Bahnstromumformung mit Quecksilberdampfgleichrichtern?

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
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Eisenbahnfreund
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Beitrag von Eisenbahnfreund » 14.01.2005 10:57

Sir Vivor hat geschrieben:Heutzutage fahren moderne E-Loks übrigens nach dem Prinzip 'Gleichrichtung inkl. Glättung durch Kondensatoren -> Phasenanschnittsteuerung'. Allein die Leistungskondensatoren sind sehenswert. Da hört man, besonders beim Anfahren, das typische 'Singen' in der Leistungselektronik
Moin,
zum Thema moderne Lok sieh bitte mal hier (inkl. Schaltbilder).

Unter http://www.hts-homepage.de/Klingerpark/Klinger5.html gibt es einen Einblick in ein Kraftwerk mit Quecksilberdampfgleichrichter.
MfG
der Eisenbahnfreund

petzolde
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Bahnstrom

Beitrag von petzolde » 14.01.2005 11:07

-> sir vivor & harald
Aufklärungsversuch zum aufgetauchten Begriff "einphasiger Bahnstrom". Gemeint ist vermutlich die Art der Fahrleitung:
Zuleitung des Wechselstroms (15 kV, 16,7 Hz) über EINPOLIGE Fahrleitung, z.B. bei DB,SBB,ÖBB, mit Umwandlung in Drehstrom auf der Lok.
Im Gegensatz dazu: ZWEIPOLIGE Fahrleitung (Zweidrahtleitung, ähnlich wie bei Obus) zur Übertragung von Drehstrom, wie stellenweise in Italien bis vor ca. 40 Jahren, oder heute noch bei Bergbahnen am Matterhorn oder zum Monte Christo in Rio de Janeiro
Gruß EP

Sir Vivor

Beitrag von Sir Vivor » 14.01.2005 12:39

Und nochmal 'Moin',

@Eisenbahnfreund:
Danke für die Links! :thumbup: Gerade die alte (E-)Technik finde ich unheimlich faszinierend!

Jetzt muß ich aber noch etwas richtig stellen; ganz in Gedanken bei bzw. mit der Phasenanschnittsteuerung habe ich nämlich Blödsinn geschrieben:
Sir Vivor hat geschrieben:Heutzutage fahren moderne E-Loks übrigens nach dem Prinzip 'Gleichrichtung inkl. Glättung durch Kondensatoren -> Phasenanschnittsteuerung'.
Ist natürlich falsch und sollte so lauten:
Sir Vivor hat geschrieben:Heutzutage fahren moderne E-Loks übrigens nach dem Prinzip 'Gleichrichtung inkl. Glättung durch Kondensatoren -> Neuerzeugung Drehstrom (bzw. -spannung)'.
Aus Gleichspannung direkt Phasenanschnitt geht nämlich nicht, das funktioniert natürlich nur mit Wechselspannung. Das Richtige gedacht, das Falsche geschrieben... :oops:

@petzolde:
Ich denke schon, daß Harald und ich beide von einer einpoligen Zuführung ausgegangen sind. Unklar war für mich nur die (Kurven-)Form der Spannung bzw. des Stromes: 'Einphasig' bedeutet für mich Wechselspannung (Sinus), und 'Quecksilberdampfgleichrichter' paßte irgendwie nicht dazu. Ich glaube aber, daß die Mißverständnisse diesbezüglich mittlerweile ausgeräumt sind. Trotzdem vielen Dank an Dich! ;-)

Es grüßt...

...Sir Vivor

Wilm

Beitrag von Wilm » 14.01.2005 16:04

Hallo Sir Vivor,
gedacht habe ich mir das folgende Prinzip:

Wenn ich 3 Phasen habe, habe ich einen Phasenwinkel von 120° zwischen den Phasen.
Wenn ich nun die 3 Phasen mit einem Drittel der Netzfrequenz überlagere ( sprich mit einem Tyratron schalte ) ergibt sich eine neue Frequenz von 16 2/3 Hz. Es wird sich allerdings nicht um eine reine Frequenz handeln, sondern generatorseitig dürfte sich auf der Sinuswelle noch eine aufmodulierte 50Hz Welle befinden.
Wie sich die Kapazität und Induktivität der Fahrleitungen dort bemerkbar gemacht hat weis ich allerdings nicht.
Ohne jetzt den Zeichenblock zu nehmen und dann zu scannen ging mein Gedankenzug schon in die Richtung Schwebung.

Es grüßt aus des Funkamateurs Bastelecke
Der Wilm

Johan

Beitrag von Johan » 14.01.2005 17:56

Ohne es jetzt nachzurechnen, würde ich sagen, bei 16 oder 50 Hz kannst du die Induktivität der Leitungen völlig vernachlässigen. So unschöne Sachen wie der Skineffekt treten erst bei wirklich hohen Frequenzen auf (im Megahertz-Bereich). Wenn du mir sagst, aus was für Material Oberleitungen sind (und vielleicht noch die Elektronen- oder Atomdichte in diesem Material angeben kannst), dann könnte man das mal berechnen. Aber es würde mich schon wundern, wenn das überhaupt meßbar wäre...

Johan

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Beitrag von Eisenbahnfreund » 14.01.2005 18:41

Fahrdrähte bestehen aus Cu.

http://wiretec-com.de/dpgrc_fahrdraht.htm
MfG
der Eisenbahnfreund

Wilm

Beitrag von Wilm » 14.01.2005 20:21

Hallo Johan,

an den Skineffekt habe ich auch nicht gedacht. Nur bei hunderten von Kilometern Draht dürfte schon etwas zusammenkommen.

Und man stelle ich vor, meine Theorie ist was völlig neues und Mehdorn verkauft das bei der nächsten Preiserhöhung als seine Erfindung :mrgreen:

Ist denn kein

Deutschebahnbetriebsundfahrstromelektronikspezialist hier ?

Es grüßt
Der Wilm

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oliverw
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Beitrag von oliverw » 14.01.2005 22:57

N'abend!

völlig OT, aber die Bezeichnung "Deutschebahnbetriebsundfahrstromelektronikspezialist" gefällt mir... stelle mir gerade eine Stellenausschreibung für einen Strippenzieher (Wer's ist möge mir verzeihen) beim Unternehmen Zukunft vor...

So, und nun *nixwieweg*
Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.
Isaac Newton (1642-1717).

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