Torpedowerk bei Osnabrück?

Nichtmilitärische Zweck- und Repräsentationsbauten und -Projekte des Nationalsozialismus 1933-1945
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redsea
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Beitrag von redsea » 11.11.2011 00:13

Hallo Holli,

interessanter Ansatz. Als Faustformel rechnet man ja, dass ein Pferd an Masse etwa das Dreifache seines Eigengewichtes ziehen kann. Wenn man für ein durchschnittliches Arbeitspferd eine Masse von 700 - 800 kg ansetzt, so könnte es eine Masse von gut 2 t ziehen. Wenn wir für das Fuhrwerk zwischen 500 - 1.000 kg ansetzen, käme das mit einem Torpedo in etwa hin. Ein Zweiergespann könnte dann sogar ein mit zwei Torpedos beladenes Fuhrwerk ziehen.

Allerdings frage ich mich, warum man zum Transport der Torpedos vom Werk zum Bahnhof Pferdefuhrwerke einsetzen sollte, wenn das Werk direkt an der Bahnstrecke liegt und der Bahnhof nur etwa 300 m entfernt ist? Auf alten Karten ist sogar noch ein Gleisanschluß eingezeichnet, der auf das betreffende Gelände führt.

Auch frage ich mich, woher der Kutscher denn wissen sollte was sich in den Kisten befand, wenn es denn so geheim war, dass er es nichteinmal seiner Frau erzählen durfte?

Mir klingt das alles ein wenig dubios.

Viele Grüße

Kai

Tom Riddle

Beitrag von Tom Riddle » 11.11.2011 09:20

Moin,

um Kai mal zu antworten:

Es ist doch schon vorher angesprochen worden, daß nicht unbedingt komplett bestückte Torpedos hergestellt worden seien.

Ein Leerer (ohne Treibstoff/Sprengstoff) dürfte auch nicht mehr als 500/600 kg gewogen haben.

Warum sollte ein Fuhrunternhemer nicht wissen, was er transportiert, aber trotzdem zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet sein?

Und warum einen Gleisanschluß mitten im krieg verlegen, wenn er gerade durch seine Anwesenheit die Aufmerksamkeit bei Luftaufklärung auf dieses Objekt zieht? Und andereseits ein Transport zum nahegelegenen Bahnhof sehr viel kostengünstiger und vor allem unauffälliger ist?

Für die Anwesenheit der Amrine im Binnengebiet gibt es genügend Beispiele. Gut Trappenkamp und Wahlstedt liegen mitten in S-H, aber nahezu gleichweit von beiden Küsten/Häfen (Kiel und Hamburg). Aber z. B. gab es eine Marinedienststelle in Göttingen beim mathematischen Institut der Universität, verschiedene Schulen und so weiter weit binnewärts. Und war nicht selbst die Seekreigsleitung fernab der deutschen Küsten (Koralle)?

TR

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Fieldmouse
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Beitrag von Fieldmouse » 07.01.2012 15:23

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VitaminB11
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Beitrag von VitaminB11 » 23.03.2012 08:41

Hmm, nu ja, auf der Karte von 1936 hat die Fabrik einen Bahnanschluss, und wenn das Ex-Kalkofengelände auch an der Bahn liegt, wozu dann den Transport per Pferdefuhrwerk? Wobei ja nie gesagt wurde, wie weit das war. Es können ja auch nur ein paar Meter gewesen sein, oder auch Kilometer bis in den Steinbruch. Vermutung: Am Kronensee ist sowas eingezeichnet (auf der Karte aus 1936), und später ist auch eine Siedlung hinzu gekommen (zu sehen auf GE). Da wäre mal interessant, auf welchen Fundamenten die steht.
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