radar reflective floats

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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EricZ
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radar reflective floats

Beitrag von EricZ » 28.01.2005 14:57

Moin,

hat jemand schon mal von diesen Einrichtungen/Maßnahmen zur Täuschung alliierter Bomber gehört bzw. gelesen?

Grüße, Eric

Gast

Lametta

Beitrag von Gast » 28.01.2005 16:10

Hallo Eric,
das müssten die Stanniolstreifen sein, die von britischen Bombern abgewurfen wurden. Sie führten zu Reflektionen, so daß das Radarbild gestört und unbrauchbar wurde. Sie bekammen schnell den Namen Lametta, da sie nach Angriffen wie solches in den Bäumen hingen.
http://www.edenbridgetown.com/in_the_pa ... opps.shtml

Peter

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Michael aus G
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Beitrag von Michael aus G » 28.01.2005 16:35

Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zu fliegen!

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Leif
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Beitrag von Leif » 28.01.2005 20:03

So, nachdem ich im Forum verzweifelt gesucht und nicht gefunden habe, hier Bilder aus Zur Geschichte der Radartechnik in Deutschland und Grossbritannien / Leo Brandt
Erschienen: s.l., 1967

Viele Grüße,
Leif

Update:
Nochmal von Leo Brandt, diesmal etwas bessere Qualität :)
Ein von Leo Brand im Reichsluftfahrtministerium am 8. Februar 1944 gehaltener Vortrag ist Im Sonderheft des Ausschusses für Funkortung 1956 veröffentlich worden. (Brandt - Deutsche Funkmesstechnik 1944)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Leif am 05.02.2005 13:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Godeke
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Beitrag von Godeke » 28.01.2005 22:18

Hallo :) ,

HAMPE (1963, S. 563)) schreibt dazu sinngemäß, daß gerade Wasserflächen sich auf dem Radarbild der angreifenden Maschinen besonders gut abgezeichnet und damit einen idealen Wegweiser abgegeben hätten. Die Wasserflächen hätten keine Radarechos reflektiert und daher eine scharf umrissene Kontur erzeugt.
Also mußte man zur Täuschung für eine künstliche Reflektion sorgen. Dafür sorgten die einfach herzustellen "Tripelspiegel" mit gekreuzten Metallflächen (ca. 2 - 3 qm Größe), die auf Holzflößen montiert auf Seeflächen verankert wurden (Seen um Berlin, Steinhuder Meer, Dümmer, Alster, um mal die norddeutschen zu nennen).
Dem Gegner gelang es allerdings bald, durch entsprechende Veränderung der Wellenlänge seiner Radargeräte diesen Effekt wieder aufzuheben.
Auch an Land wurde in der Nähe kriegswichtiger Anlagen mit ähnlichen Täuschkörpern aus Maschendraht experimentiert, allerdings mit wenig Erfolg.
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

Morddeich Mole

Beitrag von Morddeich Mole » 29.01.2005 01:33

Ähnliche Objekte gibt es heute noch auf (Militär-)Flugplätzen, ich glaube, um das Radarecho noch zu verstärken. Oder? Wäre ja kaum sinnvoll die Flugzeuge beim Landeanflug zu verwirren... Die Dinger sehen jedenfalls so ähnlich aus. :?:

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 29.01.2005 11:37

Moin,

anscheinend wurde diese Reflektoren vor allem oder vielleicht sogar ausschließlich (?) auf Gewässern eingesetzt.

Leif, dann wurde im Kieler Raum bestimmt auch was installiert... ;)

Gruß, Eric

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Beitrag von Godeke » 29.01.2005 13:01

Diese "Tripelspiegel" wurde nur auf Gewässern verwendet. An Land experimentierte man mit quadratischen "Maschendrahtspiegeln" verschiedener Kantenlänge (beginnend mit 10m, später kleiner).
Sinn macht es aber nur bei kleinen Gewässern, also markanten Seen (Stauseen). Das Steinhuder Meer wurde als markanter Punkt z.B. direkt angeflogen (sowohl bei Hin- und Rückflug). Dort wurde dann ja auch massiv Nachtjagd eingesetzt. Die Gegend um das Steinhuder Meer war gespickt mit abgestürzten Flugzeugen (das Gewässer natürlich auch).
Eine Kieler Förde oder die Lübecker Bucht wären zum Tarnen sicherlich zu groß gewesen (Fahrrinnen etc.)
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

Alix
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Radar

Beitrag von Alix » 30.01.2005 13:00

Moin,

diese "Triplespiegel" gibt es doch auch noch heute an Brücken für die Schifffahrt ( mit 3 f :schimpf: ) wenn die Brücke nicht so gut reflektiert.

Gruß
Alix :)

Gast

Beitrag von Gast » 30.01.2005 16:54

Hallo!

Wahrscheinlich interessiert das nur am Rande aber das Gesetz des Tripelspiegel, dass nämlich alle Strahlen, die alle drei Seiten des Tripelspiegels treffen parallel zu ihrem Hinweg reflektiert werden, gilt auch in der Optik. So funktionieren die Reflektoren am Straßenrand. Das sorgt natürlich dafür ,das fast alle Radarstrahlen zum Sender zurückgeschickt werden und so ein größeres Radarecho erzeugt wird als von einem " Nichttripelspiegel" vergleichbarer Größe.

Gruß Nero

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