch graben, MILAN-Stellung anlegen" und dann die Russen aus der Garnison Meiningen und die NVA zurückschlagen oder aufhalten. Da ich in Mellrichstadt meine Grundausbildung hatte und die Gegend daher ein wenig kannte (Pflichtbesuch an einem Wochenende an der innerdeutschen Grenze - natürlich in zivil) war es schon ein wenig makaber den potentiellen Standort des eigenen "Birkenkreuzes" zu wissen, denn die Überlebenschancen tendierten bei der ersten Welle sicher eher gegen 0.

Baum

Harry (†)

Beitrag von Harry (†) » 18.04.2005 23:23

Zwischen B19 und Grenze, die B19 im Rücken. Mit Überlebenschace 0 hast du aber sehr positiv geschätzt :D :D

surge
Forenuser
Beiträge: 29
Registriert: 09.08.2004 01:21
Ort/Region: Churpfalz

tmld?

Beitrag von surge » 19.04.2005 01:32

dwarslöper hat geschrieben:
der tmld hatte auf jeden fall ausgebaute (friedens-)stellungen in der nähe der ex-grenze.
Hallo!
Was ist der >>tmld<<? Noch nie gehört/gelesen.
Wie sahen diese "Stellungen" aus?
Nur Erde/Sandsäcke oder auch Beton?
Danke
surge

Benutzeravatar
Gravedigger
Forenuser
Beiträge: 2482
Registriert: 17.08.2003 14:43
Ort/Region: Sennestadt
Kontaktdaten:

Re: tmld?

Beitrag von Gravedigger » 19.04.2005 09:02

surge hat geschrieben: Was ist der >>tmld<<? Noch nie gehört/gelesen.
Das war der Tieffliegermelde- und Leitdienst der Luftwaffe, Such mal im Forum danach, da findest du einiges ;)
Wie sahen diese "Stellungen" aus?
Nur Erde/Sandsäcke oder auch Beton?
Die sahen so aus, wie auf den Fotos unten.

CU Markus
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. (Henry Dunant)

gutester
Neu im Forum
Beiträge: 2
Registriert: 07.08.2004 21:53
Ort/Region: Gaggenau

Beitrag von gutester » 19.04.2005 12:23

>>
was würdest du im diesem sinne unter "vorbereitet" bzw "vorbereitete stellungen" verstehen?

für wen und für was vorbereitet?
<<

Naja, ich meine Verteidigungsstellungen.

Also Schützenlöcher, Panzerstellungen, Artilleriestellungen, usw., die nicht neu angelegt werden müssen, sondern eben bereits "vorhanden" sind.

Gruß. Jörg

eclipse
Forenuser
Beiträge: 230
Registriert: 12.06.2003 11:18
Ort/Region: Stuttgart

Beitrag von eclipse » 19.04.2005 13:53

Hallo,

ausgebaute "Stellungen" sind mir nie begegnet, ich gehöre aber auch nicht zur kämpfenden Truppe ;-)

Es gab allerdings durchaus einige Vorbereitungen u.a. in den GDP-Räumen. So waren bestimmte Zufahrtswege befestigt/asphaltiert, die zu erkundeten Räumen führten. Auch waren gezielt Fm-Anschlüsse an wichtigen Knotenpunkten und an vorgesehenen Gefechtsständen vorbereitet (Anschlußkästen).

Auf Einheitsebene änderte sich aber die Planung ständig, GDP-Erkundung war wenn ich mich recht erinnere im 2-Jahres Rhythmus. Der Einsatzraum der Btle änderte sich dabei aber nur wenig, so daß ab Btl-Gefechtsstand wohl entsprechende Vorbereitungen getroffen wurden, nicht jedoch auf Ebene Einheit oder gar einzelne Trupps.

steffen

Benutzeravatar
milhouse
Forenuser
Beiträge: 67
Registriert: 04.10.2004 21:18
Ort/Region: Mayen

Beitrag von milhouse » 19.04.2005 14:24

Macht auch wenig Sinn schon im Frieden befestigte Stellungen für Ari und Pz zu bauen. Die genauen Orte hätte man auch jenseits des Eisernen Vorhangs sehr schnell gewußt und im V-Fall wären diese Stellungen sicher als erstes sehr gründlich mit Feuer belegt worden.

petzolde
Forenuser
Beiträge: 2103
Registriert: 05.09.2004 14:03
Ort/Region: Münster

Beitrag von petzolde » 19.04.2005 15:52

Mal eine ganz dumme Frage eines militärtaktisch ungebildeten Lesers: Wieso glaubten die Amis eigentlich, daß die Russen über das Fulda-Gap einfallen? Ich sehe da noch viele passierbare Stellen entlang der DDR-Westgrenze, z.B. Göttingen-Gap, Eschwege-Entry, Duderstadt-Durchlaß.... Und nördlich des Harzes wären überhaupt keine Berge im Weg gewesen - höchstens Sumpf.
Außerdem hatten die Russen doch auch Flieger und Raketen, oder??
mit aufklärungserhoffendem gruß - EP

Finn
Forenuser
Beiträge: 135
Registriert: 17.03.2005 20:32
Ort/Region: Luxemburg

Beitrag von Finn » 19.04.2005 15:53

Soweit ich weiß, gabl es Ari-Stellungen, oder zumindest ähnliches im norddeutschen Raum an der innerdeutschen Grenze. Irgendwo hinter Hannover.
Hat mir mal vor Jahren jemand von der Raketen-Ari erzählt.
Falls ich was verwechsle oder mich irre, bitte berichtigen :oops:

Matze
Forenuser
Beiträge: 234
Registriert: 19.06.2002 13:22
Ort/Region: Dedenhausen/ Region Hannover

Beitrag von Matze » 19.04.2005 16:27

@Petzolde
Kürzeste Verbindung zwischen DDR und dem Rhein! Die mögliche Einfallsroute durch Norddeutschland (bzw. die Region nördlich von Köln bis hoch zur Nordsee) wäre von zwei großen Flüssen und zahlreichen Kanälen behindert worden und ist zudem länger.

Gruß
M.

Antworten

Zurück zu „Kalter Krieg - innerdeutsche Grenze / Eiserner Vorhang“