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von petzolde » 04.02.2005 23:15
Kurzer Nachtrag zum aufgekommenen Begriff "Tarnöl":
Künstliche Nebel in der Kriegsführung sind schon länger bekannt. Das Römpp Chemie-Lexikon (von 1966, d.h. "zeitnah" zum WK II) nennt mehrere Möglichkeiten zum Erzeugen künstlicher Nebel, u.a. auch unter Verwendung von Öl:
- Rauch aus Kohlenstoffteilchen, z.B. durch Verbrennung von Rohöl oder eines Gemisches aus Naphtalin/ Oxalsäure/ Kieselgur/ Milchzucker/ Kaliumchlorat.
- Ölnebel; Zitat: "Im Nov. 1942 wurde bei Oran erstmals das amerik. Nebelgerät MI Esso eingesetzt. Hierzu preßt man Erdöl mit überhitztem Wasserdampf zu angeheizten Düsen hinaus, wobei innerhalb von 10 Min. auf 2,5 qkm Fläche eine sehr stabile, ungefährliche Nebelwand entsteht".
Also: Verwendung von Öl, um durch Verbrennungs- oder Verdampfungsprozesse einen Rauch/Nebel zu erzeugen, der Fabriken oder Truppen tarnt und damit der Sicht des Gegners entzieht. Wenn dazu ein spezielles Öl (aus Erdöl oder Steinkohlenteeröl) entwickelt wurde, so ist es durchaus denkbar, daß dieses als "Tarnöl" bezeichnet wurde.
gruß EP