Würzburg-Riese in Nürnberg-Fischbach?

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
Benutzeravatar
argus
Forenuser
Beiträge: 257
Registriert: 19.10.2005 17:59
Ort/Region: Nürnberg

Flakstellungen

Beitrag von argus » 09.04.2009 01:37

Hallo Bernd!

Fast mein ganzes Grundwissen habe ich über "Flak Nürnberg" aus Google bezogen. Außerdem soll Hr. Sünkel (Dir ja bekannt) intimer Kenner der Materie sein. Habe allerdings deswegen noch keinen Kontakt mit Ihm gehabt.

Vor ca. 30 Jahren war ich im Stadtarchiv Nürnberg und habe über die Luftangriffe recherchiert. Da gab es eine Mappe mit dem Vermerk "Karte der Flakstellungen", aber die Karte war nicht mehr da. Auch im Garnisjonsmuseum meldet man "Fehlanzeige". Oliver und ich desswegen bereits 2008 mit einem Mitarbeiter gesprochen.

Von einer Stellung Großgründlach habe ich noch nichts gehört. Von Lohe / Almoshof und Poppenreuth / Ronhof hingegen schon. Lohe wurde vom THW gesprengt und beseitigt. Wenn ich mich nicht irre, Ronhof auch. Die Stadt Nürnberg hat in der Nachkriegszeit alle Stellungen vom Munitionsräumdienst absuchen lassen und den Munitions- und Trümmerschrott weitgehend entsorgt. Im Süden sind die Stellungen in Eibach und am Falkenheim sowie Teile der Batterie am Zollhaus inzwischen überbaut. Auch eine Stellung am Schweinauer Schulhaus ist überbaut.

Gruß!

argus

Benutzeravatar
ghn5ul
Forenuser
Beiträge: 204
Registriert: 05.09.2003 09:32
Ort/Region: Erlangen
Kontaktdaten:

Beitrag von ghn5ul » 09.04.2009 09:26

Ich gebe zu, daß ich meinen Kontakt zum Röthenbacher Museum aus Zeitgründen arg schleifen lassen mußte. Sollte ich wohl mal wieder ändern ...

Wo wäre eigentlich die nächste Anlaufstelle für Archivrecherchen in solchen Dingen? Stadtarchiv und Garnisonsmuseum waren nix, danach also Staatsarchiv München?

Benutzeravatar
Lord
Forenuser
Beiträge: 94
Registriert: 16.12.2003 14:53
Ort/Region: Nürnberg

Beitrag von Lord » 09.04.2009 10:51

Zu Poppenreuth gibts beim THW Fürth sogar 2 Bilder der Sprengung:

Gesprengt wurde am 23.01.1965
http://www.thw-fuerth.de/einsatz_aelter.htm#A1

In Stein war soviel ich noch in Erinnerung hab auch ne Flakstellung, weiter Richtung
Ansbach in Weitersdorf eine Scheinwerferstellung. Zirndorf an der Kreuzung Rothenburger
wo es zum Schwimmbad Zirndorf runtergeht war auch Flak gestanden.

Zu Zirndorf müsste ich sogar noch Bilder auftreiben können, das dauert aber ein wenig...,
dafür muss ich öfters Kaffeetrinken gehn... ;-)

Benutzeravatar
argus
Forenuser
Beiträge: 257
Registriert: 19.10.2005 17:59
Ort/Region: Nürnberg

Archive

Beitrag von argus » 09.04.2009 16:40

Hallo Bernd!

Die ganze Angelegenheit war militärisch und wurde durch Luftwaffe und vom RAD umgesetzt.
D.h., wenn was da ist, dann im Militärarchiv des Bundes in Freiburg, bzw. einer Außenstelle.
Das Land Bayern dürfte wenig Unterlagen haben und wenn, dann vermutlich mehr statistisches Material.

Die Landkreise und Kommunen, waren bei Ankäufen und Enteignungen "mit im Boot" und nach dem Kriege mit der Beseitigung der Altlasten befasst. Deshalb gab es im Stadtarchiv Nbg. ursprünglich die Lagekarte. Ich habe damals aber keine Flakstellungen recherchiert, d.h. es könnten u.U. in der Bildstelle des Tiefbauamtes, sowie in den Unterlagen des ehem. "Amt für Zivilschutz" im Stadtarchiv, noch Fotos und Unterlagen zu finden sein. Auch die Presse dürfte damals über die Beräumung und Beseitigung der Stellungen berichtet haben, da diese meist gesprengt wurden, was wiederum die Öffentlichkeit interessierte.

Lord hat in dankenswerter Weise die Fürther THW - Homepage mit Erfolg durchforstet. Für Poppenreuth können wir schon mal 1965 notieren.
Wegen der Sprengerei durch das THW werde ich mal in den spärlichenden Unterlagen beim OV - Nürnberg wühlen und alte Kameraden befragen. Der OV - Nürnberg hat aber noch nichts auf seiner Homepage veröffentlicht, da steckt "man" archivmäßig noch in den Kinderschuhen und ist gerade am Aufbereiten und Erschließen. ("man" bin ich selbst mit 3 Kameraden. Wir basteln gerade an einer Chronik des OV.)

<<<< Lord:
Ich habe zwar mal 10 Jahre in Oberasbach gewohnt, aber da war außer dem Hainberg schon nichts mehr von den militärischen Altlasten des WK.II zu sehen. In den 60ér Jahren hat man alles im großen Stil mit Siedlungshäusern überbaut. Wie die Quellenlage beim Landratsamt Fürth aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis.


Gruß und schöne Feiertage!

argus

Benutzeravatar
argus
Forenuser
Beiträge: 257
Registriert: 19.10.2005 17:59
Ort/Region: Nürnberg

Mauerreste bei Worzeldorf

Beitrag von argus » 12.04.2009 11:08

Hallo Sesom!

Kam vorgestern beim Feiertagsausflug "zufällig" dort vorbei.

Mauerreste direkt am Weg habe ich reichlich gefunden (Fotos), nur der Granitbrocken ist mir entgangen, obwohl er im Luftbild klar erkennbar ist.
Ich sehe mir das ganze mal in Ruhe an (War ja nicht allein!) und mach auch mal mehr Moos weg, vielleicht findet sich ein Hinweis auf den Ursprung.

Grundsätzlich:
Vom Material her entsprechen die Trümmer den gemauerten Unterständen aus dieser Zeit. (Klinker / guter Mörtel).
Es kann sich aber auch um Abbruchmaterial von einem Stall o.ä. handeln, da solche in unserer Gegend in dieser Bauausführung auch üblich waren.
Der Fundort direkt neben dem vor 20 Jahren neu befestigten Waldweg könnte auf Auffüllmaterial hindeuten, welches von den Großpflügen bei der Wiederaufforstung aus der Wegböschung gerissen wurde.

Gruß!

argus
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
argus
Forenuser
Beiträge: 257
Registriert: 19.10.2005 17:59
Ort/Region: Nürnberg

Elektroversorgung WR

Beitrag von argus » 14.08.2011 16:50

Hallo!

Ein Bekannter hat im Bereich der ehem. Stellung ein Metallteil gefunden, auf welchem u.a. die Angaben "60A und 500V" eingraviert sind.

Meine Frage an die Experten:
Hatten die Stromaggregate der "WR" so eine hohe Leistung?
D.h., kann das teil überhaupt zu einem "WR" gehören?

Gruß aus Nürnberg!

argus

Janericloebe
Forenuser
Beiträge: 111
Registriert: 15.06.2011 23:45
Ort/Region: Erlangen

Beitrag von Janericloebe » 03.09.2011 03:32

ghn5ul hat geschrieben:Das Thema "Flakstellungen Nürnberg" interessiert mich auch brennend, allerdings eher im Nürnberger Norden. Im Knoblauchsland muß es mindestens eine gegeben haben; die Großmutter meiner Frau erzählte, die sei nicht weit von Großgründlach entfernt gewesen. Weiß jemand von Euch näheres darüber?
Hallo,

ja, wenn ich diese Frage auch erst zwei Jahre, nachdem sie gestellt wurde, entdecke...

Meine Grossmutter hat mir davon auch oefter erzaehlt (westlich von Eltersdorf, also Richtung Grossgruendlach). Die genaue Lage ist mir aber nicht bekannt. In dem Waelzer "Eltersdorf - Der Lebenslauf unserer Heimat" steht folgendes:

"Im Fruehjahr 1944 waren [...] suedoestlich von Eltersdorf zwei Flugabwehrstellungen aufgebaut. Dort, wo am Stadtweg die Strasse direkt an den Geleisen verlaeuft, lag eine im Acker des Bauern [...]. Der junge Bauer [...] hatte damals den Auftrag, mit seinen Pferden eine Flugabwehrkanone in diese Stellung zu ziehen."

Weiter im Text folgt u.a. eine Schilderung eines Eltersdorfer Buergers (damals 12 Jahre alt), der den Fliegerangriff auf einen Personenzuges (2 Tote, kein Volltreffer) beobachtete. Ob die Flugabwehr den Flieger beschossen hat, ist nicht bekannt. Noch heute sind neben dem Bahndamm drei mit Schilf zugewachsene Bomentricker zu sehen. Die anderen auf dem Ackerland wurden nach dem Krieg eingeebnet. (usw. usw.)

Was die genaue Lage der Flakstellungen angeht, koennte ich bei Gelegenheit nochmal beim Autor des Buches oder aelteren Leuten nachfragen. Die Bombentrichter am Bahndamm sind mir persoenlich bekannt.

@ argus: Wir hatten neulich hier was aus der unmittelbaren Umgebung besprochen (Stichwort: Hallergrab):

viewtopic.php?t=6251&postdays=0&postorder=asc&&start=70

Gruss
Janericloebe
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
argus
Forenuser
Beiträge: 257
Registriert: 19.10.2005 17:59
Ort/Region: Nürnberg

Ehem. Flakstellung

Beitrag von argus » 01.10.2012 20:47

Hallo!

Anhand alter Photos des THW - Nürnberg (und Streetview), konnte ich den Standort einer ehem. Flakstellung bei Wetzendorf lokalisieren. Die Stellung befand sich ca. 150m nordwestlich des Behindertenwerk an der Schleswiger Straße.

Das THW sprengte dort die Betonsockel, welche vermutlich zur 7,5cm Flak 97(f)gehörten.
Näheres zum Sockel hier:
flak-in-saarbrucken-klarenthal-t16227.h ... k%20sockel

Heute ist von der Stellung nichts mehr erkennbar.


Gruß!

argus

Benutzeravatar
argus
Forenuser
Beiträge: 257
Registriert: 19.10.2005 17:59
Ort/Region: Nürnberg

Bild vom Flaksockel

Beitrag von argus » 01.10.2012 21:32

Hallo!

Anbei noch eine Aufnahme vom Bohren der Sprenglöcher.

Gruß!

argus
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Antworten

Zurück zu „Zweiter Weltkrieg - Funkmess / Ln / Fernmeldeanlagen“